Brüssel
Wojciechowski verteidigt Marktstützungsmaßnahmen
Der EU-Agrarkommissar ist überzeugt, dass die Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung die Märkte in der Corona-Krise entlasten.
EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski hat die von ihm vorgeschlagenen Markt- und Flexibilisierungsmaßnahmen zur Unterstützung der Landwirtschaft verteidigt. Bei einer Anhörung des Landwirtschaftsausschuss zeigte sich der Pole zuversichtlich, dass unter anderem die Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung (PLH) die Märkte in der Corona-Krise entlasten werden.
Laut Wojciechowski sind für Magermilchpulver und Butter Einlagerungszeiten von jeweils zwischen mindestens 90 und höchstens 180 Tagen vorgesehen. Für Käse soll der Zeitraum dem Brüsseler Agrarchef zufolge von 60 bis maximal 180 Tage reichen. In der vorvergangenen Woche hatte es aus Kommissionskreisen noch geheißen, dass die Mindestlagerzeit 70 Tage betragen solle.
Über die Höhe der Mittel, die bereitgestellt werden, schwieg sich der Agrarkommissar erneut aus; diese sollen sich gut informierten Kreisen zufolge für Milchprodukte auf rund 30 Mio Euro belaufen. Dem Vernehmen nach sind insgesamt 80 Mio Euro für die PLH-Beihilfen vorgesehen. Im Hinblick auf die Unterstützung für die PLH von Rind-, Schaf- und Ziegenfleisch unterstrich Wojciechowski die besondere Fragilität dieser Märkte. Zudem wies er darauf hin, dass der Rindfleischsektor schon vor der Corona-Krise unter Druck gestanden habe.
Wie der Pole weiter ausführte, sollen für die Einlagerung von Rindfleischhintervierteln, die den „Steak“-Teil des Schlachtkörpers ausmachen, sowie im Fall der Schafe und Ziegen die Lagerung der gesamten Schlachtkörper bezuschusst werden. Beihilfen gebe es für eine Lagerzeit von 90 beziehungsweise 120 oder 150 Tagen. Die hierbei anvisierten Einlagerungsmengen oder den jeweiligen Beihilfenbetrag ließ Wojciechowski offen.
Unterdessen wurde bekannt, dass das Kollegium der Kommissare dem am vorvergangenen Mittwoch (22.4.) präsentierten Krisenpaket am vergangenen Donnerstag (30.4.) formell zugestimmt hat. Weitere Details dazu sollen zu Beginn dieser Woche bekanntgegeben werden.
von Christian Aukamp
Der kurzfristige Eingriff in den Markt
sorgt langfristig für ein Preistal ! Hohe Lagerbestände sind für den LEH weiterhin ein klares Signal für Tiefstpreise ! Eine Katastrophe für die Erzeuger !
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von Gerd Schuette
Mercosur?
Private Lagerhaltung beim Rindfleisch fördern und sich nicht gegen Mercosur aussprechen? Erst werden der USA die Importmengen nach Europa erhöht und im Rahmen des Mercosuabkommens den südamerikanischen Staaten die weitere Öffnung des Rindfleichmarktes in Aussicht gestellt. Und sich ... mehr anzeigen dann wundern, daß die Rindfleischpreise bereits vor Corona unter Druck geraten sind? Jetzt mit Steuermitteln einlagern und beim Auslagern geht dies zu Lasten der heimischen Landwirte. Maschinenbauer und Automobilindustrie wird`s freuen, Bürger und Landwirte dürfen die Zeche zahlen. weniger anzeigen
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von Gerd Uken
Da wird nicht viel nach Mexiko gehen
an Fleisch. Trump übernimmt die Rohöldrosselung für die Mexicaner u d im Gegenzug beliefert er sie mit Fleisch - das sagt meine Glaskugel!
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von Gerd Uken
Eines ist vollkommen klar
den Molkereien bringt es Entlastung u. die Butter kommt passend zum Weihnachtsgeschäft wieder auf den Markt. Das ist das richtige Signal an Aldi u. Co
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von Gerd Schuette
Richtig Gerd
kurzfristig betrachtet entlastet die Lagerhaltung den Markt. Längerfristig betrachtet wirkt die eingelagerte Menge wie ein Bummerang und verhindert bzw zögert eine Erholung des Marktes. Das Problem wird verwaltet und verschoben nur um am Ende vor einem Größeren zu stehen aber das ... mehr anzeigen dürfen dann die Milchbauern ausbaden. weniger anzeigen
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