Die Beibehaltung der Milchquotenregelung bis 2020 und die Suche nach einer praktikablen Marktsteuerung für die Zeit danach hat Polens Landwirtschaftsminister Marek Sawicki beim 5. Bauerntag des BDM vergangene Woche im mecklenburgischen Karow angeregt.
Besonders schwer wirke sich in Polen die Konzentration im Handel aus; dies bewirke ein deutliches Ungleichgewicht im Verhältnis zwischen Erzeugern und Abnehmern der Milch. Ein schneller Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen sei praktisch unmöglich durchzusetzen, zumal die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) durch die unterschiedliche Höhe der Direktzahlungen innerhalb der EU-Landwirtschaft für große Wettbewerbsverzerrungen sorge.
Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus, plädierte auf dem Bauerntag für eine stärkere Position der deutschen Milcherzeuger im Verhältnis zu den Molkereien. Die Fusion von Nordmilch und Humana zum Deutschen Milch Kontor (DMK) habe bislang keine Verbesserung der Marktsituation für die Milcherzeuger bewirkt, monierte Backhaus. Um die Milcherzeuger „auf Augenhöhe“ mit der Molkereiwirtschaft zu bringen, müsste eventuell das Marktstrukturgesetz angepasst werden.
Der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber warb erneut für Fortschritte in der Bündelung der Milch und forderte darüber hinaus, eine gemeinsame flexible Mengensteuerung in Erzeugerhand zu etablieren. (AgE)
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