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Jetzt kritisiert auch Schmidt Erzbischof Koch

Nun hat auch Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) die Äußerungen des Berliner Erzbischofs Heiner Koch zur Landwirtschaft kritisiert. „Bei allem Respekt vor der kirchlichen Stimme: Die Nahrungsmittelproduktion hat eine differenzierte Betrachtung und Diskussion verdient.“

Lesezeit: 2 Minuten

Nach dem Ansturm der Entrüstung aus dem Berufsstand hat nun auch Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) die Äußerungen des Berliner Erzbischofs Heiner Koch zur Landwirtschaft kritisiert. „Bei allem Respekt vor der kirchlichen Stimme: Die Nahrungsmittelproduktion hat eine differenzierte Betrachtung und Diskussion verdient“, so Schmidt gegenüber der ZEIT-Beilage Christ & Welt.

 

„Deshalb bin ich über manche Schlussfolgerung sehr verwundert. Ich erwarte Fürsorge für unsere Tiere, aber auch für unsere Landwirte. Für die Rolle der Landwirtschaft in der Mitte der Gesellschaft tragen auch die Kirchen Verantwortung.“

 

Den Erzbischof verwundert so viel Gegenwehr. Er sei, so stellte er in einer weiteren Stellungnahme richtig, sich bewusst, dass die allermeisten Landwirte mit einem „hohen Verantwortungsbewusstsein vor Gottes Schöpfung und damit auch vor den Tieren ihre Arbeit tun“.

 

Laut Christ & Welt war dies kein Gutmenschen-Fauxpas eines ökobewussten Kampfveganers gewesen, der da von Koch begangen wurde. Hochwürden habe nur etwas unverblümt aus Papst Franziskus’ Enzyklika »Laudato si«. Dort steht geschrieben: „Heute sagt die Kirche nicht einfach, dass die anderen Geschöpfe dem Wohl des Menschen völlig untergeordnet sind, als besäßen sie in sich selbst keinen Wert und wir könnten willkürlich über sie verfügen.“ Zwei Absätze später formulierte Franziskus: „Jegliche Grausamkeit gegenüber irgendeinem Geschöpf widerspricht der Würde des Menschen.“

 

Ist das nun die katholische Tierethik des 21. Jahrhunderts?, fragt die ZEIT. Unter Benedikt XVI. klang das noch anders. Als Kardinal Joseph Ratzinger verteidigte er in seinem Katechismus das anthropozentrische Weltbild, nach dem sich der Mensch die Erde untertan macht: Es sei unwürdig, für die Tiere Geld auszugeben, das in erster Linie menschliche Not lindern sollte. Man dürfe Tiere gernhaben, solle ihnen aber nicht die Liebe zuwenden, die einzig Menschen gebühre. Der Stellenwert der Tiere ist in der Moraltheologie noch nicht festgemacht. Erzbischof Koch habe daher jetzt eine neue Partie in einem alten Diskurs eröffnet.

 

Der Bischof hatte zuvor in einem rbb-Radiobeitrag zur Grünen Woche mit ungewöhnlich harten Worten die „katastrophalen Zustände in den großen Tierfabriken“ kritisiert. Er rügte „Schweinemäster, deren Tiere nie Tageslicht sehen“, die eine „Kreatur wie ein technisches Fließbandprodukt“ behandelten. Die Äußerungen hatten unter Landwirten für Empörung gesorgt.

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