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Tierrechtler als Mitarbeiter eingeschleust

Aninova-Tierrechtler zeigen Hähnchenmast von "Astenhof" an

Zwei Tierrechtler haben sich bei einem Geflügelmastbetrieb in Waldeck (Saale-Holzland-Kreis) als Mitarbeiter anstellen lassen und die Abläufe gefilmt. Nun ging das ganze Material an die Staatsanwaltschaft.

Lesezeit: 3 Minuten

2019 und 2023 haben Tierrechtler in einer großen Hähnchenmastanlage bei Jena in Thüringen heimlich den Betrieb und die Abläufe beobachtet und dokumentiert. Der Nachfolgeverein des Deutschen Tierschutzbüros, Aninova, erklärt in einer Pressemitteilung, dass dort jedes Jahr rund 10 Mio. Hühner gemästet würden.

Der Betriebe nehme an der Initiative Tierwohl teil und das Fleisch werde unter dem Markennamen "Astenhof" (Teil der Sprehe Gruppe) im Supermarkt angeboten. Einer der Hauptabnehmer soll Rewe sein, dort verkauft unter der Eigenmarke "Ja".

Die Aktivisten haben laut Aninova eine „nicht-gesetzeskonforme Nottötung hunderter Hühner“ gefilmt, wie es heißt. Zudem gebe es Verstöße gegen Hygiene- und seuchenrechtliche Vorschriften sowie beim Umgang mit Antibiotika.

Zwei Mitarbeiter eingeschleust

Aninova hat nach eigener Aussage erstmals 2019 einen Aktivisten bei der Firma in Waldeck im Saale-Holzland-Kreis eingeschleust. Verteilt auf ca. 50 Ställe würden dort ca. 1 Mio. Hühner gehalten. In seiner Zeit in dem Betrieb wurde dem Tierrechtler teilweise die alleinige Verantwortung für einen gesamten Stallkomplex von zehn Hallen mit 200.000 Tieren übertragen, obwohl er weder über eine Ausbildung noch über Berufserfahrung in dem Bereich verfügte, schreibt der Verein.

Auch einem weiteren Aktivisten, der im Sommer 2023 in dem Betrieb arbeitete, wurden demnach Aufgaben übertragen, die eine Qualifikation erfordern, die er jedoch nicht hatte. Unter anderem habe er ohne vorherige Schulung Hühner töten müssen.

Die Aufnahmen seien primär mit versteckter Kamera entstanden und würden nach Einschätzung der Tierhaltungsgegner hunderte von Gesetzesverstößen zeigen. So würden die Mitarbeiter die Zange zur Nottötung nur dann bei sich tragen, wenn eine Kontrolle angekündigt ist - zum Vorzeigen. Praktisch würde den Tieren standardmäßig der Hals umgedreht. Der firmeneigene Tierarzt dulde das mit den Worten, "Ich hab's nicht gesehen", heißt es.

Kontrolltermine offenbar bekannt

Die Aktivisten behaupten in ihrer jetzt an die Medien gegebenen Veröffentlichung weiter, dass dem Betrieb offenbar auch stets im Vorfeld bekannt gewesen sei, wann eine Kontrolle durch das zuständige Veterinäramt Stadtroda stattfinden wird.

Auch sei vor einer Kontrolle durch das QS Prüfzeichen eine Art inoffizielle Vorkontrolle durch eine Person erfolgt, die gewusst habe, wann die "richtige" QS-Kontrolle durchgeführt wird. Die habe den Mitarbeitern dann auch den Tipp gegeben, wann der Prüfer kommt und was er sehen will. So sei für die Kontrolle der "Initiative Tierwohl" immer wichtig gewesen, das pro Stall sieben bis acht Picksteine verteilt liegen, schreibt Aninova.

Gutachten an Staatsanwaltschaft übergeben

Der Verein hat nach Sichtung aller Berichte ein 50-seitiges Gutachten erstellen lassen und das gesamte Bildmaterial der Staatsanwaltschaft Gera und der Polizei Jena überreicht. Diese hat die Ermittlungen aufgenommen (AZ 754 UJs 17614/23). Die Polizei Jena (AZ St/0264164/2023) ist mit der Auswertung des Videomaterials beauftragt worden.

top agrar gibt hier Inhalte aus der Aninova-Pressemitteilung wieder. Obige Aussagen sind ausschließlich die Behauptungen der Tierrechtler. Wir können die Richtigkeit nicht prüfen bzw. das ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen und eine Beurteilung Aufgabe der Gerichte.

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