Bundeskanzlerin Angela Merkel will die niedersächsischen Landwirte für sich behalten. Beim Auftakt in die heiße Phase des Landtagswahlkampfs betonte sie gestern den CDU-Anspruch auf den ländlichen Raum. CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann bezeichnet die Landwirtschaftspolitik sogar als eines der wichtigsten Themen.
Die CDU wirbt im Wahlkampf zur Landtagswahl in Niedersachsen um die Landwirte. Am Mittwochabend trat der CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Hildesheim auf. Merkel konzentrierte sich in ihrer Rede ganz auf landespolitische Themen. Dabei erwähnte sie auch die Landwirtschaftspolitik: „Wir brauchen Vertrauen in die Bauern und keine Grabenkämpfe“, sagte Merkel.
Die CDU/CSU hatte bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag bundesweit 13 Prozent der Stimmen bei den Landwirten im Vergleich zu 2013 verloren. Sie erzielten bei den traditionell zur Union tendierenden Landwirten 61 Prozent. Die Landwirte waren vor allem zur FDP und zur AfD abgewandert, 5 Prozent der Landwirte hatten Die Grünen gewählt.
Althusmanns Lieblingsfeind ist der grüne Agrarminister Meyer
Niedersachsens CDU-Spitzenkandidat Althusmann bezeichnet die Landwirtschaftspolitik als eines der wesentlichen Themen der Niedersachsenwahl. „Wir müssen zu einer Landwirtschaftspolitik zurückkommen, die für unsere Landwirte da ist und nicht gegen sie arbeitet“, sagte er gestern in Hildesheim. Sein Lieblingsfeind ist der Grüne Agrarminister von Niedersachsen Christian Meyer. Er werde nach der Wahl außer mit AfD und Linken mit allen demokratischen Parteien Gespräche führen, kündigte Althusmann an. Aber mit dem grünen Landwirtschaftsminister Christian Meyer und dessen grüner „Gauland-Rhetorik“ werde es „keine Koalition in Niedersachsen geben“, so Althusmann.
Im Interview mit dem Deutschlandfunk konkretisierte Althusmann heute Morgen seine Sicht auf die Grünen. „Wenn wir nur Cem Özdemirs, Kretschmänner oder Habecks in Niedersachsen hätten, sähe ja sicherlich die Welt anders aus“, sagte er auf die Frage nach den Chancen für eine Jamaika Koalition in Niedersachsen. Meyer warf er vor, dass dieser „massiv ideologisch gegen uns“ angehe. Als „vernünftigen Grünen in Niedersachsen“ bezeichnete Althusmann Umweltminister Stefan Wenzel.
Für die Landwirtschaftspolitik warb Althusmann mit seiner Schattenministerin Barbara Frau Otte-Kinast. Sie sei als ehemalige Landfrauen-Vorsitzende ein Angebot an Menschen, die sich sehr darum sorgten, wie geht es weiter im ländlichen Raum mit Lebensmitteln und mit Verbraucherschutz, so Althusmann.