Die gesellschaftliche Stimmung gegen die Tierhaltung, fehlende Perspektiven und eine Fülle an Auflagen machen die deutschen Schweinemäster mürbe: Rund ein Drittel der Schweinemäster überlegt, die Produktion in den kommenden zehn Jahren aufzugeben. Das ist ein Ergebnis einer Umfrage der ISN zur Zukunft der Schweinemast in Deutschland. 839 Schweinemäster nahmen an der Befragung teil. „Die Ergebnisse sind erschütternd“, so ISN-Vorsitzender Heinrich Dierkes bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse auf der ISN-Mitgliederversammlung in Münster.
Vor allem die kleineren Mastbetriebe denken an die Aufgabe des Betriebszweigs. Tendenziell planen eher die größeren Betriebe eine Erweiterung als die kleineren Betriebe. Bewahrheiten sich die Angaben der befragten Betriebe, könnte Deutschland in den kommenden zehn Jahren 11 % seiner Mastplätze verlieren.
Heinrich Dierkes forderte in diesem Zusammenhang Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, Bundesumweltministerin Svenja Schulze sowie Bundesinnenminister Horst Seehofer dazu auf, Zielkonflikte zwischen Tier- und Umweltschutz zu beseitigen und ein Gesamtkonzept für die deutsche Nutztierhaltung aufzustellen. „Schweinehalter kennen den Markt mit allen Höhen und Tiefen, aber wenn Sachverstand, Perspektiven, Planungssicherheit und Vertrauen fehlen, kommt es zum Stillstand in den Betrieben“, begründet Dierkes. Man frage sich, ob die Schweinehaltung in Deutschland überhaupt noch gewünscht sei oder man auf Fleischimporte setzen wolle, so Dierkes weiter.
Mehr zu den Ergebnissen der ISN-Umfrage lesen Sie in dieser Woche in der aktuellen top agrar-Ausgabe 3/2019 ab Seite S4.