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Landwirte stellen sich der gesellschaftlichen Debatte

Die Bereitschaft der deutschen Landwirte zur Diskussion über die Zukunft der Agrarwirtschaft hat Marcus Holtkötter vom Aktionsbündnis „Wir machen Euch satt!“ hervorgehoben. Im Rahmen eines vom Verein „Die Lebensmittelwirtschaft“ veranstalteten Gesprächs räumte er auch Versäumnisse in der Landwirtschaft ein.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bereitschaft der deutschen Landwirte zur Diskussion über die Zukunft der Agrarwirtschaft hat Marcus Holtkötter vom Aktionsbündnis „Wir machen Euch satt!“ hervorgehoben. Im Rahmen eines vom Verein „Die Lebensmittelwirtschaft“ veranstalteten Gesprächs räumte er auch Versäumnisse in der Landwirtschaft ein.


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Diese habe zwar in den letzten Jahren gerade aus Sicht des Tierwohls viele positive Veränderungen umgesetzt, dabei aber weitgehend abgeschottet von der Gesellschaft gewirtschaftet. Nun stehe man mitten in einer teilweise ideologisch geführten Diskussion und sehe sich Kampagnen wie „Wir haben es satt!“ gegenüber.


Deren Sprecher Jochen Fritz betrachtet die Bauern aber nicht als Gegner der eigenen Kampagne. Nach seiner Darstellung protestiert die Initiative vielmehr gegen ein System, das weltweit für Hunger, Artenverlust und Umweltschäden verantwortlich sei. Mit Forderungen nach dem Erhalt kleiner Höfe, einer Stärkung der regionalen Vermarktung und einem fairen Zugang zu Märkten und Produktionsmitteln sieht Fritz sogar echte Schnittmengen zu den Vorstellungen der Landwirte.


Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernard Krüsken, warf der Kampagne „Wir haben es satt!“ und deren Anhängern allerdings vor, allzu oft das Feindbild einer „Agrarindustrie“ zu pflegen, die es in dieser Form gar nicht gebe. Trotzdem müsse die Diskussion miteinander im Vordergrund stehen.


Der Vorstand des Vereins AgrarBündnis, Jochen Dettmer, begrüßte die Anstrengungen der Branchenvertreter für einen gesellschaftlichen Dialog, forderte aber ungeachtet dessen einen grundlegenden Wandel in der Tierhaltung. Laut dem Vorsitzenden der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT), Prof. Thomas Blaha, kann dieser nur im Rahmen einer moderierten und sachlichen Debatte umgesetzt werden.


Fehlentwicklungen ansprechen


Die im letzten Jahr gestartete Kampagne „Wir machen Euch satt“ versteht Holtkötter nicht zuletzt als Gesprächsangebot an die Gesellschaft. Dabei wolle man bewusst auch Fehlentwicklungen adressieren, gleichzeitig aber klarstellen, dass beispielsweise große Ställe nicht automatisch schlechter für das Nutztier seien als kleine, betonte der Landwirt. Im Aktionsbündnis „Wir machen Euch satt!“ seien nicht zuletzt aus diesem Grund alle Wirtschaftsformen und Betriebsgrößen vertreten und willkommen.


Krüsken warnte davor, die Debatte über die moderne Landwirtschaft auf Schlagworte zu verengen und bestimmte Wirtschaftsweisen oder Vermarktungswege von vorneherein zu verdammen. Ziel müsse eine breit aufgestellte Landwirtschaft sein, die vielfältige Marktsegmente bediene, dabei jedoch nicht die Ökonomie aus dem Auge verliere.


Chancen vor der Tür


Fritz zufolge haben es die Landwirte selbst in der Hand, gesellschaftliche Forderungen aufzunehmen und in Vorteile für alle zu verwandeln. Dabei lägen die Chancen mit regionaler Vermarktung, Ökolandbau oder der Erzeugung von Heumilch direkt vor der Tür, betonte der Sprecher der Kampagne „Wir haben es satt!“. Die Politik könne ihrerseits mit der Umschichtung der Direktzahlungen von der Ersten in die Zweite Säule gesellschaftliche Leistungen des Berufsstandes besser honorieren.


Wie Fritz weiter erläuterte, ist die Demonstration in Berlin nicht als Diffamierung des Berufsstandes oder als platter „Antiamerikanismus“ zu verstehen. Bei Aktionen dieser Größe könne man aber extreme Meinungen nicht im Vorfeld verhindern, so Fritz, der auch in diesem Jahre wieder mit „mehreren zehntausend Teilnehmern“ rechnete. Diese Aktionen einzelner Personen oder kleiner Gruppen dürften aber nicht verallgemeinert werden.



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