Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze unterstützt den Plan der EU, den Schutzstatus für Wölfe zu lockern. Denn der Herdenschutz sei auch in seinem Land mit der steigenden Zahl an Wolfsrudeln auf Dauer nicht zu stemmen.
Kosten steigen immer weiter – Unterstützung nicht mehr leistbar
Am Mittwoch sagte der CDU-Politiker laut MDR, dass die Zahl der Wolfsrudel steige und die Tierhalter immer mehr in den Herdenschutz investieren müssten. Für Weidetierhalter seien die Kosten teils existenzbedrohend.
Zwar unterstütze das Land Sachsen-Anhalt die Tierhalter mit all seinen Möglichkeiten – dauerhaft werde das kaum noch zu stemmen sein. Im Jahr 2021 hat Sachsen-Anhalt den Herdenschutz mit fast 2,65 Millionen Euro gefördert. Schulze begrüßt daher die Initiative der Europäischen Kommission, den Schutzstatus der Wölfe von "streng geschützt" auf "geschützt" herabzustufen.
Die Diskussionen um den Umgang mit den Wölfen sind nicht neu. Erst vor wenigen Tagen gab es heftige Reaktionen, weil Wölfe in Wittenberg nahe einem Wohngebiet drei Schafe und eine Ziege gerissen hatten. Der Wolfspädagoge Thomas Frost geht davon aus, dass Wölfe zukünftig häufiger in Wohngegenden anzutreffen sein werden.
Der Wolf durchstreife die Gegenden und habe keine natürliche Scheu vor Menschen, sondern lediglich Desinteresse. Zufällige Begegnungen werden laut Frost daher zunehmen. Er geht davon aus, dass sich die Menschen daran gewöhnen werden, Wölfen begegnen zu können. So, wie man auch ab und zu einem Fuchs begegne.