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Schutz von Weidetieren

Union will Bejagung und Bestandsregulierung für den Wolf

Nach Auffassung der Unionsfraktion im Bundestag ist Weidetierhaltung in Deutschland dauerhaft nur mit einer Bestandsregulierung beim Wolf möglich.

Lesezeit: 3 Minuten

Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag will, dass Bund und Länder bei der Regulierung des deutschen Wolfsbestands endlich Nägel mit Köpfen machen. In einem Antrag, der heute im Plenum beraten wurde, fordert die Union ein Wolfsbestandsmanagement nach dem Vorbild von EU-Staaten wie Schweden, Finnland oder Frankreich. Damit soll dem Schutz von Weidetieren, den Bedürfnissen der Menschen und dem Schutz des Wolfes gleichermaßen Rechnung getragen werden.

Verlangt werden auch vereinfachte Möglichkeiten für eine rechtssichere Wolfsentnahme. Dazu sei eine Umsetzung europäischer Vorschriften im Bundesnaturschutzgesetz notwendig, um so die Länder in die Lage zu versetzen, die Entnahme einer bestimmten Anzahl von Wölfen zu erlauben. Wolfsfreie Zonen will die Union in Gebieten, in denen ein effektiver Herdenschutz nicht zu vertretbaren Kosten umgesetzt werden kann. Mit einer Änderung des Bundesjagdgesetzes soll erreicht werden, dass der Wolf in den Katalog der jagdbaren Arten aufgenommen wird.

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Vorbild Schweden zeigt Möglichkeiten auf

Zur Begründung schreiben die Unions-Abgeordneten, dass die Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz im Jahr 2020, mit denen eine vereinfachte Entnahme von Wölfen beabsichtigt war, nicht die erhoffte Entlastungswirkung entfaltet hätten. Hingegen zeige das Wolfsbestandsmanagement in anderen EU-Mitgliedsstaaten wie Frankreich, Schweden oder Finnland praxisgerechte und -konforme Möglichkeiten auf, wie im Rahmen der geltenden europäischen artenschutzrechtlichen Bestimmungen ein nachhaltiges Wolfsbestandsmanagement gestaltet werden könne.

„Eine Weidetierhaltung in Deutschland wird ohne eine wirksame Regulierung des Wolfes nicht funktionieren“, betonte der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Albert Stegemann, im Vorfeld der Bundestagsdebatte. Seiner Auffassung nach ist es illusorisch zu glauben, dass Zäune oder Hunde die Wölfe abhalten würden, Weidetiere zu reißen. Der günstige Erhaltungszustand des Wolfes sei unverzüglich zu definieren und ein aktives Wolfsbestandsmanagement einzuführen.

Union schürt Ängste vor dem Wolf

Im Plenum warf der grüne Bundestagsabgeordnete Harald Ebner der Union vor, sie schüre unnötige Ängste vor dem Wolf und wolle das Tier in Deutschland wieder ausrotten. Die Überführung des Wolfs ins Jagdrecht ist Ebner zufolge keine Lösung, sondern verzögere die Entnahme von Tieren durch das absehbare Kompetenzgerangel.

Für die SPD-Abgeordnete Dr. Lina Seitzl ist das Bestandswachstum beim Wolf „eine gute Sache“. Sie kann den Bedarf der Union für eine verstärkte Regulierung nicht nachvollziehen, seien Entnahme von Problemtieren und Entschädigungen doch schon heute im Rahmen der 2019 gefassten gesetzlichen Regelungen möglich. Ulrike Harzer von der FDP-Fraktion räumte immerhin regionale Herausforderungen wegen der wachsenden Wolfsbestände ein.

Monitoring verbessern

Unterstützung bekam der Antrag der Union aus der AfD-Fraktion, deren Abgeordneter Frank Rinck stellt fest, es gebe keine wolfssicheren Zäune. Er hält die Regulierung der Wolfspopulation für unbedingt notwendig und schlägt vor, den Bestand bei 1.000 Tieren stabil zu halten. Nach Auffassung der agrarpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Ina Latendorf, liegen derzeit aber noch gar keine verlässlichen Zahlen zum bundesweiten Wolfsbestand vor. Vor einer möglichen Regulierung müsse jedoch Klarheit über den Zustand der Population herrschen. Latendorf forderte deshalb ein besseres Monitoring der Wölfe.

Im Anschluss wurde der Antrag der Union mit den Stimmen der Ampelparteien an den Umweltausschuss und mitberatend den Ernährungsausschuss überwiesen. Eine Abstimmung in der Sache fand nicht statt.

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