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Landwirte warnen

"Mercosur ist Verrat an den deutschen Bauern!"

Deutscher Bauernverband und Bauernbund Brandenburg rufen die Europaabgeordneten auf, das Mercosur-Abkommen abzulehnen.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Bauernbund Brandenburg hat die Einigung zwischen der EU und der südamerikanischen Mercosur-Gruppe auf ein Freihandelsabkommen als "Verrat an den deutschen Bauern" bezeichnet und alle Bundestagsabgeordneten aufgefordert, dem Vertrag die Ratifizierung zu verweigern.

"Wer immer höhere Anforderungen an die landwirtschaftliche Produktion hierzulande stellt und gleichzeitig massenweise billigen Dreck aus Übersee reinlässt, hat jede politische Glaubwürdigkeit verloren", kritisierte Bauernbund-Vorstand Lutz Wercham, Ackerbauer aus Wilhelmsaue im Oderland: "Die Große Koalition ist inhaltlich am Ende, schlimmer geht nicht mehr, aus Sicht des Berufsstandes erscheinen Neuwahlen inzwischen das kleinere Übel."

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Anerkennung zollte Wercham den Grünen, die als einzige Partei sofort deutlich ihre Ablehnung zu dem Abkommen zum Ausdruck gebracht haben. Dass deren handelspolitische Sprecherin Katharina Dröge in ihrer Begründung ausschließlich den Regenwald und die ausgebeuteten südamerikanischen Landarbeiter anführe, sei zwar typisch für das seltsam fremde Verhältnis der Grünen zur heimischen Landwirtschaft, bedauerte Wercham: "Wenn im Ergebnis unsere nachhaltig wirtschaftenden Bauernhöfe vor unfairem Wettbewerb geschützt werden, kommen wir trotzdem zusammen."

Der Bauernbund lehne Freihandel nicht grundsätzlich ab, betonte Wercham. Agrarprodukte, die wir auch selber erzeugen können, wie Weizen, Zucker oder Rindfleisch, dürften aber nur eingeführt werden, wenn sie in den Herkunftsländern zu denselben hohen ökologischen und sozialen Standards produziert werden wie in Deutschland, so der 32jährige Landwirt: "Davon sind die Agrarfabriken am Rio de la Plata meilenweit entfernt."

Rukwied: Zukunft der Familienbetriebe gefährdet

Auch DBV-Präsident Joachim Rukwied kritisiert das Abkommen scharf: „Es ist nicht zu akzeptieren, dass die EU-Kommission diese völlig unausgewogene Vereinbarung unterzeichnet. Dieses Handelsabkommen ist Doppelmoral pur. Es gefährdet die Zukunft vieler bäuerlicher Familienbetriebe, die unter den hohen europäischen Standards wirtschaften“. Ungleiche Anforderungen bei Umwelt- und Klimaschutz, beim Antibiotikaeinsatz und beim Pflanzenschutz, sowie die fehlende ausreichende Absicherung des europäischen Marktes würden zu einer dramatischen Wettbewerbsverzerrung - insbesondere bei Rindfleisch, Geflügel und Zucker führen.

Auch die Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung würden konterkariert. Bauernpräsident Rukwied fordert die Staats- und Regierungschefs und das Europäische Parlament auf, die europäischen Standards für Landwirtschaft und Lebensmittel zu schützen und auf ein ausgewogenes Ergebnis hinzuwirken. „Die Landwirtschaft darf nicht zugunsten der Automobilindustrie geopfert werden“, so Rukwied.

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