Ist Preisspitze bei Jungbullen erreicht und wie sieht´s aus bei der Kälbernachfrage?
Beobachter rechnen mit einem eher kleinen Jungbullenangebot. Das stützt die Preise. Und wir blicken auf die Kälberpreise: HF-Bullenkälber bewegen sich 35 bis 45 €/Tier über dem Vorjahresniveau
Die Notierungen für männliche Schlachtrinder zeigen sich immer noch fest. Aber der Schwung, mit dem der Markt ins Jahr gestartet ist, scheint verflogen zu sein. Schlachter klagen über Probleme, beim Weiterverkauf auf ihre Kosten zu kommen. Das gelte vor allem für höherpreisige Edelteile, heißt es. Deshalb müsse man über Abschläge nachdenken, sagen Branchenvertreter.
Ob bzw. in welchem Umfang sich die rote Seite durchsetzt, bleibt abzuwarten. Beobachter rechnen auch im weiteren Verlauf mit einem eher kleinen Jungbullenangebot bei uns. Das stützt die Preise. Den Zenit könnten sie aus den folgenden Gründen aber erreicht haben:
Normalerweise pendelt die Rindfleischnachfrage an den Ladentheken in dieser Zeit des Jahres zurück. Das belastet besonders den Absatz vollfleischiger Metzgertiere.
Einige Konsumenten legen derzeit Fleischpausen ein und ernähren sich vegan oder vegetarisch. Dieser Trend, der von Medien, Politikern und anderen Meinungsmachern angeheizt wird, ist immer mehr im Kommen.
Die heimischen Fleischwarenhersteller ergänzen ihre Kühlhausvorräte stetig. Aber auch sie bekommen die momentane Absatzberuhigung zu spüren. Außerdem suchen viele Firmen verstärkt nach Alternativen zu den „überteuerten Verarbeitungsrindern“.
Auch die grassierende Coronapandemie könnte dem Schlachtrindermarkt einen Dämpfer verpassen. Es ist z. B. nicht sicher, dass alle Tiere zeitnah geschlachtet und zerlegt werden können. Denn immer wieder fallen Arbeitskräfte wegen Covid-19-Infektionen in den Betrieben aus. Außerdem drohen Verschärfungen der Coronaauflagen.
Die Preise für HF-Bullenkälber bewegen sich zwar je nach Region etwa 35 bis 45 €/Tier über dem Vorjahresniveau. Allerdings haben sie sich während der letzten Wochen nur knapp behaupten können. Und absatzbelebende Impulse lassen noch einige Zeit auf sich warten:
Bis zum Beginn der Schlachtungen für das Ostergeschäft werden in der Kälbermast nur relativ wenige Stallplätze frei. Neueinstallungen werden zudem oft hinausgezögert.
Viele Betriebsleiter achten bei den Kälbern überdies auf einwandfreie Qualitäten. Zu leichte Tiere werden aussortiert oder sind nur mit erheblichen Preiszugeständnissen abzusetzen.
Dass HF-Spitzentiere nach wie vor auch bei einigen spezialisierten Bullenmästern beliebt sind, gleicht die Absatzprobleme an anderen Stellen nur teilweise aus. Überdies versuchen auch die Bullenmäster, die Kosten der Bestandsergänzung im Griff zu behalten.
Letzteres dürfte auch erklären, warum die Notierungen für typbetontere Bullenkälber seit Wochen im Prinzip auf der Stelle treten. Eigentlich müssten die Preise die freundliche Stimmung am Schlachtrindermarkt widerspiegeln. Etlichen Mästern fehlt aber offenbar das Vertrauen, für jetzt eingestallte Tiere später attraktive Schlachterlöse zu bekommen.
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Die Notierungen für männliche Schlachtrinder zeigen sich immer noch fest. Aber der Schwung, mit dem der Markt ins Jahr gestartet ist, scheint verflogen zu sein. Schlachter klagen über Probleme, beim Weiterverkauf auf ihre Kosten zu kommen. Das gelte vor allem für höherpreisige Edelteile, heißt es. Deshalb müsse man über Abschläge nachdenken, sagen Branchenvertreter.
Ob bzw. in welchem Umfang sich die rote Seite durchsetzt, bleibt abzuwarten. Beobachter rechnen auch im weiteren Verlauf mit einem eher kleinen Jungbullenangebot bei uns. Das stützt die Preise. Den Zenit könnten sie aus den folgenden Gründen aber erreicht haben:
Normalerweise pendelt die Rindfleischnachfrage an den Ladentheken in dieser Zeit des Jahres zurück. Das belastet besonders den Absatz vollfleischiger Metzgertiere.
Einige Konsumenten legen derzeit Fleischpausen ein und ernähren sich vegan oder vegetarisch. Dieser Trend, der von Medien, Politikern und anderen Meinungsmachern angeheizt wird, ist immer mehr im Kommen.
Die heimischen Fleischwarenhersteller ergänzen ihre Kühlhausvorräte stetig. Aber auch sie bekommen die momentane Absatzberuhigung zu spüren. Außerdem suchen viele Firmen verstärkt nach Alternativen zu den „überteuerten Verarbeitungsrindern“.
Auch die grassierende Coronapandemie könnte dem Schlachtrindermarkt einen Dämpfer verpassen. Es ist z. B. nicht sicher, dass alle Tiere zeitnah geschlachtet und zerlegt werden können. Denn immer wieder fallen Arbeitskräfte wegen Covid-19-Infektionen in den Betrieben aus. Außerdem drohen Verschärfungen der Coronaauflagen.
Die Preise für HF-Bullenkälber bewegen sich zwar je nach Region etwa 35 bis 45 €/Tier über dem Vorjahresniveau. Allerdings haben sie sich während der letzten Wochen nur knapp behaupten können. Und absatzbelebende Impulse lassen noch einige Zeit auf sich warten:
Bis zum Beginn der Schlachtungen für das Ostergeschäft werden in der Kälbermast nur relativ wenige Stallplätze frei. Neueinstallungen werden zudem oft hinausgezögert.
Viele Betriebsleiter achten bei den Kälbern überdies auf einwandfreie Qualitäten. Zu leichte Tiere werden aussortiert oder sind nur mit erheblichen Preiszugeständnissen abzusetzen.
Dass HF-Spitzentiere nach wie vor auch bei einigen spezialisierten Bullenmästern beliebt sind, gleicht die Absatzprobleme an anderen Stellen nur teilweise aus. Überdies versuchen auch die Bullenmäster, die Kosten der Bestandsergänzung im Griff zu behalten.
Letzteres dürfte auch erklären, warum die Notierungen für typbetontere Bullenkälber seit Wochen im Prinzip auf der Stelle treten. Eigentlich müssten die Preise die freundliche Stimmung am Schlachtrindermarkt widerspiegeln. Etlichen Mästern fehlt aber offenbar das Vertrauen, für jetzt eingestallte Tiere später attraktive Schlachterlöse zu bekommen.