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Waldzustandsbericht

Hessischer Wald weiterhin im Klimastress

Die mittlere Kronenverlichtung bei den älteren Fichten in Hessen ist fast unverändert auf sehr hohem Niveau. Bei den älteren Eichen hat sich die mittlere Kronenverlichtung um 5 % auf 28 % erhöht!

Lesezeit: 3 Minuten

„Trockenheit, Käfer und Pilze haben unseren Wald vielerorts stark geschädigt. Die Folgen des Klimawandels sind fast überall erkennbar. Das bestätigt uns auch der diesjährige Waldzustandsbericht." Das sagte am Mittwoch der hessische Umweltstaatssekretär Oliver Conzbei der Vorstellung des Waldzustandsberichtes 2021 im Forstamt Wiesbaden-Chausseehaus.

„Hessen blieb in diesem Jahr von langanhaltenden Trockenperioden verschont, trotzdem war es erneut zu warm. Die Ergebnisse des Waldzustandsberichts zeigen einen seit 2019 anhaltend schlechten Gesundheitszustand. Besonders betroffen sind die älteren Bäume“, erklärte Conz.

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„Die mittlere Kronenverlichtung, als wichtiger Indikator für den Gesundheitszustand der Bäume, hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig verbessert. Auch die Absterberate und der Anteil starker Schäden weisen nach wie vor deutlich erhöhte Werte auf“, ergänzte der Jurist.

Hessen baut klimastabilen Mischwald auf

Die Förster des Landesbetriebs Hessen-Forst, die rund 70 % der hessischen Waldfläche betreuen, stehen seiner Einschätzung nach in den nächsten Jahren vor riesigen Herausforderungen.

"Der klimastabile Wiederaufbau und Umbau unserer Wälder, Waldschutz- und Verkehrssicherungsmaßnahmen, forstliche Beratung und intensive Öffentlichkeitsarbeit sind nur einige davon. Deshalb erhält der Landesbetrieb Hessen-Forst personelle Unterstützung durch einen erweiterten Einstellungskorridor, ausgeweitete Ausbildungskapazitäten und Maßnahmen zur Personalbindung wie Tarifanpassungen und Verbeamtung“, kündigte der Staatssekretär an.

Zum Aufbau eines klimastabilen Waldes in Hessen stehen demnach bis 2023 260 Mio. € zur Verfügung. Neben der Wiederbewaldung im Staatswald würden ebenfalls private und kommunale Waldbesitzer über die Extremwetterrichtlinie bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels unterstützt.

In Abhängigkeit des Waldentwicklungsziels, der Waldbesitzart und -größe ist eine Förderung von bis zu 90 % möglich. Die Nachfrage nach Fördermaßnahmen der Extremwetterrichtlinie ist auf Grund des enormen Schadensumfangs sehr hoch.

Ministerium gibt Baumartenempfehlung

„Im Rahmen des Integrierten Klimaschutzplans Hessen 2025 haben wir eine Klimarisikokarte für den Wald in Hessen erstellt. Darauf aufbauend wurden die Waldentwicklungsziele beschrieben und Baumartenempfehlungen ausgesprochen. Die Ergebnisse können landesweit abgerufen werden und stehen für die Umsetzung in der Praxis und zur Beratung aller Waldbesitzenden zur Verfügung“, erläuterte der Staatssekretär.

Weitere Ergebnisse des Waldzustandsberichts in Kürze:

  • Buche und Fichte sind die wichtigsten Baumarten in Hessens Wäldern (über 55 % Baumartenanteil). Diese beiden Baumarten beeinflussen daher das Gesamtergebnis zum Waldzustand deutlich.



  • Bei den älteren Buchen hat die mittlere Kronenverlichtung von 35 % auf 33 % leicht abgenommen. Die Fruktifikation ist nahezu ausgeblieben.



  • Die mittlere Kronenverlichtung bei den älteren Fichten ist fast unverändert auf sehr hohem Niveau (2020: 50 % und 2021: 49 %).



  • Bei den älteren Eichen hat sich die mittlere Kronenverlichtung um 5%-Punkte auf 28 % deutlich erhöht (2020: 23 %). In den zurückliegenden Jahren gab es nur geringe Insektenfraßschäden.



  • Die mittlere Kronenverlichtung der älteren Kiefern ist um 4%-Punkte auf 27 % ebenfalls spürbar angestiegen.



  • Die mittlere Kronenverlichtung bei den jüngeren Bäumen (alle Baumarten) ist im Vergleich zum Vorjahr um 6%-Punkte deutlich zurückgegangen (2020: 20 % und 2021: 14 %).



  • Die jährliche Absterberate (alle Bäume, alle Alter), ein wichtiger Indikator für Vitalitätsrisiken, ist auf 0,7 % deutlich zurückgegangen. Sie liegt aber noch fast doppelt so hoch wie im langjährigen Mittel (langjähriger Mittelwert ist 0,4 %).



  • Der Anteil starker Schäden liegt in 2021 mit 8 % fast dreimal so hoch wie im Mittel der Jahre 1984-2020. Die Jahre 2019-2021 weisen weit überdurchschnittliche Werte auf.

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