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Schwierige Ernte 23

Deutsche achten auf günstigen Weihnachtsbaumpreis - Das kostet die Nordmanntanne aktuell

Die Weihnachtsbaum-Saison hat begonnen und der viele Schnee hat die Erzeuger kalt erwischt. Dazu kommt die allgemeine Teuerung und der Sparzwang der Verbraucher. Das kostet der Tannenbaum aktuell.

Lesezeit: 4 Minuten

Mit der Adventszeit ist die diesjährige Weihnachtsbaumsaison gestartet. Angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten rechnet der Gartenbauverband damit, dass die Kunden allerdings auch beim Tannenkauf genauer auf die Preise schauen.

Gegenüber dem Tagesspiegel berichtete Holger Zahn, Geschäftsführer der Späth'schen Baumschulen, dass die Verbraucher in Berlin kleinere Bäume kaufen würden. Die Leute wollten mit Blick auf ihre Haushaltskasse weniger Geld für den Baum ausgeben, so Zahn. Derzeit gehe der Umsatz im Bereich Garten insgesamt deutlich zurück.

Viele Menschen griffen auch zu kleineren Bäumen im Topf, weil sie diese wieder auspflanzen könnten, bestätigt auch der Vizepräsident des Verbandes, Lutz Grille. Diese Bäume mit Wurzelballen dürften aber höchstens eine Woche lang in der warmen Wohnung stehen. Sonst fingen die Bäume an auszutreiben und gingen später in der Kälte kaputt.

Sind Dürren und allgemeine Kostensteigerung ein Problem?

Auch die hohe Zahl der Single-Haushalte mit wenig Platz in der Wohnung verstärke den Trend zum kleinen Baum. Dazu kamen in den letzten Jahren einige Dürresommer, die dem Nadelholz zusetzen. Der Bundesverband der Deutschen Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger (BWS) kennt diese Herausforderungen. „Natürlich nehmen wir die Klima- und Preisveränderungen auch wahr und reagieren entsprechend. Doch insbesondere die Nordmanntannen sind durch ihre Pfahlwurzeln robust, sodass jede Sorge um zu wenige Tannen unbegründet ist“, erklärt Vorstand Christian Mai.

Auch preislich werde es keine Schocks geben, die Erzeuger würden nicht jede Preiserhöhung an die Kunden weitergeben. Der Laufmeterpreis bewegt sich daher im Rahmen des Vorjahres: für Nordmanntannen von 21 bis 29 €, für Blaufichten von 13 bis 18 € und für Rotfichten von 10 bis 15 €.“

Regen und Schnee erschweren Ernte

Das extreme Wetter machte vielen Erzeugern in der ersten Dezemberwoche jedoch die Ernte schwer. Wie viele Bereiche der Land- und Forstwirtschaft sind auch Weihnachtsbaumerzeuger stark von der Witterung abhängig.

Erst war es ungewöhnlich nass, sodass Maschinen auf den durchgeweichten Böden oft keinen richtigen Halt fanden und die Arbeit erschwerten. Schneemassen sorgten dann für schlechtes Durchkommen in den Kulturen und belasteten Erzeuger und deren Mitarbeiter körperlich extrem. Eingeschneite Bäume sind schwerer zu ernten.

Die Familienbetriebe im Verband natürlicher Weihnachtsbaum geben derzeit alles, um die Ernte und den Verkauf der Weihnachtsbäume zu gewährleisten. Trotzdem bittet der Verband um Verständnis, wenn manche Verkaufsstelle wetterbedingt etwas verspätet öffnet. Auch könne es vorkommen, dass das gewohnt breite Sortiment an Bäumen erst ein paar Tage später verfügbar ist.

„Eines ist aber sicher“, so Benedikt Schneebecke, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Natürlicher Weihnachtsbaum, „jeder der einen Weihnachtsbaum zum Fest aufstellen will, wird einen bekommen. Das hat für uns absolute Priorität“.

Forstämter eröffnen Saison

Neben den Privatunternehmen starten auch die Forstämter in den Verkauf. So z.B. die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern. Los ging es am Freitag im Forstamt Jägerhof in Greifswald-Eldena.

Nach NDR-Informationen beteiligen sich alle 29 Forstämter des Landes. Deren Bäume sind sechs bis zehn Jahre alt und wachsen ohne Pflanzenschutzmittel heran. Einige Forstämter bieten auch an, sich selbst einen Baum zu schlagen, etwa die in Bad Doberan, Dargun und Kaliß.

Am häufigsten nachgefragt werde die Nordmanntanne. Sie macht laut Landesagrarminister Dr. Till Backhaus mehr als zwei Drittel der jährlich verkauften Weihnachtsbäume aus. Aber auch Blaufichte, Gemeine Fichte und Kiefer würden eine Renaissance erleben. Die Preise der Forstämter variieren. Im Forstamt Nossenthiner Heide beispielsweise kostet eine 2 m hohe Nordmanntanne wie schon im Vorjahr 25 €.

Etwa jeder dritte Weihnachtsbaum kommt aus NRW

Etwa jeder dritte der knapp 30 Mio. in Deutschland gekauften Weihnachtsbaum kommt aus Nordrhein-Westfalen, meldet unterdessen der WDR. Das Bundesland verfüge mit rund 16.000 ha über das bundesweit größte Anbaugebiet für Weihnachtsbäume, zitiert der Sender Forstministerin Silke Gorißen. Auch hier ist die Nordmanntanne am beliebtesten, gefolgt von Blaufichte und Nobilis.

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