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Rübendüngung: Nicht zu viel und nicht zu wenig

Als Sommerung mit langer Wachstumsphase ist die Zuckerrübe eine der anspruchsloseren Kulturen, wenn es um die Düngung geht. Dennoch gilt es sich an einige Grundsätze zu halten.

Lesezeit: 4 Minuten

Obwohl die Rübe im Laufe der Vegetation den mineralisierten Bodenstickstoff gut verwerten kann ist eine Andüngung zu Kulturbeginn wichtig und richtig. In der Praxis wird häufig erst der Dünger ausgebracht und dann im Zuge der Saatbettbereitung eingearbeitet.

Laut der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sind aber gerade auf leichteren Standorten durch die Düngung verursachte, zu hohe Salzkonzentrationen im Keimbereich der Rübenpille unbedingt zu vermeiden. Anderenfalls kann dies zu verringerten Feldaufgängen führen.

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Die Empfehlung lautet: Passen Sie die Düngegaben an, wenn die Grenze von 80 kg/ha Ammonium/Harnstoff überschritten wird. Darüber hinaus gehende N-Mengen kann man ab dem 4-Blattstadium nachdüngen. Sollte AHL zum Einsatz kommen, ist dies mit max. 150 l/ha (pur) ab dem 8-Blattstadium möglich.

Organische Düngung passt zu Rübe

Eine organische Düngung ist aufgrund der langen Vegetationszeit zu Rüben vergleichsweise effizient. In Abhängigkeit von Witterung, Ausbringungsverlusten und Standort sind bei Gülle, flüssigen Gärresten und HTK etwa 70 % vom Gesamt-N-Gehalt auf den Bedarfswert anzurechnen, beim separierten Gärrest 50 %. Bei einer flüssigen Gärrestgabe von beispielsweise 20 m³ (ca. 100 kg Gesamt-N, 70 kg N anrechenbar) ist eine mineralische Ergänzung in Höhe von etwa 40-50 kg N/ha empfehlenswert.

Der Landwirtschaftliche Informationsdienst Zuckerrübe (LIZ) weißt darauf hin, dass die Stickstoffeffizienz nicht nur aus regulatorischen Gründen hoch sein sollte, sondern gasförmige Stickstoffverluste sind auch aus pflanzenbaulicher Sicht so gering wie möglich zu halten. Dazu gibt der LIZ folgende Tipps:

  • Bringen Sie organische Dünger nach Möglichkeit bei kühler und bedeckte Witterung aus.
  • Achten Sie auf den pH-Wert der flüssigen Dünger. Gegebenenfalls kann eine Ansäuerung mit Schwefelsäure sinnvoll sein.
  • Arbeiten Sie die flüssigen organischen Dünger direkt ein. Im absätzigen Verfahren heißt das, dass Ausbringgespann und Schlepper mit Bodenbearbeitungsgeraät gleichzeitig auf der Fläche sind.

Mögliche Ammoniak (NH3-) Verluste können mithilfe der Onlineanwendung AMMON der Landwirtschaftskammer NRW ausgerechnet werden. Die Grundlage zur Abschätzung der NH3-Verluste sind Daten aus mehr als 1800 Versuchsparzellen und 30.000 Messintervallen aus mehreren Ländern.

Den N-Bedarf richtig ermitteln

Der N-Bedarfswert für Zuckerrüben liegt nach Düngeverordnung bei einem Ertragsniveau von 650 dt/ha bei 170 kg N/ha. Je 100 dt//ha Mehrertrag sind 10 kg Zuschlag möglich:

Der ermittelte Bedarfswert stellt die N-Obergrenze dar, die aber keinesfalls ausgeschöpft werden muss. Da gerade die Rübe den über das Jahr mineralisierten Stickstoff hervorragend ausnutzen kann, kommt sie auch mit einem geringeren N-Niveau gut zurecht. Eine Reduktion um 20 % in Roten Gebieten kann die Rübe gut abpuffern.

Gleiches gilt unter der Berücksichtigung der aktuell hohen Düngerpreise. In Versuchen waren 160 kg/ha N inkl. Nmin meistens ausreichend für den vollen Zuckerertrag. Somit ist eine Zudüngung von 100 –120 kg/ha N oft ausreichend. Auch die Nachlieferung einer gut entwickelten Zwischenfrucht kann man mit bis zu 20 –30 kg/ha N anrechnen.

Kali, Phosphor und Bor

Auch Kaligaben von mehr als 120 kg/ha K2O zur Saat gilt es zu vermeiden. Ist der Kalibedarf höher, kann die restliche Menge ab ca. Mitte Mai ab dem 5- bis 6-Blattstadium der Rübe erfolgen. Zur Kalidüngung eignet sich 40-er Kornkali sehr gut, da dieser gleichzeitig die benötigten Natrium- und Schwefelmengen enthält. Größere Mengen Kali (ab 3 dt/ha Kornkali) sollten Sie nicht in die auflaufenden Rüben streuen, um Salzschäden zu vermeiden.

Bei der Phosphatdüngung ist auf eine Einarbeitung bzw. Einbringung durch z.B. Unterfußdüngunstechniken des Düngers zu achten, um eine optimale Verfügbarkeit des Phosphats für die Pflanzenwurzel sicher zu stellen.

Ist der Borgehalt im Boden zu niedrig, kann eine Bodendüngung z.B. mit Bor-haltigen N-Düngern sinnvoll sein. Diese ist aber kein Ersatz für spätere standartmäßige Blattdüngungen.

Zu beachten ist ebenfalls ein standortangepasster pH-Wert in der obersten Krumenschicht (5 – 8 cm). Auf Standorten mit ungünstigem pH-Wert sollte im Frühjahr eine Kalkung mit z. B. 2 – 4 dt/ha CaO (z. B. kohlensaurer Kalk oder Kreidekalk) vor der Saatbettbereitung erfolgen.

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