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Greentec Scorpion 630 Plus-6: Auf Augenhöhe

Mit besonderen Merkmalen beim Scorpion hebt sich das dänische Unternehmen Greentec vom Wettbewerb ab und agiert somit auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Details erfahren Sie im profi-Fahrbericht.

Lesezeit: 6 Minuten

Dieser Artikel erschien zunächst auf profi.de.

Das noch relativ junge Unternehmen Greentec um John Christensen hat eine bewegte Geschichte. Hier beschäftigen wir uns mit dem Auslegemäher Scorpion. Die drei Baureihen 4, 6 und 8 unterscheiden sich in der Reichweite und den Schlepper-Anforderungen.

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Wir haben das mittlere Modell 630 eingesetzt, das für Schlepper ab 5 t Gewicht empfohlen wird. Äußerlich hat der Scorpion teilweise Ähnlichkeit mit Geräten von Spearhead, bei genauerer Betrachtung betrifft dies aber nur das Aussehen bzw. die Staplertaschen unter dem Gerät.

(Quelle: Redaktion profi)

Mähausleger von Greentec: Steif verspannt und spielfrei

Auf der Agritechnica 2019 erhielt Greentec eine Silbermedaille unter anderem für das Vierpunkt-Anbausystem. Hintergrund: Bei einer Armauslage von über 6 m und Anbauwerkzeugen mit bis zu 400 kg Gewicht, entstehen Hebelkräfte, für die kein Schlepperhubwerk ausgelegt ist. Die übliche, individuelle Achs­abstützung ist eine (teure) Lösung. Greentec verstrebt dagegen das Hubwerk, um es komplett zu versteifen und die Kraft gleichmäßig in den Block bzw. den Rahmen des Schleppers zu leiten — eine Entwicklung zusammen mit der Firma Scharmüller.

Der Anbau des Gerätes dauert keine zehn Minuten. Zunächst werden die Kat. II- oder III-Unterlenker gekuppelt. Beim vorgespannten Fendt 516 Vario haben die Dänen den Oberlenker durch eine oben im Anbauschlitten montierte K80-Kugel von Scharmüller ersetzt. Die Kalotte als Gegenstück ist am Anbauausleger wie ein Oberlenker montiert, allerdings Y-förmig — ohne sich seitlich bewegen zu können. Zwei Achsen des Y haben eine Spindel — eine zur Einstellung der Geräteneigung (wie beim Oberlenker), die andere spannt die Verbindung im oberen Bereich (wie ein Unterlenkerstabilisator).

Eine zusätzliche Spindel ist unter der Gelenkwelle vom Zugpendel zum rechten Unterlenkerkoppelpunkt geführt. Diese Spindel wird auf Druck vorgespannt, damit verwindet sich das Hubwerk selbst mit voll ausgefahrenem Arm kaum noch — sehr gut. Sind die Spindeln korrekt eingestellt, kann auch das Hubwerk noch betätigt werden.

In der einfachen Variante gibt es eine Zahn­radpumpe mit 115 l/min bei 230 bar. Optional fördert eine Axialkolbenpumpe das Öl mit bis zu 130 l/min bei maximal 315 bar. Kleines Detail: Ohne Mengenteiler kann man den Ölfluss für das Anbaugerät elektrisch verstellen (50 und 85 l/min).

Unzählige Werkzeuge für den Ausleger

Für die Arbeit hat Greentec unzählige Werkzeuge im Programm. Wir haben mit dem Scorpion gemulcht, mit einem speziellen Astschneider eine Hecke gestutzt und mit der Astsäge auch dickere Hölzer beschnitten. Für den Umbau der Werk­zeuge ist der Scorpion mit einem Schnellwechselsystem am Auslegerkopf ausgerüstet. Eine konische Aufnahmeplatte fixiert das Werkzeug, so dass das Gerät nur mit einem Bolzen gesichert werden muss — ­fertig.

Überaus komfortabel ist der Anbau mit dem Rotor-Flex Doppeldrehgelenk (Serie bei der Plus-Variante) — ähnlich dem eines Rotators am Bagger, wenngleich der Drehwinkel bei 270° endet. Außerdem ist in diesem Gelenk ein Gyroskop eingebaut, so dass die Anbaugeräte automatisch senkrecht ausgerichtet werden — ideal für eine ansehnliche Hecke.

Auf der Straße wird das Gerät kompakt hinter den Schlepper geschwenkt. Der Ausleger wird dabei knapp an der rechten Kabinenseite vorbei geführt. So ist das Gerät nicht breiter als 2,30 m. Bei der Arbeit mit dem Mulchkopf ist der Ausleger schnell in Arbeitsposition geschwenkt. Man fährt den Mulchkopf einfach seitlich zwischen die Achsen des Schleppers und hat dank einteiliger Scheibe des Fendt 516 eine perfekte Sicht auf den Mulcher — und zwar nur auf den Mulcher, hier ist kein Arm wie beim Frontanbau im Sichtfeld.

Sicheres Mähen mit hoher Geschwindigkeit

Beim Mähen des Straßenrandes konnten wir ohne Probleme bis zu 12 km/h schnell fahren. Zugegeben: Zu Beginn mit einem mulmigen Gefühl, aber durch die hydrau­lische Auflageentlastung des Mulchkopfes und der hydraulischen Anfahrsicherung im Drehzylinder sind fatale Schäden bei Feindkontakt selten.

Für diese hohen Mähgeschwindigkeiten dreht der Doppelspiralrotor von Greentec bis zu 2.800 U/min. Ein weiteres Detail: Die Schlegelrücken sind halbrund geformt. Schlagen sie bei Fremdkörpern zurück, stützen sich die Schlegel auf der gesamten Rotorfläche ab, ohne den Rotor zu verformen. Greentec wirbt zudem mit einer großen Sogwirkung, weil die Schlegel ­vorne nur 2 cm Abstand zur Haube haben.

Hecke schneiden mit Parallelogramm

Bei der Arbeit mit dem 2,30 m breiten Astschneider fällt die Grundlage einer weiteren DLG-Medaille auf: Mitbewerber setzen bei dem Ausschub der beiden Arme auf eine mechanische Parallelführung. Greentec hat zwei gleichgroße Zylinder eingebaut, die über ein Ventil als Master-Slave-System arbeiten. Verdrängtes Öl des einen Zylinders fließt in den anderen — der Arm schiebt parallel aus. Diese Funktion kann am Terminal einfach ausgeschaltet werden, so dass der Arm nach Fahrerwünschen bewegt werden kann — praktisch.

Astsäge mit Sägeblättern

Mit vier schnell rotierenden Sägeblättern (3 800 U/min, 50 cm Durchmesser) surrt die Astsäge ohne Probleme durch bis zu 16 cm dicke Äste. Das größere Modell mit 60-cm-Sägeblättern soll auch vor 20 cm starken Ästen keinen Halt machen. Das glauben wir in der Tat, denn selbst bei der Arbeit mit dem „kleinen“ Anbaukopf ist ein Rückschnitt alt gewachsener Hecken kein Problem. Bei etwa 5 km/h lässt sich der Auslegerarm mit ausreichend Sicherheitsabstand zum Traktor gut führen, und die Äste fallen nach dem Schnitt zu Boden.

Proportional-Steuerung für genaue Mäharbeiten

Der Fahrer hat dank eines Joysticks von Sauer-Danfoss alles im Griff. Vier Funktionen sind proportional bedienbar. Das Drehen des Werkzeugkopfes erfolgt schwarz-weiß. Nur das Schwenken des gesamten Armes war zuweilen etwas ruppig, ansonsten ist der Ausleger millimetergenau zu steuern.

Eine Gefahr bleibt: Aufgrund der Beweglichkeit kann sich der Fahrer mit dem Ausleger natürlich den Schlepper ruinieren: Sei es mit dem Arm selbst oben die Kabine oder mit der Säge die Reifen. Das ist mit jedem Ausleger dieser Bauart möglich, daher ist eine Einweisung unbedingt nötig.

Weitere Details:

  • Ein Reinigungsgebläse für die Straße ist Option und wird von der Schlepper­hydraulik angetrieben.
  • Die LED-Beleuchtung zählt zum Standard.
  • Flachdichtende Kupplungen für den Werkzeugwechsel sind Serie. Die Leitungen können drucklos geschaltet werden.
  • Das Gerät wiegt ohne Werkzeug 1.395 kg.
  • Greentec setzt auf Feinkornstahl, um bei geringem Gewicht eine gute Stabilität zu gewährleisten.
  • 200 l Hydrauliköl befinden sich linksseitig im Tank und werden mit einem elektrischen Lüfter bei Bedarf gekühlt.

Fazit zum Scorpion von Greentec

Mit dem Scorpion ist nicht nur der Mulcher oder die Astsäge auf Augenhöhe des Fahrers. Das ganze Gerät von Greentec steht auf Augenhöhe zum Wettbewerb. Der Scorpion zeichnet sich durch pfiffige Details aus und ist dabei einfach zu bedienen. Das mittlere Modell 630 Plus-6 mit gut 6 m Auslage kostet 49.720 Euro ohne Werkzeug und Mehrwertsteuer.

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