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Biber bedrohen Weidetierhaltung in Oberbayern

Für viele Landwirte an Bachläufen in Oberbayern wird die Massenvermehrung der Biber zu einem existenzgefährdenden Problem. Die Nager stauen nicht nur Wasser, sondern graben auch Stichkanäle.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Biber macht in Oberbayern massive Probleme und droht manchen Betrieb in die Aufgabe zu zwingen. Besonders aktiv ist er in den Loisach-Kochelsee-Mooren, wo letztes Jahr schon 42 Biber behördlich entnommen werden mussten, berichtet der Münchner Merkur.

Gegenüber der Zeitung beschreibt ein Landwirt aus Bichl (LK Bad Tölz-Wolfratshausen), dass die Lage immer schlimmer wird. An den Bächen neben seinen Flächen im Moos müsse er alle vier bis sechs Wochen Dämme entfernen.

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Ein besonderes Ärgernis sei auch, dass der Biber mehrere Bachläufe durch Gräben miteinander verbindet. Diese durchschnittlich ein Meter langen und zwanzig Zentimeter breiten Sticharme reichten bis auf die Weide und stellten eine enorme Gefahr für die Tiere dar. Laut dem Landwirt können sich Rinder oder Pferde schwere Verletzungen zuziehen, wenn sie da einbrechen. Zwei Tiere habe er bisher notschlachten müssen. Hinzu komme, dass die Heugeräte mit ihren Reifen in den Gräben stecken bleiben. Der Zeitung berichtete der Mann von mehreren tausend Euro Schaden.

Wie er befürchten auch Berufskollegen, dass die Situation durch die Biber existenzbedrohend wird und einige Bauern eventuell gezwungen werden könnten, die Weidehaltung wegen der Verletzungsgefahr aufzugeben und die Tiere im Stall zu halten.

Naturschützer und Behörden wollen Biber Agrarfläche überlassen

Die Bewirtschafter fordern daher einen stärkeren Abschuss der Biber auf einen erträglichen Bestand, der ein gutes Miteinander ermöglicht. Die Verwaltung hingegen hält den Abschuss bei einer so großen Population für nicht zielführend und keine langfristige Lösung. Denn sobald ein Revier unbesetzt sei, siedele sich sofort ein neuer Biber an. Da Biber unter Artenschutz stehen dürfen sie nur in Ausnahmefällen zum Abschuss freigegeben werden, teilte das Landratsamt auf Anfrage des Merkurs mit.

Und der örtliche Bund Naturschutz (BN) hält es für sinnvoller, den Bereich so zu gestalten, dass er für die Biber nicht mehr attraktiv ist. Generell sollte man den Nager nicht nur als Problem sehen, sondern den Baumeister der Natur differenzierter betrachten, heißt es von Naturschutzseite. Durch seine Dämme verhindere er den Wasserabfluss, was sowohl in Dürrephasen als auch bei Starkregen von Vorteil sei.

Außerdem leiste der Biber einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt, indem er einen neuen Lebensraum für Fische, Vögel und Insekten schaffe. Betroffenen raten die Biberfreunde die Möglichkeit von Ausgleichszahlungen in Anspruch zu nehmen.

Jagd irgendwann unausweichlich

Auch der Jagdverband hält sich noch zurück. Kein Jäger reiße sich darum, die seltenen Behörden-Abschussgenehmigungen auszuführen. Die Jagd sei langwierig und nicht einfach. Da der Biberbestand in den vergangenen Jahren aber massiv angestiegen sei, werde man in Zukunft vermutlich nicht um vermehrte Entnahmen herumkommen, glaubt der örtliche Kreisjagdverband.

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