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Berchtesgadener Land: Freiwillige unterstützen Almbauern

Freiwillige Helfer unterstützten auch in diesem Jahr wieder die Bergbauern in der Biosphärenregion Berchtesgadener Land bei der Offenhaltung von Weiden und Wiesen.

Lesezeit: 4 Minuten

Farn, Buschwerk und aufkeimende Bäume auf Almweiden und Bergwiesen entfernen. Dieser Aufgabe stellten sich auch in diesem Jahr wieder acht freiwillige Helfer beim 3. Freiwilligencamp der Biosphärenregion Berchtesgadener Land, das in Zusammenarbeit mit der Molkerei Berchtesgadener Land und mit Unterstützung der Bayerischen Staatsforste auch in diesem Jahr stattfinden konnte.

Die Helfer unterstützten somit die Almbauern bei dieser sehr aufwändigen Arbeit und leisteten damit gleichzeitig einen sehr wichtigen Beitrag zum Erhalt einer vielfältigen Kulturlandschaft im Berchtesgadener Land. Spannende Vorträge, u.a. vom Biodiversitätsberater des Landkreises Henrik Klar, zur Almwirtschaft und der Artenvielfalt in alpinen Lebensräumen machten den Teilnehmern die Hintergründe ihrer Arbeit verständlich.

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„Wenn wir eine kleinstrukturierte, für das Berchtesgadener Land auch typische Berglandwirtschaft erhalten können, trägt das gleichermaßen zur Sicherung der hohen Biodiversität unserer Kulturlandschaft, als auch zum Fortbestand unserer landwirtschaftlichen Betriebe bei. Es freut mich sehr, dass wir als Verwaltungsstelle nun bereits das 3. Freiwilligencamp organisieren und begleiten durften. Die Resonanz sowohl von den TeilnehmerInnen als auch von den Almbauern ist sehr positiv und motiviert uns, diese Camps auch künftig fortzuführen“, wird Peter Loreth, Leiter der Biosphärenregion-Verwaltungsstelle, in einer Pressemitteilung zitiert.

Teilnehmer aus ganz Deutschland

Die Teilnehmer am gemeinsamen Freiwilligencamp der Biosphärenregion und der Molkerei Berchtesgadener Land waren aus ganz Deutschland – von Hamburg, über NRW und natürlich auch Bayern – angereist. Sie alle teilten das Interesse an Natur, Almwirtschaft, Biodiversität und der Erzeugung von Lebensmitteln, die Liebe zu den Bergen und sie haben die Bereitschaft zum Helfen mitgebracht.

Eine Woche haben sie unter Anleitung von Georg Kronthaler, Mitarbeiter der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion, Bergbauern beim Freihalten der Almflächen, also beim Entfernen von u.a. Erika, kleinen Fichten, Wacholderstauden und Borstgras unterstützt. Sie haben dabei selbst miterlebt, wieviel Handarbeit und Mühen diese Arbeit erfordert.

Neben Fitness und Kondition nehmen sie auch einen neuen Blick auf die Leistung der Landwirte hier in der Bergregion mit nach Hause: „Wir haben die Sicht der Bauern erfahren dürfen und gesehen, dass deren Leben nicht so idyllisch ist, wie man es sich manchmal vorstellt. Jetzt ist uns wesentlich bewusster, wie prekär die Situation der Landwirte oft ist, welche Leistungen sie für die Artenvielfalt in der Bergregion erbringen und wie anstrengend die Arbeit ist, die die Alm- und Bergbauern leisten. Uns ist klargeworden, dass diese Arbeit unbedingt auch weiterhin unterstützt werden muss.“

Was sagen die Almbauern?

Alle Teilnehmenden waren sich einig: Alleine können die Almbauern diese für uns alle so wichtige Arbeit kaum stemmen. Die Arbeit war zwar richtig anstrengend, aber in der Gemeinschaft hat das Arbeiten an der frischen Luft in dieser einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft richtig viel Spaß gemacht. Und alle würden, wenn möglich, wiederkommen wollen.

Auch von Seiten der Almbauern gab es positive Resonanz. Michael Votz, einer der beteiligten Landwirte, zieht Resümee: „Ich beweide zusammen mit elf weiteren Almbauern aus der Ramsau die Leyerer Tratte und die Holzwehrebene, eine ca. 45 ha große Bergwiese im unteren Bereich des Lattengebirges. Sie ist bucklig und steil und kann neben dem Abweiden durch die Kühe und Jungrinder nur manuell bewirtschaftet werden. Das ist eine Riesenaufgabe, die wir als Nebenerwerbslandwirte oftmals kaum mehr schaffen. Anfangs waren wir skeptisch, ob die Teilnehmer der harten Arbeit beim Schwenden überhaupt gewachsen sind und dann auch noch erfolgreich mitarbeiten werden. Aber die Bedenken waren völlig unbegründet. Zwei Tage lang haben wir gemeinsam mit ihnen große Flächen der Wiesen wieder freibekommen. Dafür möchten wir uns Bauern ganz herzlich bei der Biosphäre, der Molkerei und natürlich bei den Helfern bedanken.“

Tageseinsätze geplant

Aufgrund der positiven Resonanz der Almbewirtschafter und der Teilnehmenden plant die Verwaltungsstelle der Biosphärenregion Berchtesgadener Land, künftig auch Tageseinsätze zum Erhalt der Kulturlandschaft mit Einheimischen zu organisieren. Interessierte können sich unverbindlich bei Georg Kronthaler melden, per Mail an georg.kronthaler@reg-ob.bayern.de oder telefonisch unter 08654 30946-20.

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