Der Pilz Pneumocystis carinii scheint ein „Türöffner“ für schwere Atemwegserkrankungen bei Schweinen zu sein. Darauf weisen zumindest aktuelle Forschungsergebnisse der Veterinärmedizinischen Universität Wien hin. Bisher habe der im Schweinebestand weit verbreitete Pilz als minder gefährlich gegolten, erklärte die Hochschule in einer Pressemitteilung. Man sei davon ausgegangen, dass er allenfalls für milde Verlaufsformen von Lungenentzündungen verantwortlich sei. Daher sei Pneumocystis carinii bislang diagnostisch kaum berücksichtigt worden.
Nun hätten Untersuchungen allerdings gezeigt, dass der Pilz Folgeinfektionen mit Bakterien begünstige, so die Hochschule. Man gehe davon aus, dass sich zunächst Pneumocystis carinii entlang der Wände der Lungenbläschen ausbreite, sich vermehre und die Lungenbläschen anfülle. Dadurch sei das Lungengewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und werde geschädigt. Dadurch können sich die Bakterien dann besser vermehren, erläuterten die Forscher.
Auch schwache Infektionen mit dem Pilz ließen sich anhand von Lungenspülungen eindeutig nachweisen. Damit könne diese einfache Analysemethode auch für die Kontrolle von Pneumocystis carinii angewandt werden. Die Projektergebnisse wurden jetzt im Journal of Veterinary Diagnostic Investigation veröffentlicht.
${intro}