Im Hinblick auf die Untersuchungen von Maissaatgut auf Anteile von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in Schleswig-Holstein hat die agrarpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Christel Happach-Kasan, ihre Forderung bekräftigt, die Nulltoleranz für Saatgut und Lebensmittel durch einen technischen Schwellenwert zu ersetzen.
Aus ihrer Sicht verursacht die Forderung nach Nulltoleranz im Saatgut Kosten, denen aus Verbrauchersicht kein Nutzen gegenübersteht. „Die Funde von GVO-Spuren im Saatgut dürfen kein Grund sein, dieses zu vernichten“, betonte die Liberale. Gentechnik sei Alltag; Nutztiere würden mit GVO-Futtermitteln gefüttert. Es sei für niemanden ein Problem, wenn eine Maispflanze auf dem Acker gentechnisch verändert sei. Das in Deutschland ausgebrachte Maissaatgut werde unter anderem in Ländern produziert, in denen GV-Mais angebaut werde.
„Selbstverständlich“ müsse die Sortenreinheit gewährleistet sein, unterstrich Happach-Kasan. Sie wies darauf hin, dass für Saatgut und Pflanzen, die mit Kreuzungs- und Mutationszüchtung kultiviert würden, ein Grenzwert von 1 % gelte. Das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium hatte in einer von insgesamt sieben Partien Maissaatgut geringe Anteile von GV-Mais gefunden; das Maissaatgut stammte aus Chile. (AgE)
Hintergrund:
Maissaatgut positiv auf GVO getestet (8.5.2013)