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Forst contra Naturschutz

Isermeyer fordert Ende der ideologischen Grabenkämpfe zum Wald

Die Waldnutzung muss aus den ideologischen Grabenkämpfen heraus. Klimaschutz, Forstwirtschaft, Erholung und Naturschutz müssten gemeinsam einen Weg finden, wie die Waldpolitik künftig funktioniert.

Lesezeit: 3 Minuten

Vor einseitigen Lösungen in der Waldpolitik warnt der Präsident des Thünen-Instituts, Prof. Folkhard Isermeyer. Er sehe die Politik vor der Aufgabe, die Debatte um die Waldnutzung „aus den ideologischen Grabenkämpfen herauszuführen“.

Es gehe darum, einen Gestaltungsprozess auf den Weg zu bringen, „dessen Ergebnisse dann hoffentlich eine breite gesellschaftliche Zustimmung finden“.

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Der Thünen-Präsident hält es für unerlässlich, die unterschiedlichen Ansprüche an den Wald in den Blick zu nehmen. Während aus Klimaschutzgründen eine forstliche Nutzung des Waldes geboten sei, erscheine es aus Naturschutzsicht wünschenswert, wenn sich eine möglichst große Waldfläche ohne forstliche Nutzung entwickeln könne.

Für die Freizeitgestaltung oder die Wertschöpfung in ländlichen Räumen gebe es wiederum andere Zielbilder. Benötigt würden daher standortgerechte Lösungen für den Wald, die die verschiedenen Ansprüche bestmöglich integrierten. Die Grundlage dafür müsse der Aufbau einer regional differenzierten Faktenbasis schaffen.

Isermeyer stellt klar, dass aus klimapolitischer Sicht eine Nutzung des Waldes eindeutige Vorteile gegenüber einer Stilllegung biete. Allein unter Klimagesichtspunkten müsste seinen Angaben zufolge die Empfehlung lauten: „Wüchsige Bäume pflanzen, nach spätestens 80 Jahren ernten, dann stoffliche Kaskadennutzung des Holzes, zum Schluss Kohlenstoffkonservierung, zum Beispiel durch Einlagerung.“

Der genutzte Wald wirke wie ein riesiger Filter, „mit dem wir das aus fossilen Brennstoffen freigesetzte CO2 wieder einfangen können“, erläutert der Thünen-Präsident. Voraussetzung sei, „dass wir das Holz nicht verbrennen oder vermodern lassen“.

Forst- und Holzwirtschaft fordert aktiven Klimaschutz mit Wald und Holz

Das sehen auch die Verbände der Plattform Forst und Holz so. Sie appellieren an die Verhandlungsparteien der Ampel-Koalition, die Weichen für aktiven Klimaschutz mit Wald und Holz zu stellen und diese Klimaschutzleistung künftig entsprechend zu honorieren.

Um die verschärften Klimaschutzziele zu erreichen, müssen aus Sicht der Verbände politische Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und für die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz dauerhaft geschaffen und gesichert werden.

„Wir müssen im Klimaschutz konsequent auf Holz als nachwachsenden Rohstoff setzen“, erklärt Fabian Wendenburg, Geschäftsführer der Familienbetriebe Land und Forst. „Die neue Bundesregierung muss allen Forderungen nach weiteren Nutzungseinschränkungen oder -verboten eine Absage erteilen.“ Zugleich fordern die Verbände eine Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes: „Wenn Emittenten einen CO2-Preis zahlen müssen, ist es nur konsequent, wenn Wald und Holz als Kohlenstoffspeicher vergütet werden.“

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