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Bauern übergangen

HBV: Hessen hat Chance auf gemeinsame Natur- und Klimaschutzpolitik verpasst

Hessens Bauern, Wald- und Grundbesitzer ärgern sich sehr über die Landesregierung. Sie hat das neue Naturschutzgesetz beschlossen, ohne die viele Argumente der Landbevölkerung zu berücksichtigen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der hessische Landtag hat das neue Landesnaturschutzgesetz beschlossen, was Vertreter der Land- und Waldbesitzer sowie die Holzwirtschaft mit Bedauern zur Kenntnis nehmen.

Denn ihrer Ansicht nach wurden die Argumente des ländlichen Raums nur mangelhaft in den Beratungen eingebunden. So habe die Landesregierung die Chance einer gemeinsam getragenen Natur- und Klimaschutzpolitik verpasst. Dem vorliegenden Gesetz fehlt es laut Hessischem Bauernverband (HBV) nicht nur an der notwendigen Akzeptanz, sondern auch an einer realistischen Folgenabschätzung im Hinblick auf das Erreichen der Klimaziele durch Wald und Holz.

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"Es geht doch nur gemeinsam"

Dabei hätten zahlreiche Interessengruppen Anregungen, Verbesserungsvorschläge und erhebliche Bedenken bezüglich der Folgen des Gesetzes für die Menschen und die Arbeit im ländlichen Raum vorgetragen. Die Politiker hätten diese jedoch nahezu völlig übergangen. Laut HBV können jedoch Klima- und Naturschutz nicht gegen, sondern nur mit den ländlichen Regionen und ihren Bewohnern umgesetzt werden. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur und der wertvollen Ressource Boden sei doch für die hessischen Landwirte und Waldbesitzer selbstverständlich.

„Statt auf Kooperation setzt das Land auf weitreichende Ermächtigungsregelungen und entscheidet über die Köpfe der Betroffenen und Handlungsverantwortlichen hinweg. Bestehende Kooperationen wie der Runde Tisch Landwirtschaft und Naturschutz werden dadurch in Frage gestellt“, beklagt sich der Verband im Nachgang.

Wechselwirkungen Natur- und Klimaschutz verkannt

Dass Natur- und Klimaschutz langfristig nur als integratives Konzept umsetzbar sind, wird an aktuellen Herausforderungen im Wald sichtbar. Denn der Lebensraum und Rückzugsort vieler unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten bleibt nur erhalten, wenn er den Klimawandel übersteht, so der HBV weiter.

Voraussetzung dafür bleibe der Waldumbau, seine aktive Bewirtschaftung und die nachhaltige Holzverwendung zur Emissionsminderung in anderen Bereichen. Das Naturschutzgesetz verkenne diese Wechselwirkung und stehe damit auch im Widerspruch zu den Klimaschutzzielen des Landes, ärgert sich der Bauernverband. So könne die geplante Holzbauinitiative zur Verbesserung der Klimabilanz des Gebäudesektors nur gelingen, wenn das dafür benötigte Holz auch aus den heimischen Wäldern kommt.

Ländliche Regionen übergangen

Damit reiht sich das Gesetz in eine Reihe von Maßnahmen, die nicht nur eine Abwägung der Interessen und den Blick auf die Herausforderungen in den ländlichen Regionen, sondern auch den Beitrag für eine klimafreundliche Zukunft vermissen lassen, heißt es weiter.

Mit dem Grünen Band oder der Naturschutzleitlinie für den hessischen Staatswald hatte das Land trotz heftiger Widerstände aus der Land-, Forst- und Holzwirtschaft bereits weitreichende Nutzungseinschränkungen beschlossen, die einen einseitigen Fokus und damit ein falsches Signal setzen. Die beteiligten Verbände werden deshalb weiter das Gespräch suchen, um auf einen wirksamen Interessenausgleich im Sinne des Naturschutzes, der Artenvielfalt und des Klimaschutzes mit den Belangen der Grundstückseigentümer und den Interessen der Wirtschaftsunternehmen im ländlichen Raum hinzuwirken, die nur durch eine integrative Berücksichtigung der in die Nutzung der Kulturlandschaft eingebundenen Landwirtschaft, Forst und Jagd erreicht werden kann.

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