War die Weizenernte 2019 und 2020 im Saarland zu dieser Zeit längst abgeschlossen, so kämpfen die Bauern dieses Jahr weiter mit nassem und kühlem Wetter. Gegenüber dem Saarländischen Rundfunk äußerte der Bauernverband seine Sorge vor Ernteeinbußen.
„Wir sind durch das kalte Frühjahr und die kalte Witterung von einer späten Ernte ausgegangen“, sagt Alexander Welsch, Hauptgeschäftsführer des Saarländischen Bauernverbandes zur diesjährigen Ernte. „Aber wir kommen jetzt in einen Bereich, wo es Zeit wird, das Getreide vom Acker zu holen. Viele Landwirte haben Angst um die Qualitäten auf der Fläche.“
Stroh und Getreide müsse einigermaßen trocken sein, um gedroschen werden zu können und lagerfähig zu sein. Zwar brauche auch das Getreide Wasser zum Wachsen, so Welsch, aber dieses Jahr sei es einfach zu viel und zum falschen Zeitpunkt.
Leicht feuchtes Getreide werde entweder getrocknet oder mit trockeneren Teilen vermischt. Die in dieser Woche bevorstehende Schönwetterphase reiche aber zeitlich nicht aus, um alles ordentlich ernten zu können, so Welsch. Mindestens sieben heiße, trockene Tage seien notwendig, um alle angestauten Arbeiten abzuarbeiten.
Welsch warnt, dass am Halm der Beginn ein Zersetzungsprozesses drohe. Dazu komme aber das Problem, dass die Ackerflächen sehr feucht, teilweise aufgeweicht und damit nicht befahrbar seien. Manche seien jetzt so nass wie sonst nur im Winter. Mähdrescher steckten fest oder kämen erst gar nicht auf die Fläche. „Von daher wird auch ein Teil des Getreides auf dem Acker bleiben“, sagt Welsch.