Mit einem neu konstruierten Antrieb will Erfinder Heinz Wegmann den Einsatz von Diesel und Pflanzenschutzmitteln im Ackerbau reduzieren. Der Diplom-Ingenieur hat dafür einen Traktor entwickelt, der mit Solarstrom betrieben wird. Acht Solarmodule auf dem etwa 13 m² großen Dach des Fahrzeugs liefern Strom für einen Elektromotor mit 15 kW Leistung. Mehrere Batterien sind für die Zwischenspeicherung der Sonnenenergie eingebaut und überbrücken sonnenarme Zeiträume. Die Module liefern den Großteil der benötigten Energie, zeigen die bisherigen Erfahrungen. Nur an wenigen Tagen musste Wegmann die Batterien abends außerhalb der Arbeitszeit nachladen.
Die maximale Geschwindigkeit beträgt 15 km/h. Zum Transport lassen sich die linke und rechte Solarfläche auf das Mittelteil klappen.
Das Fahrzeug wird mit einer vorhandenen, 3 m breiten Standard-Hackmaschine bisher in den Kulturen Mais und Zuckerrüben eingesetzt. „Aber auch breitere Hackmaschinen oder Striegel lassen sich einsetzen“, erklärt Wegmann.
Weniger Betriebskosten und Imageverbesserung
Er sieht folgende Vorteile mit der Erfindung:
- Dank der kompakten Bauweise sitzt der Fahrer nur ca. 1,5 m von der Hackmaschine entfernt.
- Er kann dadurch sehr nah an die Reihe heran hacken.
- Die sonst im ökologischen Landbau erforderliche restliche Handarbeit wird deutlich reduziert.
- Auch für den konventionellen Ackerbau ist die Maschine interessant, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.
- Der Solarantrieb sorgt dafür, dass ein sehr leichtes Fahrzeug entstanden ist. Das reduziert die Bodenverdichtung.
- Der Antrieb ist leise und CO₂-neutral. Das trägt auch zur Imageverbesserung in der Bevölkerung bei.
Innovationspreis gewonnen
Für den Traktor hat Wegmann kürzlich den „Energieinnovationspreis 2020“ der Energieagentur Nordrhein-Westfalen gewonnen. Den Sonderpreis erhielt er für "innovative Ideen und herausragendes Engagement" in der Kategorie „Energieeffizienz in Unternehmen“.
Weitere Informationen zu dem Projekt: www.solar-traktor.de, mail: solar-traktor@web.de