Die niedrigen Preise für Schweinefleisch machen den Landwirten schwer zu schaffen. Die Kosten werden laut dem Landesbauernverband Baden-Württemberg nicht mehr gedeckt. Jeder vierte Schweinehalter dort habe in den vergangenen drei Jahren die Produktion eingestellt. Nur noch jedes zweite im Land verzehrte Schwein stammt von hier. Der Verband fordert daher Handel und Schlachtbranche auf, Ramschaktionen zu unterlassen und höhere Preise zu zahlen.
Vor Ostern waren die Schweinenotierungen bundesweit erneut um fünf Cent auf 1,58 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht zurückgegangen. Niedrige Preise und hohe Marktvolatilität würden jetzt die Existenz vieler Veredlungsbetriebe gefährden. 2013 gab es in Baden-Württemberg laut Statistischem Landesamt rund 6500 Betriebe mit Schweinehaltung – 25 % weniger als 2010 (8694). Die Zahl der Zuchtsauenhalter sank im selben Zeitraum sogar um 31 % auf 2000 (2865) Betriebe.
Diese Entwicklung alarmiert den Berufsstand. Viele Betriebe sorgen sich um ihren Fortbestand. „Der Lebensmitteleinzelhandel und die Schlachtunternehmen dürfen die aktuelle Marktschwäche keinesfalls dazu nutzen, den Preisdruck zu verschärfen und ihre Handelsspanne auszudehnen. Die Schweinehalter im Land benötigen dringend positive Preissignale“, fordert der Landesbauernverband. Handel und Schlachtbranche seien aufgefordert, die Marketingaktivitäten für Schweinefleisch aus der Region zu verstärken. „Es geht darum, der Veredlung in Baden-Württemberg nachhaltige Perspektiven zu eröffnen. Dazu ist auch ein investitionsfreundliches Klima notwendig“, erklärt der Bauernverband. Bau- und emissionsschutzrechtliche Vorschriften seien ebenso wie die Investitionsförderung praxisnah umzusetzen, um die Weiterentwicklung der Betriebe zu ermöglichen.
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