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Pflug Moro Aratri Raptor EPT 18A im Praxiseinsatz

Siebenfurchige Anbaupflüge sind in Deutschland die Ausnahme - genau wie das italienische Fabrikat Moro Aratri. Mit seinen Details hat der Raptor EPT 18 A jedoch einiges zu bieten.

Lesezeit: 5 Minuten

Dieser Artikel erschien zunächst auf profi.de.

Die Pflüge von Moro Aratri aus Fontanelle sind typisch italienisch: Vom extraschweren, einfurchigen Tiefpflug für eine Arbeitstiefe von bis zu 110 cm bis hin zum neunfurchigen Aufsattel-Volldrehpflug und schweren Tiefgrubbern ist alles dabei. In Deutschland werden die Maschinen aktuell von rund 15 Händlern vertrieben, Moro Aratri möchte das Netz weiter ausbauen.

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Die Raptor-Baureihe umfasst fünf Modelle von zwei bis sieben Furchen. In Sichtweite des Kölner Doms konnte profi den angebauten Raptor EPT 18A, das Topmodell der Baureihe, im Einsatz begleiten. An dieser Stelle schon mal ein Wort zu den Dimen­sionen: Auch wenn der Raptor auf den Bildern wie ein herkömmlicher Anbaupflug wirkt - vorgespannt war ein Fendt Vario 1050 mit 380 kW/517 PS! Moro Aratri gibt den Pflug für Schlepperleistungen bis 478 KW/650 PS frei, die typischerweise unter den steinharten Bodenbedingungen Süditaliens auch zum Einsatz kommen.

Onland-Pflügen mit dem Moro Aratri Raptor EPT 18A

Der Hauptrahmen für die ersten sechs Körperpaare des Raptor EPT 18A besteht aus einem durchgehenden Vierkantrohr mit der Dimension 200 x 120 mm und 10 mm Materialstärke. Der siebte Körper sowie alle Anbauteile sind verschraubt, Schweißverbindungen hat Moro Aratri auf ein Minimum reduziert. Die Rahmenhöhe liegt bei 84 cm, der Körperabstand bei 1,05 m. Entlang der ersten vier Körper unterstützen zusätzliche Bleche die Konstruktion: An drei Punkten ist hier der Schwenk­rahmen samt Anbauturm befestigt. Stichwort Anbauturm: Der Raptor bietet Anbaupunkte der Kat. III und IV mit zwei Koppelhöhen für das Dreipunkthubwerk.

Dem Leistungsbedarf entsprechend ist die Drehwelle mit einem Durchmesser von 150 mm ordentlich dimensioniert. Je nach Ausstattung sind bis zu fünf Steuergeräte für den Einsatz des Raptors nötig: Je eines zum Drehen sowie zum Einstellen von Arbeits­breite, Vorderfurchenbreite sowie Arbeitstiefe am Tastrad. In diesem Fall kam das fünfte Steuergerät für die optionale Seitenneigung des Pfluges hinzu. In der Serienausstattung muss dazu nach manuellem Umschalten das Steuergerät für den Wendevorgang genutzt werden.

Zwar kann der Traktor mit dem Raptor auch in der Furche fahren, der Pflug ist aber vor allem für den Onland-Einsatz gedacht. Der Schwenk­rahmen kann dazu die Vorderfurche um 150 cm verschieben - so sind onland bis zu 3 m breite Schlepper und damit der Einsatz mit 900er Reifen möglich.

Um bei den Einstellungen zu bleiben: Die Arbeitsbreite des Raptor kann stufenlos während der Arbeit angepasst werden und deckt den Bereich von 25 bis 65 cm pro Körper ab. Die Schnittbreite wird über eine Skala am Zylinder angezeigt. Insgesamt pflügt die siebenfurchige Variante so mit einer Arbeitsbreite von 1,75 bis 4,55 m, das beste Pflugbild konnten wir zwischen 3 und 3,60 m beobachten.

Über eine Kinematik wird bei Änderung der Arbeitsbreite auch die Vorderfurche immer angepasst. Ebenfalls hydraulisch erfolgt die Einstellung der Arbeitstiefe: Durch einen Hydraulikzylinder lässt sich das Doppeltastrad zusammen oder auseinander fahren. Maximal sind mit dem eingesetzten Streifenkörper S35 Arbeits­tiefen bis 33 cm möglich. Über eine ausgelaserte Skala wird die Tiefe prima angezeigt.

Große Vorschäler beim Pflug

Wir haben mit dem Streifenkörper S35 gearbeitet, der auf dem schweren Boden ein gutes Pflugbild hinterließ. Alternativ sind auch Vollkörper aus Stahl oder Kunststoff lieferbar. Auf Wunsch rüstet Moro Aratri den Raptor mit vergrößerten Anlagen aus, die auch bei unserem Einsatz montiert waren. Insbesondere bei nassen Bedingungen und im Onland-Einsatz soll damit eine bessere Führung des Pfluges erreicht werden. Die Tiefe der Vorschäler lässt sich in drei Positionen einstellen, und der Kunde kann hier zwischen drei Größen wählen. Wir haben mit der größten Variante und besonders breitem Schar gearbeitet, die vor allem bei massereichen Ernterückständen empfohlen wird.

In den meisten Fällen verzichtet Moro Aratri auf das optional verfügbare gewellte Scheibensech am letzten Körperpaar. Stattdessen kommt nach Angaben des Unternehmens vor allem das Messersech zum Einsatz, das weniger verstopfungsanfällig und leichter ist.

Einfacher Transport

Auf der Straße wird der Pflug nicht im Hubwerk, sondern auf den Stützrädern gefahren und läuft dabei wie ein Einachs-Anhänger hinterher. Dazu werden die beiden Stützräder hydraulisch um 90° geschwenkt - ein gesondertes Verriegeln ist nicht nötig. Außerdem muss der Anbauturm durch Lösen von fünf Bolzen in die Transportstellung gebracht werden: Vier der Bolzen geben ein horizontales Drehgelenk frei, damit kann der Pflug wie ein Anhänger nachlaufen. Für die Bolzen gibt es eine gute Parkposition am Turm. Ein weiterer Bolzen gibt das Transport System 2.0 frei: Der Oberlenker-Koppelpunkt wird damit zum vertikalen Gelenk und ermöglicht die Anpassungen an Bodenunebenheiten, ohne dass der schwere Oberlenker abgekoppelt werden muss - schön.

Fazit zum Pflug

Moro Aratri bietet mit dem Raptor EPT einen kolossalen Furchenzieher an. Der über 4 t schwere Anbaupflug verlangt nach einem mindestens 294 kW/400 PS starken Schlepper. Durch die geschickte Integration des Doppelstützrades als Fahrwerk ist der Straßentransport ein Kinderspiel. Und auf dem Feld spielt er die Vorteile eines Anbaupfluges voll aus — natürlich immer zum Preis der extremen dynamischen Kräfte, die bei einem siebenfurchigen Anbaupflug auf den Schlepper wirken.

Ein Pflug dieser Größe sollte Onland gefahren werden. Mit 1,50 m maximalem Aus­schwenk­bereich ist das auch mit 900er Reifen kein Problem. Bleibt zum Schluss der Preis: In Basisausstattung startet der Raptor bei 56.989 Euro. In der eingesetzten Variante mit Extras wie dem hydrau­lischen Doppeltastrad stehen 63.250 Euro in der Liste (Preise ohne MwSt.).

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