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Tarifstreit in der Schlachtbranche

NGG: Beendigung der Tarifverhandlungen mit der Fleischwirtschaft

Trotz dem Ende der Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Fleischwirtschaft ist der Streit nicht gelöst. Es drohen weitere Streiks in den Schlachthöfen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Tarifkommission der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat am vergangenen Freitag einstimmig entschieden, die Tarifverhandlungen mit der Fleischwirtschaft zu beenden.

Gelöst ist der Streit mit der Arbeitgeberseite jedoch nicht, es drohen weitere Streiks in den Schlachtbetrieben. „Tönnies, Wiesenhof, Vion, Westfleisch und Co. wollen weitermachen wie bisher - mit Billiglöhnen und massivem Druck auf die Menschen, die in ihren Schlachthöfen und Wurstfabriken arbeiten“, kritisierte der stellvertretende NGG-Vorsitzende Freddy Adjan.

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Die Verhandlungen seien vorbei, aber die Beschäftigten „noch wütender als zuvor“. Ihm zufolge waren die mehr als 30 durchgeführten Aktionen und Streiks in den vergangenen Tagen ein Erfolg.

„Die Leute haben gezeigt, was sie vom Billigangebot ihrer Arbeitgeber halten und sie werden es weiter tun - weitere Aktionen und Streiks in der Fleischbranche stehen schon im Kalender“, kündigte Adjan an.

Drei ergebnislose Tarifverhandlungen

Nach Vion und anderen Schlachtunternehmen waren am vergangenen Freitag Mitarbeiter von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück und Weißenfels zu Protestaktionen aufgerufen; die Beteiligung war laut Presseberichten jedoch schwach.

Der Entscheidung über die Beendigung der Verhandlungen waren laut NGG drei ergebnislose Tarifverhandlungen über einen bundesweiten Mindestlohn für die Fleischwirtschaft vorangegangen.

„Die Arbeitgeber bieten einen Einstiegslohn von 10,75 € pro Stunde und einen indiskutablen 45-Monate-Marathon-Tarifvertrag. Das ist weit entfernt vom ernstgemeinten Versuch, endlich Schluss zu machen mit der Ausbeutung in der Fleischindustrie“, erklärte Adjan. Die Verhandlungen könnten wieder aufgenommen werden, wenn die Arbeitgeber zur „Besinnung kommen und ordentlich was draufpacken.“

Mindestlohn gefordert

Die NGG fordert einen Mindestlohn von 12,50 € pro Stunde für alle Beschäftigten in der Schlachtung und Verarbeitung, einschließlich Geflügel. Dieser soll nach einer kurzen Einarbeitungszeit auf 14 € steigen und der Lohn für Facharbeiter mindestens 17 € betragen.

In einem weiteren Tarifvertrag sollen die Mindestbedingungen wie Arbeitszeit, Arbeitszeitkonten, Zuschläge und Urlaub für die rund 160.000 Beschäftigten in der Branche geregelt werden. Die Tarifverträge sollen dann vom Bundesarbeitsministerium für allgemeinverbindlich erklärt werden und für alle Beschäftigten in der Fleischwirtschaft unmittelbar gelten, unabhängig davon, ob ein Arbeitgeber tarifgebunden ist.

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Vion bedauert den Stopp

von Alfons Deter

Mit Bedauern reagiert Vion. Das Unternehmen will sich dennoch weiterhin für eine einheitliche und faire Bezahlung aller Arbeitnehmer in der Branche einsetzen, hioeß es am Dienstag.

Vion werde den eingeschlagenen Weg weiter gehen und mit vielen verschiedenen Maßnahmen seine neuen Mitarbeiter firmenweit integrieren. "Wir sehen uns auch in der Verantwortung für die Mitarbeiter, eine faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen zu gewährleisten, und dafür einzutreten, dass diese zudem in der ganzen Branche gelten", schreibt die Firma in einer Presseinformation.

In einer Tarifbindung, die fortan für alle Betriebe der Branche gelten sollte, sehe man den geeignetsten Weg, in der Fleischindustrie dafür zu sorgen, dass zukünftig bundesweit einheitlich gleicher Lohn für gleiche Arbeit gezahlt wird. Dazu will Vion auch in den kommenden Wochen weiter mit der Gewerkschaft NGG sprechen und rechnet damit, dass auch diese verantwortungsvoll in die Verhandlungen geht.

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