Havichhorster Abend
Prof. Korte: Özdemir will bei kontroversen Themen nicht im Fokus stehen
Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte vermisst Positionierung und klare Kante von Landwirtschaftsminister Özdemir. Auch der Ampel stellte er ein durchwachsenes Zeugnis aus.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir handelt wie „ein Chefdiplomat, der keine Spuren hinterlassen will.“ Heißt: Er will bei gesellschaftlich kontrovers diskutierten Themen nicht im Fokus stehen, sich nicht klar positionieren und möglichst wenig handeln – um in der Gunst vieler Menschen zu bleiben.
„Damit hält er sich den Weg zum Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg offen“, analysierte Politikwissenschaftler Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte auf dem „Havichhorster Abend“, den die Stiftung Westfälische Landschaft am Donnerstag in Münster veranstaltet hat.
Ampel besser als ihr Ruf?
Aber nicht nur der Grünen-Politiker Özdemir bekam zur Halbzeit seiner Amtszeit ein Zwischenzeugnis, auch die Ampelregierung. Und das fiel für SPD, Grüne und FDP gar nicht so schlecht aber durchwachsen aus. „Kanzler Scholz kann Krise. Und auch die Ampel kann Krise besser als es uns vorkommt“, sagte Prof. Dr. Korte.
Er erinnerte daran, dass Corona und Krieg zum Start der Regierung alle Pläne über den Haufen geschmissen hätten und die Ampel jetzt erst in die Regierungsphase der Umsetzung und Gestaltung käme.
Allerdings, und da war der Wissenschaftler klar, insbesondere zwischen Grünen und FDP harmoniere es nicht, sie würden sich nicht vertrauen. Kortes Rat: „Vielleicht sollten nur die beiden einmal eine Klausur auf Schloss Meseberg machen, ganz ohne die SPD.“
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