Bei einer Marge von 7 € pro Mutterschaf kann kein Schäfer mehr überleben. Bei einer Demo der Tierhalter in Dublin forderten sie Hilfsmaßnahmen und sprachen von Marktversagen.
Die irischen Schafhalter haben von der Dubliner Regierung erneut Hilfsmaßnahmen angemahnt. Laut Angaben des Bauernverbandes (IFA) befinden sich die Schaffarmen in einer sich zunehmend verschärfenden Einkommenskrise.
Die Erlössituation habe ein „kritisches Stadium“ erreicht und erfordere das sofortige Handeln der Regierung, betonte IFA-Präsident Tim Cullinan kürzlich auf einer Demonstration in Roscommon Town. Infolge der stark gestiegenen Betriebsmittelkosten und aufgrund von „Marktversagen“ sind dem IFA zufolge die Einkommen der Schafhalter zuletzt eingebrochen.
Dringend Unterstützungszahlungen notwendig
Demnach betrug die Marge pro Mutterschaf lediglich noch 7 €. Cullinan zufolge hat sich der Bauernverband bei Landwirtschaftsminister Charlie McConalogue dafür stark gemacht, den Schafzüchtern eine gezielte Unterstützung in Höhe von 30 € pro Mutterschaf zu gewähren. Diese sollte auf den bereits angekündigten Hilfen im Rahmen des Schafverbesserungsprogramms in Höhe von 12 € pro Mutterschaf aufbauen. Dem sei die Regierung aber nicht gefolgt.
Reichlich Wut im Bauch
Der Vorsitzende des IFA-Fachausschusses für Schafe, Kevin Comiskey, berichtete von einem hohen Ausmaß an Wut unter den Landwirten. Sie würden der Regierung Versäumnisse und mangelnde Unterstützung vorwerfen. „Wir stehen jetzt vor einem ähnlichen oder sogar noch herausfordernden Jahr“, so Comiskey. Die Regierung müsse klar darlegen, welche Unterstützung es für den Sektor gebe. Cullinan unterstrich auf der Demonstration, dass das Versprechen, Meetings einzuberufen, nicht mehr ausreiche.
Deutliche Kritik übte der IFA-Präsident zudem an den Verarbeitern. Diese könnten nicht erwarten, dass die Schaffarmer bei einer derart niedrigen Marge weitermachten.
Ende 2021 wurden in Irland rund 4 Mio. Schafe gehalten. Zum Vergleich: In Deutschland waren es etwa 1,5 Mio.. Größter Schaffleischerzeuger in der EU-27 ist Spanien, wo Ende 2021 rund 15 Mio. Schafe gehalten worden sind. Es folgt Rumänien mit einem Schafbestand von etwa 10 Mio. Tieren.
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Die irischen Schafhalter haben von der Dubliner Regierung erneut Hilfsmaßnahmen angemahnt. Laut Angaben des Bauernverbandes (IFA) befinden sich die Schaffarmen in einer sich zunehmend verschärfenden Einkommenskrise.
Die Erlössituation habe ein „kritisches Stadium“ erreicht und erfordere das sofortige Handeln der Regierung, betonte IFA-Präsident Tim Cullinan kürzlich auf einer Demonstration in Roscommon Town. Infolge der stark gestiegenen Betriebsmittelkosten und aufgrund von „Marktversagen“ sind dem IFA zufolge die Einkommen der Schafhalter zuletzt eingebrochen.
Dringend Unterstützungszahlungen notwendig
Demnach betrug die Marge pro Mutterschaf lediglich noch 7 €. Cullinan zufolge hat sich der Bauernverband bei Landwirtschaftsminister Charlie McConalogue dafür stark gemacht, den Schafzüchtern eine gezielte Unterstützung in Höhe von 30 € pro Mutterschaf zu gewähren. Diese sollte auf den bereits angekündigten Hilfen im Rahmen des Schafverbesserungsprogramms in Höhe von 12 € pro Mutterschaf aufbauen. Dem sei die Regierung aber nicht gefolgt.
Reichlich Wut im Bauch
Der Vorsitzende des IFA-Fachausschusses für Schafe, Kevin Comiskey, berichtete von einem hohen Ausmaß an Wut unter den Landwirten. Sie würden der Regierung Versäumnisse und mangelnde Unterstützung vorwerfen. „Wir stehen jetzt vor einem ähnlichen oder sogar noch herausfordernden Jahr“, so Comiskey. Die Regierung müsse klar darlegen, welche Unterstützung es für den Sektor gebe. Cullinan unterstrich auf der Demonstration, dass das Versprechen, Meetings einzuberufen, nicht mehr ausreiche.
Deutliche Kritik übte der IFA-Präsident zudem an den Verarbeitern. Diese könnten nicht erwarten, dass die Schaffarmer bei einer derart niedrigen Marge weitermachten.
Ende 2021 wurden in Irland rund 4 Mio. Schafe gehalten. Zum Vergleich: In Deutschland waren es etwa 1,5 Mio.. Größter Schaffleischerzeuger in der EU-27 ist Spanien, wo Ende 2021 rund 15 Mio. Schafe gehalten worden sind. Es folgt Rumänien mit einem Schafbestand von etwa 10 Mio. Tieren.