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Drillkombination Horsch Versa 6 SW: Fahrwerk mit Schub

Nach der Pronto DC hat Horsch auch die 6 m breite Kreiseleggen-Drillkombination weiterentwickelt. Neu ist der Name Versa und technisch hat sich einiges getan.

Lesezeit: 6 Minuten

Dieser Artikel erschien zunächst auf profi.de.

Alle Drillkombinationen mit einer Kreiselegge heißen bei Horsch zukünftig Versa - egal, ob mit Zentral­dosierung und pneuma­tischer Saatgutförderung oder mit Einzelreihendosierung.

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Die Versa 6 SW tritt die Nachfolge der Pronto 6 KE an, die seit zwei Jahren aufgrund zu hoher negativer Stützlast bei uns nicht mehr verkauft werden darf. Die wichtigsten Entwicklungsziele für die neue Versa 6 SW waren daher die Vermeidung negativer Stützlast in Verbindung mit deutlich größerem Saattank (inklusive Doppeltank-Option) sowie die Beibe­hal­tung eines Reifenpackers vor der Kreisel­egge für eine gleichmäßige Rückverfestigung.

Drillkombination Horsch Versa 6 SW: Grundlagen von der Pronto übernommen

Beim ersten Blick auf die Versa 6 SW kommt durchaus Pronto-Feeling auf. Denn Saattank, Dosierung, Saatgutförderung und -verteilung stammen 1 : 1 von der Pronto 6 DC, die profi als PPF-Variante mit zusätzlichen Düngescharen vor gut einem Jahr im Fahrbericht vorgestellt hat. Daher hier nur das Wichtigste in Kurzform:

  • Den Saatgutbehälter gibt es als Einzeltank mit 4.000 l und einem Dosiergerät oder als druck­dichten Doppeltank mit 5.000 l und zwei Dosier­aggregaten. Aufgeteilt ist der Doppeltank im Verhältnis 60 zu 40 %. Bei diesem Verfahren werden beide Komponenten über die Säschare in einem Horizont abge­legt (Single Shot).
  • Zum Tank gelangt man komfortabel an der Seite. In der Öffnung sind stabile und aufschwenkbare Gittermulden integriert.
  • Die Dosieraggregate sind mit Abdreh- bzw. Zuteilungs-Kassetten versehen.
  • Der Gebläseantrieb ist mit Überdruck­ventil und Leckölleitung bestückt ­— zum Schutz vor Beschädigungen am Ölmotor.
  • Zwei dinkeltaugliche Saatgutverteiler mit mechanischer Halbseitenabschaltung sind Standard. Doppeltank, zwei Dosierer und elektrische Halbseitenabschaltung kosten gut 4.400 Euro Aufpreis.

Reifenpacker-Fahrwerk mit Transport- und Arbeitsstellung

Zur gleichmäßigen Abstützung der Drillkombination auf den Boden und damit auch für eine gleichmäßige — möglichst flache — Arbeitstiefe der Kreiselegge ist das neue Reifenpacker-Fahrwerk eine zentrale Baugruppe der Versa 6 SW. Es verfügt über insgesamt 16 Räder mit der AS-Bereifung 7.50-18. Die äußeren Sektionen mit je vier Rädern werden beim Ausklappen hydraulisch vorgespannt. Sie gehören zur Wunsch­ausstattung, sind aus unserer Sicht aber immer zu empfehlen.

Der Clou ist die hydraulische Verschiebeeinrichtung: Während der Reifenpacker vor der Kreisel­egge arbeitet, wird die Mittel­sektion mit acht Rädern als Transportfahrwerk um 70 cm nach hinten unter die eingeklappte Kreiselegge geschoben. Danach werden Kreiselegge und Säschiene abgesenkt und auf dem Fahrwerkrahmen fixiert - eine clevere Lösung, um bei bis zu 6 t Gewicht von Kreiselegge und Säschiene negative Stützlasten an der Kugelkopf-Anhängung zu vermeiden (Zugpendelöse alternativ lieferbar).

Die Transportbreite gibt Horsch mit 2,95 m an. Je zwei Räder des Fahrwerkes sind miteinander verbunden, so dass per Druckluftbremse (knapp 5.600 € Aufpreis) alle acht Räder gebremst sind. Kleiner Nachteil: Auf buckligen Pisten können die mittleren Räder nicht nach oben ausweichen. Horsch gibt für die Versa 6 SW ein Leergewicht von bis zu 12 t an. Mit 10 t Achs- und 2 t Stützlast darf die Maschine mit vollem Tank nicht auf die Straße.

Horsch Kreiselegge mit 20 Kreiseln auf 6 m Arbeitsbreite

Alle drehenden Teile der Keiselegge stammen nach wie vor von Kuhn - serienmäßig mit Zinken-Schnellwechsel. Auf 6 m Breite arbeiten 20 Kreisel. Die 15 mm starke Wanne und die überarbeiteten Baugruppen drumherum baut Horsch selbst.

Zur Tiefenverstellung sind vier Bolzen umzu­stecken, das feinstufige Loch­raster hat eine schöne, ausgelaserte Skala. Jeweils außen ist die Justierung kein Problem. Für die Umstellung am anderen Ende bei der 3-m-Sektionen muss man in die Maschine klettern - nicht schön. Horsch denkt über eine hydraulische Verstellung nach.

Gut gelöst sind die Anlenkung der Prallschiene am Rahmen der Packerwalze sowie die von jeweils außen gut zugängliche Zentral-Verstellung per Kurbel inklusive eingeprägter Skala. Zur Vorverdichtung der Saat­reihen mit 12,5 oder 15 cm Abstand ist die Trapezringwalze mit 50 und jetzt auch mit 60 cm Durchmesser lieferbar. Alternativ gibt es die eher flächig rückverfestigende Zahnpackerwalze mit 64 cm Durchmesser.

Drei Säschare bei der Horsch Versa zur Auswahl

Nichts Neues gibt es bei der Saatguteinbettung. Je nach Einsatzbedingungen und Vorlieben hat man die Wahl zwischen drei bekannten, druckrollengeführten Doppelscheiben-Säscharen:

  • Das leichtere, per Blattfeder angelenkte DuoDisc-Schar wurde vornehmlich für die angebaute Versa entwickelt (ab Ende 2023 lieferbar).
  • Von der Pronto DC bekannt und über Gummipuffer angelenkt, ist das 2021 weiterentwickelte TurboDisc-Schar – ein Dauerbrenner im Horsch-Programm.
  • Die von profi eingesetzte Versa arbeitete mit dem für das SingularSystem veränderten TurboDisc-Schar. Furchenformer und Fangrolle sorgten bei unserem Einsatz nach Mais und Kurzscheiben­eggen-Bearbeitung bei rund 10 km/h für eine prima Saatguteinbettung.

Sowohl die Saattiefe als auch den Schardruck passt man zentral und bequem von der Seite aus für jede Klappsektion getrennt an. Die Kurbel dafür parkt gut gesichert auf der Kreiselegge. Die jeweils ausgelaserten Skalen sind hilfreich. Um Verwechslungen der beiden Verstellspindeln sicher zu vermeiden, will Horsch die Kennzeichnung noch verbessern.

Was profi außerdem beim Fahrbericht auffiel

  • Zum Abkoppeln der Versa muss ein Stützfuß aus einer Parkposition auf der Deichsel entnommen und seitlich in dieselbige eingesteckt werden - nicht so gut.
  • Neben Bremsschläuchen, ISO-Bus- und Leuchtenkabel sowie Gelenkwelle sind acht Hydraulikschläuche zu kuppeln (Aushub, Klappen, Fahrwerkschub, Gebläse), für die es zur Serie eine ordentliche Kennzeichnung geben soll. Ebenso will Horsch die Leitungsverlegung noch optimieren.
  • Wird beim Doppeltank nur eine Saatgut­art dosiert, regelt die Elektronik die Dosierer so, dass beide Tankabteile gleichzeitig leer werden.
  • Über die dw-Zylinder zum Ausheben kann z. B. auf schwerem Boden Gewicht auf die Kreiselegge übertragen werden.
  • Das Säwagenkonzept erlaubt auch den Einsatz des Maissägerätes Maestro RV. Dazu werden Kreiselegge und Säschiene vom Säwagen getrennt sowie Unterlenker eingeschraubt. Hydraulik- und ISO-Bus-Schnittstellen sind Standard.
  • Die Preise für die Versa 6 SW stehen noch nicht fest und werden erst zu Agritechnica 2023 bekannt gegeben.

Fazit zur Drillkombination Versa

Die 6 m breite Kreiseleggen-Drillkombination Pronto KE ist nun endgültig Geschichte, es lebe die Versa 6 SW. Sie verfügt über den großen Saattank der Pronto DC und nutzt das gleiche Dosier- und Fördersystem für Saatgut (und Dünger). Bekannt sind auch die verschiedenen Doppelscheibenschare. Die Kreisel­egge wurde überar­beitet, die Tiefenverstellung wird Horsch sicher noch verbessern.

Auf Wunsch reicht der Reifenpacker über die gesamte Arbeitsbreite, was zur ausgeglichenen Gewichtsverteilung und gleichmäßig flachen Arbeit der Kreiselegge viel Sinn ergibt. Zum Transport und zur Ver­meidung negativer Stützlasten wird die Mittelsektion als Fahrwerk nach hinten ver­schoben. Horsch startet mit 6 m Arbeits­breite und denkt danach über Breiten von 5 und 7,50 m nach.

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