Umweltinstitut München
Studie will Verbreitung von Pflanzenschutzmitteln in der Luft nachgewiesen haben
Weit entfernt von möglichen Ausbringungsorten ließen sich laut einer Studie Pflanzenschutzmittel und ihre Abbauprodukte messen. Über die Luft sollen sie bis in Städte und Nationalparks gelangen.
Pflanzenschutzmittel sollen sich in Deutschland angeblich kilometerweit durch die Luft verbreiten. Das besagt eine Studie, die das "Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft" und der Verein "Umweltinstitut München" in Auftrag gegeben haben. Sie soll die bislang umfassendste zur PSM-Belastung der Luft sein.
Die Umweltschützer stellten die Details am Dienstag zusammen mit dem beauftragten Forschungsbüro Tiem Integrierte Umweltüberwachung vor.
Im Rahmen eines Citizen-Science-Projekts nahmen ehrenamtliche Helfer von März bis November 2019 an 116 Standorte in der gesamten Bundesrepublik unter Anleitung von Wissenschaftlern Proben. Untersucht wurden Standorte im Umkreis von weniger als 100 bis hin zu mehr als 1000 m Entfernung von potentiellen Quellen, in Städten und auf dem Land, in konventionellen und Bioagrarlandschaften sowie in unterschiedlichen Schutzgebieten.
Die Proben stammen aus Passivsammlern, Filtermatten von Lüftungsanlagen, Bienenbrot der Honigbiene und von Baumrinden. An insgesamt 163 Proben ließen sich demnach 152 Wirkstoffe nachweisen. Davon waren 138 Stoffe auf landwirtschaftliche Quellen zurückzuführen. Darunter befanden sich Glyphosat, Glufosinat und AMPA (Ami-nomethylphosphonsäure, Abbauprodukt des Glyphosats).
Von den 138 gefundenen Wirkstoffen waren 30 % zum jeweiligen Messzeitpunkt nicht mehr oder noch nie zugelassen. Anzahl und Zusammensetzung der nachgewiesenen Wirkstoffe sowie die Höhe der Belastung hängen vom Standort, aber auch von den Eigenschaften der Wirkstoffe selbst ab. Bei der Auswertung der Studie standen weniger die Konzentrationen als vielmehr Ort und Anzahl der gefunden Stoffe im Vordergrund.
Nachweise auf dem Brocken
So waren die beiden Standorte mit den meisten nachgewiesenen Stoffen umgeben von großflächig ökologisch bewirtschafteten Flächen. In der Region sei es bereits vorgekommen, dass Bioware den Grenzwert für Pendimethalin (Herbizidwirkstoff) überschritten habe und so nicht mehr vermarktet werden konnte, berichteten die Umweltschützer.
Da auch Proben auf dem Brocken Pflanzenschutzmittelrückstände enthielten, kommt die Studie zu dem Schluss, dass von einem weiträumigen Transport der Wirkstoffe durch die Luft ausgegangen werden muss. Vor allem die Ergebnisse mit nicht-biologischen Sammelmedien ließen erkennen, dass gerade Glyphosat weiter in der Luft verbreitet sei als jeder andere untersuchte Wirkstoff. Das Auftreten dieses Mittels direkt in der Luft wurde, nach Aussagen der Studie, in diesem Umfang bislang noch nicht dokumentiert.
Welche Wechselwirkungen die gefundenen Stoffe auf die Gesundheit von Menschen und Tieren hat sei noch unbekannt, heißt es.
Verbot aller chemisch-synthetischen Pestizide gefordert
Das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft und das Umweltinstitut fordern aufgrund der vorliegenden Daten in der EU bis zum Jahr 2035 schrittweise alle chemisch-synthetischen Pestizide zu verbieten. Zudem verlangen sie, dass das europäische Pestizidzulassungsverfahren bis dahin der Ferntransport und die Kombinationswirkung unterschiedlicher Wirkstoffe stärker berücksichtigen müsse.
Die Initiatoren der Studie begrüßen die Initiativ e des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), ein jährliches Monitoring über die Verbreitung von Pestiziden in der Luft durchführen zu lassen.
Der BUND schließt sich den Forderungen an. Notwendig sei ein Verbot besonders gefährlicher Wirkstoffe und eine Reform des Zulassungssystems, in dem die Ausbreitung von Pestiziden über die Luft berücksichtigt würde. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner dürfe diesen hohen Pestizideinsatz nicht mehr länger verteidigen, so die Kritiker.
Industrieverband sehr erstaunt über Studie
Frank Gemmer (Bildquelle: IVA)
Dagegen verurteilte der Industrieverband Agrar die Studie als alarmistisch und wissenschaftlich nicht valide. Die nachgewiesenen Mengen sein so minimal, dass sie für Mensch und Umwelt unbedenklich sind.
„Über diese Kampagne sind wir wirklich erstaunt. Die Hersteller-Firmen appellieren schon länger, die Fälle, bei denen Landwirte ihr Erntegut nicht mehr vermarkten konnten, klar zu benennen. Bisher haben wir keine konsistenten Hinweise aus der Bio-Branche erhalten. Hier wird der Dialog seit Jahren verweigert“, sagt IVA-Hauptgeschäftsführer Frank Gemmer.
„Doch nicht nur die Funde sind offenbar selten; die dabei nachgewiesenen Mengen sind so minimal, dass sie für Mensch und Umwelt unbedenklich sind. Hier wird ein Thema künstlich aufgebauscht“, so Gemmer. Heute lasse sich jeder beliebige Stoff im Spurenbereich nachweisen.
Die Erfahrungen aus der Praxis zeigten, dass ein guter Informationsaustausch zwischen den landwirtschaftlichen Betrieben ein pragmatischer Weg sei, um die Vermarktung von Ernteprodukten sicherzustellen. „Pflanzenschutzmittel leisten einen wichtigen Beitrag, Qualität und Ertrag unserer Nahrungsmittel zu sichern“, so Gemmer. Überzogene Risikodebatten seien vor diesem Hintergrund wenig hilfreich. Als Verband stehe man als Gesprächspartner zur Verfügung, um den Dialog zu dem Thema fortzusetzen.
von Wilhelm Grimm
Mit diesen "giftigen" Stäuben wird im Fernsehen jetzt Politik gemacht, rauf und runter !!!
Das ist nichts als pure Werbung für die PSM-Reduzierung um 50%. So werden politische Anliegen immer verlogen vorbereitet. Nur der Bauernverband meint immer noch, ehrlich argumentieren zu müssen. In der heutigen Zeit ist Ehrlichkeit fehl am Platze, die Ehrlichen sind die Dummen.
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von Rudolf Rößle
Wer
Hat nicht schon im Fernsehen die schönen Bilder gesehen, wie PSM mit Flugzeugen in wie weiß wie hoher Höhe ausgebracht werden.
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von Karlheinz Gruber
Nun ja
der Saharastaub kommt ja auch bis zu uns rauf. Warum sollten dann nicht auch Schadstoffe mit dabei sein. Das würde doch mal die Verbotenen Substanzen erklären. Denn im Ausland interessiert es unsere Rechtssprechung nicht. Auch nicht die Anwenderauflagen mit Antiabtrifftdüsen usw. Und ... mehr anzeigen was ist mit den priv. Gärten? Die haben doch auch die selben Mittel wie wir aber an der Handspritze mit Sicherheit nicht eine AD Düse. Vom Ausbringdruck und Geschwindigkeit, Windstärke, Luftfeuchtigkeit usw. will ich gar nicht reden..... weniger anzeigen
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von Gerhard Steffek
Der Wahnsinn offenbart sich einmal wieder -
das Umweltinstitut ist als "Gemeinnützig" eingestuft! Dabei sollte es eher den Status "Gemeingefährlich" bekommen. __ __ Wer auf solch eine windige Art und Weise die Bevölkerung verunsichert und auch gleichzeitig gegen einen "systemrelevanten" Berufszweig hetzt, sollte eigentlich ... mehr anzeigen umgehend eine Klage wegen Volksverhetzung am Hals haben. weniger anzeigen
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von Kurt Brauchle
Kein Wunder?!
Schaut man sich der Liste der zugelassenen Pflanzenschutzmittel des Bundesamtes für Verbraucherschutz an findet man eine stattliche Zahl in der Spalte 8 mit H gekennzeichnete Mittel die im Haus und Kleingartenbereich zugelassen sind. Des weiteren gibt es auf Antrag Ausnahmegenehmigungen ... mehr anzeigen für den Einsatz von PSM im"öffentlichen" Raum. Nachzulesen in den "Leitlinien der Länder für Ausmahmegenehmigungen chemischer Pflanzenschutz" . Plus PSM Einsatz der Bahn usw., sowie so manches Miittelchen das im Internet bestellt wird trägt wohl auch zu dem Ergebnis der Studie bei. Das will nur keiner wissen geeschweige den was unternehmen. Man hat schließlich einen allgemein anerkanten Sündenbock. weniger anzeigen
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von Stefan Lehr
Erinnerungen ...
... werden wach. Tschernobyl - weit weg und doch wurden in Deutschland Flaechen und Ernten verseucht. Da war auch der Wind schuld. In der Ukraine aber, im Gebiet Poltawa findet sich noch heute kaum ein radioaktiver Grenzwert. Lag eben nicht in der Windrichtung. Wer kann also beweisen, ... mehr anzeigen dass die gefundenen PSM-Restwerte aus unserer heimischen Landwirtschaft stammen? Zumal es auch Substanzen sind, die in Deutschland nie eine Zulassung hatten? Da sich hier die "renomierten" Wissenschaftler (mal wieder) nur oberflaechlich und voellig unkritisch mit den erhobenen Daten oeffentlich profilieren ist diese Studie nicht nur mehr als fragwuerdig, sondern grenzt schon an das absolut Unserioese. Das man etwas findet ist bei der heutigen Messtechnik normal. Aber gefundene Daten richtig zu analysieren und deuten zu koennen setzt ein absolutes Hoechstmass an Intelligenz voraus. Ob diese bei den Verantwortlichen gegeben ist ... ??? weniger anzeigen
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von Fritz Gruber
War ja klar
Wenn man alles messen kann wird man auch alles finden selbst wenn 75 Prozent der Pestizide in Deutschland schon lange nicht mehr verwendet werden müsste eigentlich heissen das aus dem Ausland nichts mehr importiert werden dürfte wenn man es schon so genau nimmt aber das werden wir ... mehr anzeigen leider nicht erleben im weniger anzeigen
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von Willy Toft
Der Würfel im Bodensee kann heute nachgewiesen werden, das sollten wir nicht vergessen!
Keiner kann sich frei davon davon machen, in Spuren sind wir alle überall nachzuweisen! Die Verhältnismäßigkeit sollte nur stets gewart bleiben!
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von Hermann Kamm
Ja wahnsinn
Es gibt halt in unserer Gesellschaft einfach zu viele ideologen ( Vollidioden), die Grundsätzlich versuchen alles madig zu reden. Ja wir Landwirte machen halt alles verkehrt. Bin mal gespannt ob diese knalltüten es besser können? Wahrscheinlich nicht! :-) Am effektivsten würde wohl ... mehr anzeigen sein wenn wir Landwirte mal zusammen halten würden und für diese lumpige Gesellschaft nur noch die hälfte an Nahrungsmittel für ein Jahr produzieren würden? weniger anzeigen
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von Konrad Meyer
Bauernbashing und kein Ende
Selbst auf dem Brocken hätten sie es nachgewiesen. Ja und? Wenn bei Westwind eine parfümierte Person durch Göttingen läuft oder ein Auto lackiert wird, kann man diese Stoffe ein paar Stunden später in der Luft im Harz nachweisen.
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von Gerhard Steffek
Mikroplastik!!!
Dann müssen sie doch auch jede Menge an Mikroplastik gefunden haben. Alleine der Reifenabrieb produzierte bisher schon über 100.000 Tonnen!
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von Ernst Storm
Luftuntersuchung
sicher kann man auch die Luft auf Tabakrauch und Benzin Dunst untersuchen, man wird bestimmt fündig wenn man es will!! ernst Storm
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von Gerhard Steffek
Und wieder Glyphosat -
war ja wohl so klar wie das Amen in der Kirche. Dabei sind Phosphonate und hier besonders AMPA, also die Abbauprodukte tatsächlich überall in unserer Umwelt zu finden. Geben ja sogar einige Ökoverbände mehr oder weniger freiwillig zu. Kein Wunder das man es überall finden kann. Die ... mehr anzeigen Giftigkeit dieses Mittels aber manifestiert sich in dem Umstand das es sogar als Nahrungsergänzungsmittel Verwendung finden könnte. Für Aminosäurenjunkies gibt es hier die Aminosäure Glycin in Verbindung mit Phosphor. Beides essentielle, für den Biohaushalt wichtige Stoffe. __ __ Für den, den es interessiert hier ein paar Links zum Nachlesen: (https://www.ecovin.de/2016/10/04/2016-herausforderungen-beim-pflanzenschutz-im-bioweinbau/) __ __ (https://www.ecovin.de/wp-content/uploads/2016/10/bnn_factsheet_phosponsaeure_de_april_2015.pdf) __ __ https://www.chemie.de/lexikon/Phosphonate.html) __ __ Besonders im letzten Link wird deutlich wie verlogen, panikmachend, effektheischend hier das Umweltinstitut vorgeht. Denn wenn Phosphonate in der Natur eben natürlich vorkommen, dann ist es doch nicht verwunderlich, werden sie gefunden. Dann kann man sie auch im Honig finden. weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Oje, der Jupiter sah heute Nacht so wacklig aus,
und der Neptun hat zuviel Glyphosat gesoffen. Nun wird der uns zur Strafe mit seinen Gasen einnebeln und unschädlich machen. Das einzige Gegenmittel ist Dummheit, davon gibt es auf der Erde genug.
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von Andreas Gerner
Wenn selbst Stoffe "nachgewiesen" werden, die "nie zugelassen" waren,
was sagt das über die Belastbarkeit der Ergebnisse aus? Und wenn doch, was sagt es darüber aus, was Verbote bewirken würden?
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von Andreas Gerner
Völlig unverhältnismäßig; Verzicht auf PSM ist eben nicht "enkeltauglich".
Jede Extensivierung hierzulande bedeutet weiter sinkende Erntemengen (eh schon nur noch 88% Selbstversorgungsgrad). Daher mehr Import und mehr Flächenbedarf im Ausland. Da sonst überall schon das Potential erschöpft ist, springt Brasilien ein und brandrodet den Regenwald, um uns satt ... mehr anzeigen zu machen. Alles andere als enkeltauglich oder? weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Enkeltauglich ?
Diese bösartige Wortschöpfung soll lediglich Emotionen lostreten. Aber ihre Propagandamaschine ist für Massenhysterie konzipiert. Wollt ihr den totalen......?, na, ihr wisst schon !
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von Andreas Puckert
Gerade die....
Wie seriös kann überhaupt eine Studie des Umweltinstitutes München sein?
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von Gerhard Steffek
Seriös??
So seriös wie ein Hundehaufen angenehm sein kann.
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