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BWV-Präsident Hartelt wiedergewählt

Ökonomierat Eberhard Hartelt bleibt mit hoher Zustimmung Bauernpräsident in Rheinland-Pfalz Süd. Bei den Vizepräsidenten gibt es dagegen Wechsel.

Lesezeit: 5 Minuten

Im Rahmen der 32. Ordentlichen Delegiertentagung des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV) am Montag in Bad Dürkheim wurde BWV-Präsident Ökonomierat Eberhard Hartelt mit überwältigender Mehrheit für vier weitere Jahre im Amt bestätigt. Auch Vizepräsident Johannes Zehfuß, MdL wurde wiedergewählt.

Neuer 1. Vizepräsident ist Jens Göhring aus Flörsheim-Dalsheim. Jürgen Vogelgesang aus Martinshöhe wurde als weiterer Vizepräsident ebenfalls neu ins BWV-Präsidium gewählt. Der bisherige 1. Vizepräsident Ingo Steitz, der das Amt 30 Jahre innehatte, sowie Vizepräsident Reinhold Hörner traten nicht mehr zur Wahl an, bleiben als Weinbaupräsidenten für Rheinhessen und die Pfalz aber weiterhin Mitglied des Gremiums. Info zu den Personalien hier...

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Delegierte sehen Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft akut gefährdet

Auf der Versammlung warnten die Delegierten vor einem Kahlschlag in der gesamten Agrarbranche und einer steigenden Abhängigkeit Deutschlands bei der Ernährungssicherung. Sie fordern von den politisch Verantwortlichen eine Agrarpolitik, die den dramatisch geänderten Rahmenbedingen durch den Ukraine-Krieg Rechnung trägt und die Wirtschaftlichkeit der Betriebe sichert. Bleibe die dringend notwendige Unterstützung aus, drohe eine Welle von Betriebsaufgaben und die Gefährdung einer ausreichenden Lebensmittelproduktion.

Vor diesem Hintergrund sprachen sich die Delegierten in einer Resolution dafür aus, die Pläne der EU-Kommission zum Pflanzenschutz zu stoppen. Eine pauschale Reduktion von Pflanzenschutzmitteln bis hin zum Totalverbot ist unverantwortlich. Pflanzenschutzmittel sichern Ernten und sind die Grundlage für die Versorgung mit gesunden, hochwertigen Lebensmitteln. Die Produktion von Lebensmitteln würde sich ins Ausland verlagern mit deutlich geringeren Standards.

Unabhängig davon werde das eigentliche Ziel – der Erhalt und die Förderung der Biodiversität – nicht erreicht und die zielführende kooperative Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz untergraben.

Mit Blick auf die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) ab 2023 ist der deutsche Strategieplan zur nationalen Umsetzung zu überarbeiten und an die geänderte globale Lage und deren Auswirkungen anzupassen. Eine pauschale Flächenstilllegung passt nicht mehr in die Zeit. Außerdem müssen Prämien für Maßnahmen zum Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sowie Fördersätze bei der Investitionsförderung deutlich angehoben werden.

Absolut kontraproduktiv ist aus Sicht der Delegierten die geplante Abschöpfung von Erlösen bei Biogasanlagen oberhalb eines viel zu niedrigen Referenzwertes, der bezüglich Kostensteigerungen vollkommen an der Realität vorbeigeht. Darüber hinaus würde eine rückwirkende Abschöpfung das Vertrauen in die Politik nachhaltig zerstören. Werden die Pläne unverändert umgesetzt, kommt es zu einer Abschaltung zahlreicher Anlagen mitten in der Energiekrise.

Deutliche Kritik äußerten die Landwirte und Winzer auch an der erneuten Ausweisung der mit Nitrat belasteten Gebiete, in denen die Düngung erheblich eingeschränkt wird. Die Abkehr vom Verursacherprinzip und die fehlenden Ausnahmemöglichkeiten führen in vielen Fällen grundlos zu geringeren Erträgen und dem Abbau der Bodenfruchtbarkeit.

Die ökonomische Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft ist durch die aktuellen wirtschaftlichen und agrarpolitischen Rahmenbedingungen akut gefährdet. In vielen Bereichen übersteigen die Kosten die Erlöse. Da die erforderliche Erhöhung der Erzeugerpreise politisch nicht zu erreichen ist, müssen die Betriebe auf der Kostenseite entlastet werden. Die Politik ist deshalb aufgefordert, die Augen vor der Realität nicht länger zu verschließen und zu handeln, bevor es zu spät ist.

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Über Eberhard Hartelt

Präsident Eberhard Hartelt (64) aus Göllheim war bereits im Landjugendverband Pfalz aktiv, bevor er in den Vorstand des BWV-Kreisverbandes Donnersberg berufen und im Jahr 2002 zum Vorsitzenden gewählt wurde. Dieses Amt gab er 2018 ab, um sich auf die Aufgaben auf Landes- und Bundesebene konzentrieren zu können.

Im Gesamtverband wurde er im Jahr 2010 zum Vizepräsidenten und im Jahr 2014 zum BWV-Präsidenten gewählt. Im gleichen Jahr übernahm er das Amt des Umweltbeauftragten des Deutschen Bauernverbandes e.V. (DBV) und den Vorsitz des DBV-Umweltausschusses.

Hartelt ist aktiver Landwirt und bewirtschaftet einen Ackerbaubetrieb. In zahlreichen Gremien setzt er sich im Sinne der landwirtschaftlichen Betriebe und deren Zukunftsfähigkeit ein. Ein wichtiges Anliegen ist ihm dabei die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz, um Ökonomie und Ökologie bei der Erzeugung von Lebensmitteln in Einklang zu bringen. Für seine herausragenden Verdienste um den landwirtschaftlichen Berufsstand wurde er dieses Jahr zum Ökonomierat ernannt.

Die Vizepräsidenten

1. Vizepräsident Jens Göhring (47) aus dem rheinhessischen Flörsheim-Dalsheim wurde vergangenes Jahr zum Vorsitzenden des BWV-Kreisverbandes Alzey-Worms gewählt. Zuvor war er bereits Mitglied des Kreisvorstandes und ist darüber hinaus im Vorstand des Weinbauverbandes Rheinhessen aktiv. Göhring ist ausgebildeter Weinbautechniker und stammt aus einem traditionsreichen Acker- und Weinbaubetrieb. Das Familienweingut führt er heute gemeinsam mit seiner Frau.

Vizepräsident Jürgen Vogelgesang (51) aus dem westpfälzischen Martinshöhe ist seit 2018 Vorsitzender des BWV-Kreisverbandes Kaiserslautern. Er bewirtschaftet gemeinsam mit seiner Familie einen Gemischtbetrieb mit Schwerpunkt Milchviehhaltung.

Vizepräsident Johannes Zehfuß, MdL (63) aus Böhl-Iggelheim wurde im Jahr 2013 zum Vorsitzenden des BWV-Kreisverbandes Rhein-Pfalz-Kreis gewählt. Bevor er dieses Amt übernahm, war er Mitglied des Kreisvorstandes und hatte die Position des stellvertretenden Kreisvorsitzenden inne. Bei der Delegiertentagung des BWV im Jahr 2014 wurde er zum Vizepräsidenten des BWV gewählt. Gemeinsam mit seiner Familie bewirtschaftet Zehfuß einen Gemüsebaubetrieb mit konventioneller und ökologischer Produktion, in dem der Frühkartoffelanbau ein bedeutendes Standbein darstellt.

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