Das Aktionsbündnis „Artenschutz durch Erneuerbare“ prangert erneut die Praktiken des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) an. Während die Nabu-Spitze in Berlin den Klimaschutzplan der Bundesregierung vor Tagen erst als uneffektiv kritisiert habe, würden die Landesverbände vor Ort gegen konkrete Klimaschutz-Projekte klagen.
Beispielhaft sei das Vorgehen des Nabu NRW beim Windpark Himmelreich in Marsberg (Nordrhein-Westfalen). Der Verband hatte in einem Eilantrag einen vorläufigen Baustopp für elf Windkraftanlagen bei Marsberg-Meerhof erwirkt – nicht aus Artenschutz- sondern aus formaljuristischen Gründen. „Damit zeigt der NABU einmal mehr, dass er mit aller Macht einfach nur versucht, unliebsame Erneuerbaren-Projekte zu verhindern“, erklärt Daniel Saage, der Sprecher des bundesweiten Aktionsbündnisses Artenschutz durch Erneuerbare. Dieses wird seit November 2015 mittlerweile von 70 Windkraft-Projektierern, Betreibern, Planern und Rechtsanwälten bundesweit unterstützt.
In einem anderen Fall im Kreis Soest haben Nabu-Aktivisten erneut ein Bürgerwind-Projekt angreifen, weil angeblich Rotmilane von drei Windkraftanlagen gefährdet sein sollen. Dabei zeige die erst kürzlich in der vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten „Progress-Studie“, dass in Sachen Rotmilan „der derzeitige Ausbau der Windenergienutzung keinen generellen Bestandsrückgang bewirkt“.
Auch andere wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Windkraft Bestände wie die des Rotmilans nicht gefährden. Genau solche Fakten nehme der Nabu aber überhaupt nicht zur Kenntnis. „Aus unserer Sicht missbrauchen immer mehr Nabu-Mitglieder vor Ort ihre angebliche Kompetenz in Sachen Artenschutz, um in Wirklichkeit Landschaftsschutz oder Privatinteressen durchzusetzen“, so der Sprecher.
Am Beispiel des Windparks Himmelreich zeige sich auf unglaubliche Weise die Doppelzüngigkeit des Verbandes. „Jahrelang haben angebliche Naturschützer vor Ort die landwirtschaftlichen Flächen Marsberg-Meerhof als irreparable Agrarsteppe bezeichnet. Jetzt, wo dort Windräder entstehen, sollen dieselben Flächen plötzlich schützenswerte Biotope sein?“ – hinterfragt Saage.