Eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Human- und Veterinärmedizinern mahnte Prof. Thomas Blaha, der ehemalige Leiter der Außenstelle Bakum der Tierärztlichen Hochschule Hannover, beim Fachsymposiums zur Antibiotikaresistenzsituation Ende September an der Universität Vechta an. Der Präsident des niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), Prof. Eberhard Haunhorst, betonte, dass jeder Einsatz von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin die unerwünschte Resistenzentwicklung gegen Antibiotika fördern könne. Die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen sei daher eine gemeinsame, wichtige Aufgabe.
Der Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts (NLGA), Dr. Matthias Pulz, verwies auf die gemeinsame Strategie des Landes gegen Antibiotikaresistenz, die den One-Health-Ansatz verfolge. Damit solle die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachrichtungen gestärkt und dabei Aktivitäten im jeweiligen Verantwortungsbereich befördert werden. Weitere Anstrengungen seien jedoch nötig.
Dr. Ron Hendrix vom Medizinischen Zentrum der Universität Groningen verdeutlichte in seinem Vortrag über Hygiene im Krankenhaus, dass eine verbesserte Resistenzüberwachung nicht nur dabei helfe, Resistenzen zu minimieren, sondern auch Kosten einzusparen.
Die Geschäftsführerin der Koordinierungsstelle „Transformationswissenschaften in agrarischen Intensivregionen im Nordwesten Niedersachsen“, Dr. Barbara Grabkowsky, kündigte an, auf die Ergebnisse der Tagung aufzubauen und praxistaugliche Konzepte mit Wirtschaft und Wissenschaft zu erforschen. Man brauche mehr Beratung, einen gezielten und verantwortungsbewussten Umgang in der Antiinfektivatherapie bei Mensch und Tier und weniger den schnellen Griff zum Rezeptblock, so Grabkowsky. AgE