Wenn die Netze um Gemüsebeete rot sind, halten sie Schädlinge deutlich besser fern als herkömmliche in weiß oder schwarz. Das haben Forscher der Universität Tokio herausgefunden und im Magazin Nature veröffentlicht.

Denn Rot ist in der Natur eine Signalfarbe. Weiterhin wichtig bleibt aber auch die Maschengröße. Je kleiner, desto schlechter passen selbst winzige Insekten hindurch.

Bei Netzen mit 2 mm Maschenweite reduzierten rot-weiß gefärbte Netze das Eindringen der Thripse um ein Drittel im Vergleich zu rein weißen Netzen. Bei Netzen mit 0,8 mm Maschenweite verringerten rot-schwarz gefärbte Netze den Thripsbefall auf etwa ein Viertel, durchgehend rote auf ein Achtel im Vergleich zu weißen Netzen. In Feldversuchen wurden bei teilweise oder vollständig mit roten Netzen bedeckten Lauchzwiebelkulturen ein Viertel bis die Hälfte weniger Insektizide benötigt als bei einem völlig unbedeckten Feld, heißt es.

Durch das Rot werden nun wieder größere Maschenweiten nutzbar. Das ist ein großer Vorteil, da Atmungsaktivität und Lichtzugang dann besser sind und das Risiko für Pilzinfektionen sinkt.

Rote Netze können also laut den Forschern eine nachhaltige und effektive Unterstützung beim Schutz auch vor anderen Schädlingen im Obst- und Gemüseanbau bei verringertem Pestizideinsatz sein.

Das Seltsame: Die meisten Insekten haben gar keine roten Photorezeptoren in ihren Augen, d.h. sie sehen das Rot eigentlich gar nicht. Auch bei den Thripsen ist das so. Daher mute das Ergebnis zunächst merkwürdig an. 2015 wurde aber entdeckt, dass Insekten rotes Licht der Wellenlänge 650 bis 750 Nanometer bemerken, obwohl sie es nicht sehen können.