Nach dem Minus von 5 Cent in der Vorwoche forderten die Marktführer in der Schlachtbranche am Mittwoch vergangener Woche einen Basispreis von 1,65 Euro. Das wäre ein erneuter Preisnachlass von 11 Cent/kg Schlachtgewicht gewesen.
Manchmal ist ein Krach nicht zu verhindern: Nach dem Minus von 5 Cent in der Vorwoche forderten die Marktführer in der Schlachtbranche am Mittwoch vergangener Woche einen Basispreis von 1,65 Euro. Das wäre ein erneuter Preisnachlass von 11 Cent/kg Schlachtgewicht gewesen.
Nach Tönnies und Westfleisch schlossen sich Vion und Danisch Crown dieser Forderung an. Dem wollten sich die Erzeugergemeinschaften nicht beugen – ein derartiger Preisrückgang wäre einzigartig gewesen. Ein Kompromiss war nicht zu realisieren: Über einen Preis zwischen 1,65 und 1,70 Euro wollte die „rote Seite“ nicht verhandeln, erst gegen Mittag kamen Signale in Richtung des späteren Hauspreisniveaus – zu spät für die Preisfindung.
Seitens des Angebots war ein derartiger Preisabschlag ohnehin nicht gerechtfertigt. In Süddeutschland sind die Schweine sogar knapp.
Aber der Fleischmarkt
Nach den dramatischen Preissenkungen in China ist der Asienmarkt unter Druck. Amerika, Brasilien und andere große Exportnationen können es seit Wochen billiger als Europa inkl. Deutschland. Und der deutsche Markt steht unter dem Eindruck der Ferienzeit; jetzt auch in NRW. Da disponieren alle vorsichtiger – die Schlachtunternehmen, die „Schinkensalzer und Wurstbuden“, die Convenienceproduzenten und der Lebensmittelhandel ohnehin. Seit zwei bis drei Wochen schon müssen die Schlachtunternehmen bei den Teilstückpreisen nachgeben, die Margen sinken. Und nicht zu vergessen: Für jedes Kilogramm Fleisch mehr, das im Ausland und nicht in Deutschland vermarktet wird, fallen höhere Transportkosten an.
Das Ende vom Lied: „Hauspreise“
1,67 Euro war von den Großen zumeist der Tenor, im Mittelstand waren die Reaktionen unterschiedlich. Bitter – und das erklärt das Vorgehen der Schlachter -, dass trotz Hauspreisen die Schlachtzahlen sanken. Der Fleischmarkt bleibt Sorgenkind.
Die Schlachtsauenpreise werden mit in die Tiefe gerissen, da läuft es seit Wochen nicht rund. Am Ferkelmarkt – ohnehin durch ein wieder steigendes Angebot kein leichtes Geschäft – spürt man die Auswirkungen. Die Mäster halten sich beim Ferkeleinkauf zurück. Das ist aber exakt zu diesem Zeitpunkt nicht zu Ende gedacht. Wer jetzt den Ferkeleinkauf schiebt, kommt mit der Ausstallung in die kritischen Mastschweinepreise ab Mitte November. Die Rechnung geht nicht auf!
Nun hat jeder Ferkelerzeuger und Mäster gewusst, dass es mit den Erlösen der vergangenen Wochen nicht unendlich weitergeht. Aber ein so krasser Einbruch wirft schon die Frage auf, ob es immer nach dem Motto „Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln“ laufen muss.
Hinweis: Gastkommentare geben nicht in allen Bereichen die Meinung der Redaktion wieder. Wir veröffentlichen sie dann, wenn wir sie für einen interessanten Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft halten.
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Manchmal ist ein Krach nicht zu verhindern: Nach dem Minus von 5 Cent in der Vorwoche forderten die Marktführer in der Schlachtbranche am Mittwoch vergangener Woche einen Basispreis von 1,65 Euro. Das wäre ein erneuter Preisnachlass von 11 Cent/kg Schlachtgewicht gewesen.
Nach Tönnies und Westfleisch schlossen sich Vion und Danisch Crown dieser Forderung an. Dem wollten sich die Erzeugergemeinschaften nicht beugen – ein derartiger Preisrückgang wäre einzigartig gewesen. Ein Kompromiss war nicht zu realisieren: Über einen Preis zwischen 1,65 und 1,70 Euro wollte die „rote Seite“ nicht verhandeln, erst gegen Mittag kamen Signale in Richtung des späteren Hauspreisniveaus – zu spät für die Preisfindung.
Seitens des Angebots war ein derartiger Preisabschlag ohnehin nicht gerechtfertigt. In Süddeutschland sind die Schweine sogar knapp.
Aber der Fleischmarkt
Nach den dramatischen Preissenkungen in China ist der Asienmarkt unter Druck. Amerika, Brasilien und andere große Exportnationen können es seit Wochen billiger als Europa inkl. Deutschland. Und der deutsche Markt steht unter dem Eindruck der Ferienzeit; jetzt auch in NRW. Da disponieren alle vorsichtiger – die Schlachtunternehmen, die „Schinkensalzer und Wurstbuden“, die Convenienceproduzenten und der Lebensmittelhandel ohnehin. Seit zwei bis drei Wochen schon müssen die Schlachtunternehmen bei den Teilstückpreisen nachgeben, die Margen sinken. Und nicht zu vergessen: Für jedes Kilogramm Fleisch mehr, das im Ausland und nicht in Deutschland vermarktet wird, fallen höhere Transportkosten an.
Das Ende vom Lied: „Hauspreise“
1,67 Euro war von den Großen zumeist der Tenor, im Mittelstand waren die Reaktionen unterschiedlich. Bitter – und das erklärt das Vorgehen der Schlachter -, dass trotz Hauspreisen die Schlachtzahlen sanken. Der Fleischmarkt bleibt Sorgenkind.
Die Schlachtsauenpreise werden mit in die Tiefe gerissen, da läuft es seit Wochen nicht rund. Am Ferkelmarkt – ohnehin durch ein wieder steigendes Angebot kein leichtes Geschäft – spürt man die Auswirkungen. Die Mäster halten sich beim Ferkeleinkauf zurück. Das ist aber exakt zu diesem Zeitpunkt nicht zu Ende gedacht. Wer jetzt den Ferkeleinkauf schiebt, kommt mit der Ausstallung in die kritischen Mastschweinepreise ab Mitte November. Die Rechnung geht nicht auf!
Nun hat jeder Ferkelerzeuger und Mäster gewusst, dass es mit den Erlösen der vergangenen Wochen nicht unendlich weitergeht. Aber ein so krasser Einbruch wirft schon die Frage auf, ob es immer nach dem Motto „Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln“ laufen muss.
Hinweis: Gastkommentare geben nicht in allen Bereichen die Meinung der Redaktion wieder. Wir veröffentlichen sie dann, wenn wir sie für einen interessanten Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft halten.