Für sein Engagement für die Zukunftssicherung des Waldes hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) den sächsischen Land- und Forstminister Wolfram Günther vergangene Woche mit dem Ehrenpreis „Goldene Tanne“ ausgezeichnet. Günther gebe dem Waldschutz einen hohen Stellenwert und setze Impulse bei der Integration von Naturschutz und Waldbewirtschaftung, so SDW-Präsidentin Ursula Heinen-Esser in ihrer Laudatio.
Günther: Waldumbau ist Gemeinschaftsleistung
Günther dankte für die Auszeichnung; er wertet sie als Anerkennung für die Konsequenz, mit der Sachsen den Waldumbau angegangen hat „und angehen musste, denn die Herausforderung in Sachsen war und ist außergewöhnlich groß“. Laut dem Minister haben die Dürrejahre seit 2018, Borkenkäferschäden in nie gekanntem Ausmaß, die Folgen der Klimakrise in Form von Stürmen und Spätfrösten den sächsischen Wäldern dramatisch zugesetzt. Daher brauche es die Gemeinschaftsleistung aller Waldbewirtschafter und des Freistaats beim Waldumbau.
Nach den Worten des Ministers wächst jetzt in Sachsen der „Wald der Zukunft“ heran, also klimastabile, artenreiche, vielfältige Mischwälder. Ihm zufolge ist das die Grundvoraussetzung, dass der Wald auch in Zukunft seine vielen Aufgaben erfüllen kann: Klimaschutz, Ökosystemleistungen der Wälder, als Lebensraum, aber auch alle anderen Waldnutzungen von Erholung bis Holznutzung.
Die schlimmsten Waldschäden der letzten 200 Jahre
Insgesamt 28 % der Landesfläche von Sachsen sind mit Wald bedeckt, allerdings geht es den Bäumen im Freistaat nicht gut. Wie der Geschäftsführer des Staatsbetriebes Sachsenforst, Utz Hempfling, berichtete, wurden seit 2017 aufgrund von Dürre, Bränden und Schädlingsbefall so massive Waldschäden verzeichnet wie seit 200 Jahren nicht mehr.
Um die angeschlagenen Wälder zu stabilisieren, wird laut Hempfling in Sachsen neben dem Waldumbau bereits seit Jahrzehnten wissenschaftlich basierte Waldkalkung durchgeführt, insbesondere im sehr stark versauerten Erzgebirge. Die Kalkung hebt ihm zufolge nicht nur den ph-Wert des Bodens, sondern sorgt auch für eine regelrechte Explosion bei der Zahl der Regenwürmer. Von denen seien auf gekalkten Böden bis zu acht Mal mehr zu finden als ohne Kalkung, verdeutlichte der Forstfachmann. Dies sei ein Indiz für gesunde Böden, die beispielsweise in trockenen Jahren Wasser besser halten könnten, erläuterte Hempfling. Kalkung und Waldumbau gehören für ihn daher eng zusammen, wenn es um die Etablierung klimastabiler Wälder geht.