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Umbruch wegen extremer Nässe – Das müssen Landwirte unbedingt beachten!

Nach dem Hochwasser werden viele Bauern Teilschläge neu säen müssen. Weil vor allem Frühsaaten mit Herbiziden behandelt waren, ist es wichtig, die Nachbauhinweise bei vorzeitigem Umbruch zu beachten.

Lesezeit: 3 Minuten

Unser Autor: Günter Klingenhagen, LWK NRW

Mit 114 l/m² fielen auch im Dezember ungewöhnlich hohe Regenmengen. Insgesamt waren die Jahresniederschläge 2023 in Nordrhein-­Westfalen und Niedersachsen mit 1.220 bzw. 1.070 l/m² am höchsten. Ende Dezember kam es vielerorts zu Hochwasser, z. B. in Gebieten rund um Weser, Elbe und Ems. Gegen Anfang Januar nutzten einige Betriebe noch die Frostperiode, um Körnermais oder Ackergras zu ­ernten bzw. Weizen zu säen. Und jetzt kommen aktuell neue Regenmassen vom Himmel.

Blickt man in die Getreidebestände, hat es sich im letzten Herbst besonders ausgezahlt, wenn die Äcker weitest­gehend frei von Ungrassamen sind und man ohne Bedenken frühe Saattermine nutzen konnte. So ­haben sich Ende September/Anfang Oktober gesäte ­Bestände oft gut ­entwickelt, vor allem, wenn die Bodenstruktur trotz der teils feuchten Ernte erhalten geblieben ist.

Übersichten für Getreide- und Rapsherbizide finden Sie hier

Nachbauhinweise beachten

Anders sieht es oft bei November-Saaten aus: Selbst reine Mulchsaatbetriebe mussten pflügen, um nassen Boden nach unten und feuchte Erde nach oben zu holen – trotzdem waren die Saatbedingungen grenzwertig. Kurz nach der Saat regnete es erneut und ergiebig. ­Abhängig von Bodenart, Humusgehalt und Klutigkeit des Saatbeetes konnte der Boden dem Regen standhalten oder verschlämmte. Teils stand das Getreide tage-/wochenlang unter Wasser.

Vielerorts wird man zumindest Teilschläge neu säen müssen. Weil vor allem Frühsaaten vor der Überflutung im Herbst oft noch mit Herbiziden behandelt wurden, ist es wichtig, die Hinweise zum Nachbau bei vorzeitigem Umbruch zu beachten. Diese sind in den Gebrauchsanweisungen der Präparate zu finden. Neben den Angaben, welche Kulturen Sie nachbauen können, enthalten sie auch Hinweise, ob vor der Folgefrucht gepflügt, intensiv durchmischt oder nur flach bearbeitet werden muss.

In Bezug auf die restriktive Ein­stufung von Mateno Duo hat sich der Hersteller für die aktuelle ­Situation wie folgt geäußert: „Im Herbst und Winter herrschten gute Bedingungen für einen Wirkstoffabbau. Daher kann man auch bei vorzeitigem ­Getreideumbruch nach Mateno Duo-Einsatz auf eine Pflugfurche verzichten. Zu Sommergetreide, Leguminosen oder Mais reicht eine intensive Bodendurchmischung mittels Grubber aus.“

Getreide

Raps

Exkurs

Im Umbruchjahr 2012 gab es beim Nachbau so gut wie keine Schäden durch im Herbst eingesetzte Herbizide. Teils war das Einschlitzen der neuen Saat ohne eine Boden­bearbeitung sogar die beste Methode.

Hinweise: Am ehesten sind Schäden auf sehr leichten, humusarmen bzw. biologisch inaktiven Böden zu erwarten. Speziell in Winterraps ist zu bedenken, dass der Anbau von Sommergetreide nach Einsatz von Kerb Flo oder einem anderen Propyzamid-haltigen Mittel sehr kritisch ist und kaum freigegeben wird. Möglich ist dagegen ein Nachbau von Sommerraps, Leguminosen, Sonnenblumen, Kartoffeln und Mais.

Das will überlegt sein: Wer jetzt im Frühjahr noch ein Herbizid wie ­Atlantis Flex, Niantic usw. gegen ­Ungräser im Wintergetreide einsetzt, beraubt sich freigegebener Nachbau­möglich­keiten, sofern dann doch noch umgebrochen werden muss.

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