Die Schweineerzeuger in Österreich haben in diesem Sommer ihre Bestände aufgestockt. Wie aus aktuellen Daten von Statistik Austria hervorgeht, wurden zum Stichtag 1. Juni 2020 landesweit fast 2,70 Mio. Schweine gehalten. Das waren 43.100 bzw. 1,6 % mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Dabei nahm vor allem die Zahl der Ferkel unter 20 kg mit 4,4 % überdurchschnittlich zu. Bei Jungschweinen ergab sich im Vorjahresvergleich kaum eine Änderung. Mastschweine legten um 0,8 % zu. Bemerkenswert ist, dass erstmals seit Jahren auch der Sauenbestand wieder wuchs, und zwar um rund 6.500 Tiere bzw. 2,9 % auf 229.060 Stück. Dabei stieg die Zahl der tragenden Muttertiere um 2,5 % auf 158.810. Bei den nicht gedeckten Sauen war sogar ein Plus von 3,7 % auf 70.250 Tiere zu verzeichnen.
Sinkender Fleischverbrauch
Wie Statistik Austria weiter mitteilte, ist im vergangenen Jahr in Österreich der durchschnittliche Fleischverbrauch je Einwohner gegenüber 2018 um 1,5 kg bzw. 1,6 % auf 93,8 kg gesunken. Werden Verluste, Knochen und die Verfütterung an Haustiere außer Acht gelassen, lag der menschliche Fleischverzehr im Mittel bei 62,6 kg pro Kopf. Das war 1 kg weniger als im Vorjahr. Ganz oben auf dem Speisezettel stand bei den Verbrauchern Schweinefleisch. Der Verzehr war binnen Jahresfrist jedoch um 2,0 % auf 36,4 kg je Einwohner rückläufig. Ähnlich sah es bei Rind- und Kalbfleisch mit einer Abnahmerate von 1,9 % auf 11,9 kg pro Kopf aus. Geflügelfleisch konnte dagegen das mittlere Verzehrsniveau des Vorjahres von 12,4 kg knapp behaupten. An sonstigem Fleisch wie Wild und Lamm verspeisten die Österreicher 1,8 kg je Person.
Hoher Selbstversorgungsgrad bei Rind- und Schweinefleisch
Den Statistikern aus Wien zufolge können die Erzeuger in der Alpenrepublik den heimischen Bedarf meist gut selbst decken. Der Selbstversorgungsgrad bei Rindfleisch belief sich 2019 auf 142 %, bei Schweinefleisch auf 102 %. Bei Geflügelfleisch konnte die inländische Nachfrage durch die eigene Produktion dagegen nicht vollständig bedient werden; der Selbstversorgungsgrad lag bei 72 %. Weil die Fleischerzeugung insgesamt den heimischen Bedarf mit einem Selbstversorgungsgrad von 109 % überstieg, lagen im vergangenen Jahr die österreichischen Fleischausfuhren mit 517.500 t auf einem deutlich höheren Niveau als die Einfuhren mit 377.200 t.