Im landesweiten Luchsmonitoring der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) gelang erstmalig eine Besenderung. Bereits seit Oktober 2019 wurden Nachweise auf die Anwesenheit des Luchses in der Region teils über die Jägerschaft, teils über Fotofallen der FVA erbracht.
„Selten gelingt es, wie in dieser Woche geschehen, einen in freier Wildbahn lebenden Luchs kurzzeitig zu fangen und mit einem Halsbandsender auszustatten. Eine solche Besenderung liefert uns wichtige Daten für den Schutz der streng geschützten Tierart“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, Peter Hauk. Nur wenige Exemplare kommen aus dem Schweizer Jura oder den Alpen nach Baden-Württemberg und durchstreifen dann oft völlig unbemerkt unsere heimischen Wälder.
Halsband liefert Daten
Der männliche Luchs mit der wissenschaftlichen Bezeichnung "B3001" wurde auf den Namen ‚Toni‘ getauft. Der Frage der Herkunft wird nun über genetische Analysen nachgegangen. Eine Zuwanderung aus der Schweiz gilt als wahrscheinlich. Ob Luchs Toni im Nordschwarzwald nur auf der Durchreise ist oder sich dort langfristig niederlässt, werden die Daten des Halsbandsenders zeigen. Dieses schickt zwei Jahre lang Informationen zum Aufenthaltsort des Luchses an die Experten, die daraus Informationen zu Lebensraumansprüchen, dem Wanderverhalten und über das Beutespektrum des Tieres ableiten können.
Landesjagdverband ist Pate
„Uns ist es ein Anliegen, diese Informationen transparent an die Personen aus Jagd, Forst und Landwirtschaft weiterzugeben und damit die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Wildtiermonitoring weiter auszubauen. Dass wir auf einem guten Weg sind, zeigt sich auch durch die enge Zusammenarbeit zwischen dem Land und den Verbänden in der Arbeitsgruppe Luchs und Wolf. Wir freuen uns sehr, dass auch diesmal der Landesjagdverband die Patenschaft für den Luchs übernommen hat“, erklärte Minister Hauk.