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Ringelschwanzprämie: Meyer lässt Plan zur Pflichtteilnahme fallen

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer hat am Mittwoch im Landwirtschaftsausschuss des Landtags angekündigt, von den Plänen für ein gesetzliches Kupierverbot bei Schweinen Abstand zu nehmen und stattdessen eine Prämie für den freiwilligen Verzicht auf das Kupieren zu zahlen.

Lesezeit: 3 Minuten

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer hat am Mittwoch im Landwirtschaftsausschuss des Landtags angekündigt, von den Plänen für ein gesetzliches Kupierverbot bei Schweinen Abstand zu nehmen und stattdessen eine Prämie für den freiwilligen Verzicht auf das Kupieren zu zahlen. Wissenschaftler der Tierärztlichen Hochschule Hannover hatten zuvor vor erheblichen Tierschutzproblemen beim abrupten Verzicht auf das Kupieren der Ringelschwänze gewarnt.


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Lob für diese Entscheidung kommt vom Agrar-Sprecher der FDP-Fraktion, Hermann Grupe. „Es ist gut, dass der Minister endlich von seinen Plänen Abstand genommen hat, das Kupieren bei Schweinen gesetzlich zu verbieten. Wir haben schon immer gefordert, dass wir eine Lösung brauchen, die das Tierwohl verbessert und nicht verschlechtert. Der Minister nimmt jetzt offenbar endlich den Rat von Fachleuten ernster“, so der FDP-Agrarexperte und Landwirt.


Die eingeplanten Mittel für Meyers freiwillige Ringelschwanzprämie reichen Grupe zufolge nur für zwei Prozent der Schweinebestände in Niedersachsen. Wichtig sei eine Lösung für alle Tiere und alle Haltungsformen. Grupe: „Es darf nicht dazu kommen, dass der Minister nun den Bauern die Verantwortung für mögliche Risiken durch den Verzicht auf das Kupieren der Ringelschwänze aufbürdet. Verantwortlich ist allein der Minister. Da die Wissenschaft bisher keine Lösungen gefunden hat, ist es mehr als fragwürdig, dass die Landwirte jetzt im Groß-Feldversuch selbst ausprobieren sollen, wie in der Schweinehaltung das Tierwohl verbessert werden kann.“


Dammann-Tamke: Einlenken ist überfälliger Schritt


Als „überfälligen Schritt" wertet auch Helmut Dammann-Tamke, agrarpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, die Ankündigung von Meyer, nach der nun bei der Suche nach einer Alternative zum Schwänzekupieren bei Schweinen enger als bisher mit den Tierhaltern und Wissenschaftlern zusammengearbeitet werden soll.


„Es ist ein wichtiges Signal für Niedersachsens Landwirte, dass sich der Minister doch noch dazu durchringen konnte, die Warnungen von Praktikern, Verbänden und der Wissenschaft ernst zu nehmen", sagt Dammann-Tamke. „Außerdem ist es zu begrüßen, dass es nun kein festes Ausstiegsdatum für das Schwanzkürzen mehr gibt. Das gibt Experten die Chance nach echten Alternativen zu suchen."


Kritisch beurteilt der CDU-Agrarexperte nach wie vor die sogenannte Ringelschwanzprämie. Mit ihr will der Minister Landwirte belohnen, die darauf verzichten, ihren Schweinen die Schwänze zu entfernen, um so Kannibalismus unter den Tieren vorzubeugen. „Eine Prämie zu zahlen, so lange noch bis zu 30 Prozent der unkupierten Schweine mit Bisswunden auf den Schlachthöfen ankommen, setzt falsche Anreize für die Schweinehalter und führt zu mehr Tierleid."


AbL will das nicht wahrhaben


Dass der Minister eingelenkt hat, will die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft unterdessen nicht einsehen. Laut Pressesprecher Eckehard Niemann handelt es sich lediglich um einige "agrarindustrie-geneigte Interpretationen". Derlei Aussagen seien weder in mündlichen Vereinbarungen noch in der "Eckpunkte-Vereinbarung zur Tierwohlförderung" mit der ISN und dem südoldenburgischen Agrar- und Ernährungsforum (AEF) auch nur ansatzweise enthalten.


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