Der Naturkostfachhandel will sich am Preiskampf für Bioeier nicht beteiligen. Discounter, Vollsortimenter und Direktvermarkter hätten im vergangenen Jahr teilweise deutliche Absatzverluste hinnehmen müssen, der Naturkostfachhandel habe dagegen trotz eines höheren Preisniveaus Marktanteile hinzugewinnen können, teilte der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) mit.
Er bezog sich dabei auf Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI), denen zufolge der durchschnittliche Discountpreis für zehn Ökoeier 2013 bei 2,58 Euro lag, während im Naturkostfachhandel die gleiche Menge im Schnitt 3,66 Euro kostete. Mitte Januar hatten mehrere Discounter die Bioeierpreise weiter gesenkt und so den Kampf um Marktanteile verschärft.
„Natürlich ist es ein alarmierendes Zeichen, dass der LEH derartige Billigangebote für einzelne Biolebensmittel anbieten kann. Hierunter leiden in erster Linie die Erzeuger“ kritisierte BNN-Geschäftsführerin Elke Röder. Umso erfreulicher sei, dass der Naturkosthandel als einzige Vertriebsschiene Umsatzzuwächse habe verbuchen können, was für die von ihm transportierten Botschaften und die inhaltliche Stärke spreche.
Röder wies darauf hin, dass sich der konventionelle Lebensmitteleinzelhandel bei Bioprodukten oft nur an Mindeststandards der EG-Bio-Verordnung halte, während die Ware im Naturkostfachhandel oft darüber hinausgehe. Auch die Politik habe Einfluss darauf, welche Eier zu welchen Preisen angeboten würden, erläuterte Röder.
Hilfreich seien beispielsweise Initiativen aus Niedersachsen und Rheinland-Pfalz, wo geprüft werde, ob Hühnermobile bis zu einer bestimmten Größenordnung baugenehmigungsfrei betrieben werden könnten. Damit würde ein Haltungsverfahren unterstützt, das sowohl dem Tierwohl als auch der Umwelt diene.
vgl.:
Discounterpreise für Eier nicht unter Einstand (10.2.2014)