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topplus Brennholz-Verarbeitung

So reinigen und verpacken Profis Kaminholzscheite optimal

Mit gut aufbereitetem Scheitholz lassen sich oft bessere Preise erzielen. Wir haben uns nach den passenden Möglichkeiten zum Reinigen und Verpacken umgesehen.

Lesezeit: 7 Minuten

Saubere Ware, perfekt verpackt: Damit können Sie beim Verkauf von Brennholz oft noch höhere Preise durchsetzen als mit lieblos abgekipptem „Vogelsitzbaumholz“.

Mittlerweile bietet die Industrie eine Vielzahl von technischen Möglichkeiten zum Reinigen und Verpacken von Scheitholz an, die sich in die Aufarbeitungsketten integrieren lassen. Wir haben uns in der Praxis und im Netz nach Ideen umgesehen. Die Bezugsquellen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und die genannten Preise sind Größenordnungen.

Zum Einstieg: Einfache Rutsche

Zum Reinigen von Scheitholz ist eine Gitterstrecke, z. B. am Ende eines Förderbands, die einfachste Lösung. Mit etwas Geschick können Sie so etwas auch selbst konstruieren: Lassen Sie die Scheite über eine Rutsche gleiten, die aus parallelen Rundstählen besteht.

Die Beimengungen fallen nach unten – am besten auf ein Blech. Diese Blechrutsche ist gegen die Förderrichtung des Bandes geneigt, sodass Schmutz und Splitter nicht auf den Anhänger oder in den Big Bag gelangen. Nachteil: Die Abscheideleistung dieser Lösung ist überschaubar. Und teils können sich Scheite auf den Stäben verkanten.

Eine Sonderbauform ist der Vari-Reiniger von HAF ( www.haf-forsttechnik.de ). Das Gerät besteht aus einer 1,2 m³-Mulde mit quer eingeschweißten Stäben als Boden. Die Mulde lässt sich per Frontlader beladen und dann hydraulisch z. B. in eine Gitterbox dosiert auskippen. Beim Kippen gleiten die Scheite über die Stäbe und Schmutz/Splitter fallen nach unten aus der Kippmulde.

Aktive Reinigung

Die einfachste Variante für eine aktive Reinigung ist eine rotierende Trommel aus Gitterstäben oder ausgelasertem Blech, die in Förderrichtung geneigt ist (z. B. von  www.palax.fi./de, www.kp-forsttechnik.de, www.hans-​seibold.de, www.engel-forsttechnik.de ).

Am Einlauf haben die Anlagen meist einen Trichter zum einfacheren Beschicken. An der Auslaufseite fallen die gereinigten Scheite entweder direkt aus der Trommel auf eine Rutsche oder auf ein fest montiertes Förderband. Hier bieten die Hersteller oft unterschiedliche Lösungen auf Wunsch an.

Bei einigen Anlagen lassen sich auch die Neigung und damit der Reinigungseffekt verstellen. Je flacher, desto länger bleiben die Scheite in der Trommel und desto intensiver ist die Reinigung.

Die Beimengungen fallen in einen Trichter unter der Trommel. Hier können Sie auch Kleinholz auffangen und als Anmachholz vermarkten. Zum Auffangen von Anmachholz gibt es am Markt unterschiedliche Lösungen, teils mit verstellbaren Rutschen.

Bei einfacheren Geräten dreht sich die Trommel in einer Aufnahme auf vier Rollen und der Antrieb läuft über einen außenliegenden Keilriemen.

Aufwendigere Anlagen haben teils auch Rollenketten auf der Trommel, mit denen sich höhere Momente übertragen lassen. Ein Durchrutschen des Antriebs ist dann nicht mehr möglich.

Üblich ist ein elektrischer Antrieb. Manche Firmen bieten aber auch hy­draulische Lösungen an, die sich dann z. B. über die Hydraulik des Sägespalt-Automaten antreiben lassen. Je größer der Trommeldurchmesser, desto länger dürfen übrigens die Scheite sein. Ein Kritikpunkt der Trommelreiniger ist ihre Lautstärke. Verkleidungen der Trommel sollen den Lärmpegel senken. Von Growi kommt eine eingehauste Anlage mit einem Trommeldurchmesser von 1,20 m (Infos unter  www.growi-​maschinenbau.de ).

Einen schallgedämmten Einlauftrichter soll der Trommelreiniger von Finnenkötter haben. Die Anlage hat eine vollverzinkte Trommel mit 80 cm Durchmesser ( www.ewald-finnenkoetter.de ).

Auch die Reinigungstrommel Nemus von Hinken arbeitet mit einer Verkleidung. Bei dieser Anlage kann der Kunde Trommeln mit unterschied­licher Lochung wählen ( www.hinken-parts.de ). Auch der Hersteller Dressel ( www.­dressel-weidhausen.de ) hat Trommeln mit unterschiedlichen Durch­lässen im Programm. 

Sehr große Anlagen mit eigenem Chassis, großer Annahme und Trommeln bis 1,80 m Durchmesser kommen von Pezzolato ( www.pezzolato.it/de ).

Einfache Trommelreiniger mit Riemenantrieb starten bei ca. 5.000 € (alle Preise im Text o. MwSt.).

Reinigen mit Scheiben

Als Alternative zu den Trommel­reinigern bieten viele Firmen mittlerweile auch Scheibensiebanlagen an (u. a. von:  www.binderberger.com, www.posch.com, www.growi-maschinenbau.de, www.dressel-weidhausen.de, www.huckle.de, www.rabaud.com/de ).

Diese Anlagen sind wie „Tische“ aufgebaut und arbeiten meist waagerecht, teils steigen sie auch in Verladerichtung an. Auf dem Tisch rotieren parallele Wellen, die mit kantigen oder exzentrischen Scheiben bestückt sind. Durch ihre Drehung bewegen sie die Scheite auf und ab und fördern sie so vorwärts. Die Beimengungen fallen nach unten heraus. Weil sich die Bauteile drehen, klemmen keine Holzsplitter fest, wie das z. B. bei Anlagen mit Gitterstäben passieren kann.

Die Scheibenreiniger mit ihren breiten Tischen lassen sich einfacher mit einem Rad- oder Frontlader beschicken. Manche Brennholzvermarkter schicken die Scheite beim Verladen grundsätzlich  noch einmal über die Reinigungsstrecke und fördern sie direkt in den Anhänger.

Unter der Reinigungseinheit lassen sich Big Bags einhängen oder Gitterboxen aufstellen, um die Abfälle aufzufangen. Manche Anbieter haben Schaufeln für Frontlader oder Stapler im Programm, die genau in den Rahmen unterhalb der Anlage passen.

Die Reinigungsleistung hängt von der Anzahl der Walzen, der Tischbreite und vor allem -länge sowie von der Drehzahl ab.

Die Drehzahl sollte nicht zu hoch sein. Denn Vorteil dieses Maschinenprinzips ist der ruhige Lauf. Außerdem könnten die Scheite bei zu hoher Drehzahl beginnen zu springen.

Kleinere Anlagen gibt es teils optional mit hydraulischem Antrieb. Größere Geräte arbeiten nahezu ausschließlich elektrisch.

Die Preise für die Anlagen richten sich natürlich nach der Größe und Ausstattung. Professionellere Geräte starten bei rund 7. 000 €. Eine interessante Einsatzmöglichkeit für das Absieben mit Scheiben kommt übrigens von Binderberger. Hier rotieren fünf Wellen mit gezackten Scheiben direkt hinter dem Spaltfenster, vor dem Förderband einer Sägespaltmaschine.

Verpackung nach Maß

Der einfachste Weg beim Ausliefern ist das Abkippen. Das ist allerdings nicht bei allen Kunden möglich. Deshalb setzen einige Vermarkter auf die Verpackung ihrer Scheite.

Dabei gibt es unterschiedliche Größen und Materialien. Vorteil verpackter Chargen: Sie können beim Ausliefern auch mehrere Kunden besuchen, vor allem, wenn Sie ein Fahrzeug mit Ladebordwand einsetzen.

Einige Vermarkter setzen auf Verpackungen aus Brettern/Latten plus Palette. Hier sind Größen bis zu zwei Raummetern möglich. Vorteil bei kritischen Kunden ist, dass sich auch die Verpackung nutzen lässt und kein Kunststoffmüll anfällt.

Stabile Lösungen können Sie im Internet anbieten und dann sogar per Spedition verschicken – stellt sich nur die Frage, wie sinnvoll diese Transportlösung ist, denn die Versandkosten sind  hoch.

Wenn Sie das Holz in größere Netz- oder „Raschelsäcke“ aus Netzgewebe verpacken möchten, brauchen Sie ein Stativ (250 bis 400 €). Stativ und Säcke passen auf Paletten. Wichtig sind die Palettenmaße: Ist es eine Europalette (120 x 80 cm) oder eine (Einweg-) Industriepalette (100 x 120 cm)?

Die Europaletten sind gängiger und laufen oft im Pfandsystem. Die Indus­triepaletten kosten je nach Abnahmemenge zwischen 7 und 10 €. Meistens sind sie für den einmaligen Gebrauch gedacht. Die passenden Brennholzsäcke bieten zwischen 1 und 1,5 m³ Volumen. Je nach Abnahmemenge liegt ihr Preis zwischen 3 und 5 €. Sorgfältig befüllte Säcke lassen sich in Maßen auch übereinander stapeln.

Oder mit Rundballennetz

Eine weitere Variante sind Verpackungsgeräte, die z. B. mit Rundballennetz arbeiten und ab ca. 6.500 € kosten. Hier fördern Sie die Scheite in einen Metallbehälter. Ist der Behälter voll, zieht man ihn mit einem Aufzug an der Maschine langsam nach oben und umwickelt den Holzstapel dabei mit dem Netz. Je nach Aus­stattung arbeitet der Wickler von Hand oder hat einen eigenen Antrieb bzw. Drehteller.

Im Schnitt fassen die Bündel 1,4 bis 1,6 rm. Die meisten Verpackungsgeräte haben runde Behälter – die allerdings nicht zur klassischen Rechteckform der Standardpaletten passen. Deshalb setzen einige Anbieter auf eckige Stapelbehälter im Palettenmaß. Auch wenn die Ecken nicht 100 % rechtwinklig sind, soll dieses Verfahren Platz sparen.

Eine weitere Möglichkeit sind Big Bags mit Netzeinlagen für die bessere Durchlüftung. Die Bags lassen sich mit der Stapelgabel aufnehmen und versetzen. Auch beim Stapeln sind sie stabiler. Allerdings ist auch ihr Preis deutlich höher: Je nach Ausführung und Abnahmemenge kosten sie im Schnitt zwischen 15 und 20 € pro Stück (bei größeren Mengen eventuell auch günstiger). Wahrscheinlich ist es hier sinnvoll, mit den Kunden eine Art Pfandsystem einzurichten.

Vorteil der Bags: Sie lassen sich auch per Kran, z. B. am Lkw, gut abladen – ein Vorteil für Direktvermarkter, die mehrere Kunden pro Tour bedienen wollen.

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