Emissionen aus Pipelines & Co.
EU will energiebedingte Methanemissionen vermindern
Zu den größten Methanquellen gehört die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Erdgas. Lecks in Öl- und Gaspipelines sollen frühzeitiger entdeckt werden.
Am 15. November haben sich das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten in interinstitutionellen Verhandlungen auf die erste EU-Verordnung zur Reduzierung von Methan im Energiesektor verständigt. Die EU wird damit erstmalig Methan-Emissionen in der Energie-Industrie vermindern und damit global Standards setzen. Das Treibhausgas Methan verursacht laut EU-Kommission etwa ein Drittel der Klima-Erwärmung. Rund 60 % der weltweiten Methan-Emissionen sind menschengemacht. Zu den größten Quellen gehört die Nutzung fossiler Brennstoffe.
„Die EU hat die dringende Aufgabe, die Methanemissionen im europäischen Energiesektor zu drosseln. In den Verhandlungen zu den neuen, europaweiten Regeln haben wir Maßnahmen verstärkt, um Lecks an Gas- und Ölpipelines frühzeitig zu finden und schnell zu reparieren, ohne dabei die Versorgungs- und Arbeitssicherheit aus dem Blick zu verlieren“, erklärt Jens Geier, Vorsitzender der Europa-SPD und Schattenberichterstatter für die Methan-Verordnung.
Ebenso betreffen die Maßnahmen den aktiven Bergbau.
Auch Import einbezogen
Ein Großteil des Methans im Energiebereich stoßen Unternehmen außerhalb der Grenzen Europas aus. Auf Drängen des Parlaments hin werden deshalb auch Importeure Maßnahmen zur Methan-Reduktion umsetzen müssen, ohne dabei die Versorgungssicherheit der EU zu gefährden.
„Eins ist klar: Solange wir fossile Rohstoffe fördern, werden wir es auch mit Methan zu tun haben. Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern ist daher weiter der beste Klimaschutz“, sagt Geier. Methan abzusaugen und zu verbrennen, bleibe die zweitbeste Lösung.
Das Ergebnis der interinstitutionellen Verhandlungen muss jetzt von Rat und Kommission bestätigt werden. Die Verordnung wird am 20. Tag nach ihrer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft treten und europaweit gültig sein.
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