Anlässlich des heute in Weinsberg stattfindenden Öko-Kongresses bezieht die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg (AÖL) Stellung zur Situation des ökologischen Landbaus im Lande und bewertet den Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“.
Als Sektorvertretung fordert sie die Landesregierung dazu auf, zeitnah weitere Schritte zur Konkretisierung des Aktionsplans vorzunehmen, um die Zielsetzungen der Koalitionsvereinbarung mutiger als derzeit anzugehen und das selbst gesteckte Ziel von 30 Prozent ökologisch bewirtschafteter Fläche bis zum Jahr 2030 kraftvoll und mit einem klaren Finanzierungskonzept zu erreichen.
Im zurückliegenden Jahr 2017 haben bundesweit über 7.600 landwirtschaftliche Erzeugerbetriebe ihre Hoftore für immer geschlossen. Demgegenüber haben weit über 2.000 Landwirte ihren Hof auf ökologische Erzeugung umgestellt. Das klassische landwirtschaftliche Mantra „Wachse oder weiche“ wird nach Ansicht der AÖL immer mehr ersetzt durch „Werde Bio oder weiche“. Alleine in Baden-Württemberg stelle derzeit täglich ein Betrieb seine Wirtschaftsweise auf ökologisch um. Der deutsche Ökomarkt wächst seit dem Jahr 2000 jährlich zweistellig und auch in der Fläche ist der Trend zu mehr „Öko“ seit über drei Jahren ungebrochen.
Im Januar dieses Jahres verkündete Landwirtschaftsminister Peter Hauk, dass das Land Baden-Württemberg sich zum Ziel gesetzt hat, 30 Prozent Ökolandbau bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Offen ließ Hauk seinerzeit, welche Maßnahmen die Landesregierung hierzu plant und welche konkreten Förderinstrumente der hiesigen Agrar- und Ernährungswirtschaft auf diesem Weg helfen sollen. Die AÖL bringt ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass der heutige Öko-Kongress in Weinsberg zu mehr Klarheit führt.
Aktuell würden lediglich 1,5 Prozent der Agrar-Forschungsmittel für Bio verwendet. Um bis 2030 die angestrebten 30 Prozent Bio zu erreichen, müssten bereits heute 30 Prozent der Mittel auf Öko-Forschung verwendet werden. Die Landesregierung soll daher auf nationaler Ebene all ihren Einfluss in die Waagschale werfen, um im Bereich Bildung und Forschung das Innovationspotenzial von Bio zu heben.