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topplus Trendwende nicht ausgeschlossen

Sinken die Mischfutterpreise weiter?

Viele Tierhalter haben ihre Futterpreise abgesichert. Etliche zögern aber noch, denn die Futterkosten bröckeln weiter. Experten schließen allerdings auch eine Trendwende nicht aus.

Lesezeit: 4 Minuten

Viele Tierhalter haben mittlerweile ihren Futtereinkauf preislich festgemacht. Mischfutterhersteller berichten, dass etwa 40 % der Landwirte Futter vorgekauft haben. Damit bewege sich der Futtervorkauf insgesamt in etwa auf dem Vorjahresniveau. Dabei gibt es bei den Anteilen deutliche Unterschiede zwischen den Tierarten, und die meisten Landwirte haben wohl nur bis Januar abgesichert, heißt es.

Auch wenn das Kontraktgeschäft 2023 wieder einen „normalen“ Umfang erreicht hat, verliefen die Abschlüsse diesmal deutlich zögerlicher als in den Vorjahren. „Viele Landwirte haben länger gewartet“, berichtet ein Futterhersteller. Das ist verständlich, weil die Ernte witterungsbedingt sehr unübersichtlich war und die Preise bis zuletzt eher nach unten tendierten.

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Wer bisher noch nichts festgemacht hat, dürfte sich deshalb freuen. Denn nach zeitweiser Seitwärtsbewegung, haben die Mischfutterpreise zuletzt wieder etwas nachgegeben. Die Preisabschläge waren aber nur minimal. Demnach haben sich die Mischfutterpreise je nach Tierart und Kategorie seit Mitte August nur um 3 bis 5 € je t verbilligt.

„Kaufzeitpunkt nicht verpassen!“

Marktexperten wie Jan Peters vom agrarfax empfehlen nicht mehr zu lange zu warten. „Niemand klingelt, wenn der Preis unten ist“, warnt er. Er sieht aktuell zwar auch wenig Gründe für stark steigende Getreidepreise. Andererseits sei die Marktlage aber so unsicher, dass die Preise wegen einer möglichen weiteren Eskalation am Schwarzen Meer auch wieder nach oben ausbrechen könnten.

Zudem ist derzeit das Angebot an Futtergetreide groß und damit auch für Mischer recht günstig zu haben. „Wir brauchen das ukrainische Getreide für unsere Rationen zwar nicht“, erklärt ein Vertreter der Mischfutterbranche. Das heimische Angebot sei groß genug, aber die Preise für Futtergetreide setzt das trotzdem etwas mehr unter Druck, heißt es. Laut Peters liegen die Futterweizenpreise franko Mischfutterwerk aktuell bei etwa 210 € je t und damit sehr deutlich unter den Matif-Kursen in Paris.

Gute Verhandlungsposition

Bei der Qualität der Rohwaren zeigt man sich in der Futtermittelbranche entspannt. „Das angelieferte Getreide ist besser als befürchtet“, berichtet ein Vertreter. Offenbar seien fragwürdige Getreidepartien erst gar nicht angedient worden. Dennoch sei es wichtig gewesen, in der Ernte 2023 die Qualitäten engmaschig zu kontrollieren. Die Wartezeiten waren daher manchmal etwas länger.

Tierhalter haben aktuell eine gute Verhandlungsposition. Die Mischfutterindustrie konnte sich einerseits problemlos mit Rohwaren eindecken und andererseits kämpft sie mit erheblichen Auslastungsproblemen, weil die Tierbestände in Deutschland stark gesunken sind. In der jüngsten Mischfutterbilanz für das Wirtschaftsjahr 2022/23 stand denn auch ein Minus von 4 bis 5 % beim Futterumsatz. Alle Mischer haben ein großes Interesse, sich Umsätze für das laufende Wirtschaftsjahr frühzeitig zu sichern, um besser planen zu können.

Unsicherheit bleibt

Eine Garantie für den besten Zeitpunkt des Mischfutterkaufs gibt derweil niemand. Ein Agrarhändler aus dem Nordwesten der Republik rechnet wegen des jüngsten Streits um das Importverbot von ukrainischem Getreide in die EU-Anrainerstaaten tendenziell nochmal mit etwas Preisdruck. „Der Weg für ukrainisches Getreide in die EU wird wohl etwas leichter“, meint er.

Auch er sieht deshalb aktuell keine Gründe für steigende Getreidepreise. „Ich würde aktuell mit dem Futtervorkauf noch warten“, sagt er. Die Entscheidung für oder gegen einen längerfristigen Kontrakt, müsse aber letztlich der Tierhalter selbst treffen. Ruhiger schlafen können vermutlich diejenigen, die den Sack bereits zu gemacht haben.

Am Ball bleiben mit agrarfax!

Wer weiterhin auf Tagespreise beim Futter setzt, sollte zumindest die Märkte genau im Auge behalten. Der Markt sei sehr nervös und kann schnell in die eine oder andere Richtung ausschlagen, heißt es.

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