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14. Landesbauerntag

Henrik Wendorff als Brandenburger Bauernpräsident wiedergewählt

In Krausnick/Groß Wasserburg fand am Dienstag der Landesbauerntag Brandenburg statt. Nach einigen Wahlen stellte der LBV sein Weißbuch Landwirtschaft vor.

Lesezeit: 4 Minuten

Im Rahmen ihres 14. Landesbauerntages wählten die Delegierten des Landesbauernverbandes Brandenburg für die anstehende Amtszeit von vier Jahren heute ihre Verbandsspitze. Henrik Wendorff, Geschäftsführer der Agrargesellschaft Worin mbH in Märkisch Oderland, der seit acht Jahren als Präsident den Verband anführt, wurde mit einer überwältigenden Mehrheit von 213 von insgesamt 214 gültigen Stimmen erneut im Amt bestätigt.

Für das Amt des ersten Vizepräsidenten stellte sich erneut Heiko Terno, Geschäftsführer des AWO-Reha-Guts Kemlitz im Landkreis Dahme-Spree zur Wahl. Er steht seit 2009 in dieser Funktion an der Seite des Präsidenten. Die Delegierten zollten ihm und seiner Arbeit im Verband mit 200 Ja-Stimmen gebührenden Respekt.

Protestfachmann als Vizepräsident bestätigt

Für die zweite Vizepräsidentschaft qualifizierte sich Christoph Plass, u.a. Inhaber eines Ackerbaubetriebes und eines Lohnunternehmens im Landkreis Oberhavel. Als Gründungsmitglied von Land-Schafft-Verbindung war Plass maßgeblich an den Bauernprotesten 2019 in Berlin beteiligt. Seine Erfahrungen im Protest auf der Straße in Verbindung mit dem fachlich-politischen Arbeitsansatz des Bauernverbandes werden das Profil des Verbandsvorstandes von nun an bereichern.

Dies bestätigten 183 der abgegebenen Stimmen. Zuvor entschied Sven Deter, Geschäftsführer der Wulkower Agrar GmbH in Ostprignitz Ruppin, nicht mehr für das Vizepräsidentenamt zu kandidieren. Er verlässt, ebenso wie Vorstandsmitglied Caroline Kiesow, den Vorstand. Beiden wurde größte Anerkennung für ihre Arbeit im Vorstand ausgesprochen.

Weitere Posten besetzt

Von vier zur Wahl stehenden Kandidaten für die weitere Vorstandsriege konnten sich die drei folgenden behaupten: Bernd Starick, Vorstandsvorsitzender der Bauern AG Neißetal im Landkreis Spree-Neiße, Lars Schmidt, Agraringenieur, Bewirtschafter eines ökologischen Grünlandbetriebes mit Angus-Rinderzucht im Havelland, sowie Benny Hecht, Geschäftsführer der AG „Ländeken“ Meinsdorf eG mit gemischtem Ackerbau und Tierhaltung (350 Sauen, 2.500 Mastschweine).

Hecht bewarb sich gemeinsam mit Stefan Bernickel – Ackerbau – aus der Uckermark um einen Platz im Vorstand. Die Delegierten votierten für den Tierhalter, um ihn als Fürsprecher für die arg gebeutelte Branche der Schweinehaltung an der Verbandsspitze zu platzieren.

Weißbuch für „Zukunftsplan Landwirtschaft“ verabschiedet

Der Verband stellte bei der Versammlung auch ein Weißbuch vor. Dieses steht in einer Reihe mit dem vor vier Jahren verabschiedeten „Neuen Brandenburger Weg“, in dem die Landwirtschaft der Gesellschaft Angebote unterbreitete und dafür im Gegenzug Rahmenbedingungen einforderte.

Das Fazit des Arbeitsprozesses der Synchronisierung zwischen den Anforderungen und der Machbarkeit auf den Betrieben in den vergangenen vier Jahren sei ernüchternd, so das Fazit. Landwirte managten zunehmend ordnungsrechtliche Vorgaben statt ihre zukunftsfähigen Unternehmensstandbeine weiterzuentwickeln. Die weiterhin angespannte wirtschaftliche Situation vieler Betriebe bremse zudem deren Weiterentwicklung für die Sicherung einer nachhaltigen regionalen Versorgung mit Lebensmitteln aus.

Im Zuge der Bauernproteste sei der Druck, Reformen durchzuführen und die Landwirtschaft auf zukunftsfeste Füße zu stellen, um ein Vielfaches gestiegen, hieß es weiter. Das „Weißbuch 2024 – Zukunftsplan Landwirtschaft“ will daher einen neuen Impuls für Veränderung auslösen, der in dieser Form in Brandenburg noch nicht erfolgt ist.

Landwirtschaft ist komplex

Deutlich umfänglicher als viele klassische Forderungskataloge zeigt das Weißbuch die Vielschichtigkeit und Komplexität der Landwirtschaft auf, der in einem entsprechenden dringenden Handlungsplan des Landes Brandenburg Rechnung getragen werden muss.

Neben Themen wie die Düngung, der Pflanzenschutz sowie die Nutztierhaltung wird zu Beginn die Einführung der regionalen Ernährungssicherung als Staatsziel formuliert. Die sichere Produktivität auf den Betrieben wäre dann als obligatorisches Kriterium für jede politische Entscheidung in der Landwirtschaft anzusehen.

Ein finaler Vorschlag zielt auf die Straffung der Beteiligungsverfahren der anzuhörenden Verbände ab, die in der Vergangenheit eine ergebnisorientierte Arbeitsweise zwischen Berufsstand und Verwaltung oft ausbremsten.

Es ist aus Sicht des LBV notwendig, künftig eine qualitative Aufwertung in diesen Verfahren vorzunehmen und dabei die Beteiligungsbeiträge von relevanten Verbänden höher zu gewichten. Dazu sind gut organisierte Verbände als anerkannte Landwirtschaftsverbände vorrangig zu beteiligen. Der LBV Brandenburg fungiert dabei als direktes Sprachrohr für den Berufsstand und bringt repräsentative Meinungen ein.

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