Mit einem insgesamt starken ersten Halbjahr 2023 bleibt der BayWa-Konzern weiter auf Kurs. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erzielte das Unternehmen allerdings nur ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 186,9 Mio. €, gegenüber 328,5 Mio. € im Vorjahr. Der Umsatz lag im Berichtszeitraum mit 12,6 Mrd. € leicht unter Vorjahr - damals 12,9 Mrd. €.
Der BayWa-Vorstand bestätigt aber sein Ziel für das laufende Geschäftsjahr und geht für 2023 weiterhin von einem EBIT zwischen 320 und 370 Mio. € aus.
Halbjahr bleibt herausfordernd
Laut BayWa-Vorstandsvorsitzendem Marcus Pöllinger haben sich die Preise für Rohstoffe, Betriebsmittel und Baumaterial auf einem niedrigeren Niveau eingependelt. "Das spüren wir bei den Handelsmargen und damit im Ergebnis“, sagt er.
Pöllinger geht davon aus, dass das zweite Halbjahr herausfordernd bleibt: „Auch wir als Grundversorger können uns den zum Teil schwierigen Marktbedingungen nicht gänzlich entziehen: Die gestiegenen Zinsen und die hohe Inflation bremsen die Investitionsfreude und Kaufkraft aus. Gleichzeitig hat sich fundamental nichts geändert – weltweite Ernährungssicherheit, Ausbau der erneuerbaren Energien, Schaffung von Wohnraum und die energieeffiziente Sanierung von Gebäuden bleiben politisch wie gesellschaftlich die entscheidenden Themen. Genau in diesen Bereichen ist die BayWa breit und international positioniert und damit robust gegenüber den komplexen Marktbedingungen, die derzeit vorherrschen.“
Regenerative Energien und Technik als wesentliche Ergebnistreiber
Dank hoher Nachfrage und guten Handelsopportunitäten zählten die Segmente Regenerative Energien und Technik zu den Ergebnistreibern im ersten Halbjahr dieses Jahres. Der nationale und internationale Handel mit Agrarerzeugnissen profitierte von der Volatilität an den internationalen Getreidebörsen auf insgesamt niedrigerem Preisniveau als noch vor einem Jahr.
Der Absatz von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Dasselbe gilt für das Segment Energie bei Kraft- und Schmierstoffen, die als Indikatoren für die Entwicklung der Konjunktur gelten.
Entwicklung Segment Cefetra Group
Mit einem Umsatz von 2,7 Mrd. € (Vorjahr: 3,1 Mrd. €) und einem EBIT von 30,3 Mio. € (Vorjahr: 36,6 Mio. Euro) verzeichnete die Cefetra Group im Mehrjahresvergleich einen überdurchschnittlichen Geschäftsverlauf.
Neben erfolgreich genutzten Opportunitäten im Getreidehandel trug auch ein nahezu stabiles Spezialitätengeschäft zum Ergebnis bei. Nach Auslaufen des Schwarzmeer-Getreideabkommens und mit dem Beschuss der ukrainischen Agrar-Infrastruktur durch Russland ist die Lage an den internationalen Agrarmärkten auch zukünftig angespannt. Während dadurch die Volatilität an den Getreidebörsen hoch bleiben wird, erweist sich das Spezialitätengeschäft als krisenfest. Hier erwartet die BayWa weiteres Wachstum.
Segment Agrar
Das Segment Agrar erzielte im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz von 2,8 Mrd. € (Vorjahr: 3,0 Mrd. €). Das EBIT lag bei 39,8 Mio. € (Vorjahr: 134,2 Mio. €) und damit im Mehrjahresvergleich überdurchschnittlich hoch.
Während die BayWa im inländischen Agrarhandel Getreidekontrakte zu guten Preisen abgewickelt hat, verzeichnete sie ein stark rückläufiges Betriebsmittelgeschäft. Vor allem beim Düngerabsatz war die Situation konträr zum ersten Halbjahr 2022: Der Markt ist in diesem Jahr gut mit Ware versorgt, die Nachfrage der Landwirte trotz gesunkener Preise verhalten. Die BayWa rechnet damit, dass diese Situation erst einmal weiter anhalten wird.
Segment Technik
Mit einem Umsatz in Höhe von 1,2 Mrd. € (Vorjahr: 1,0 Mrd. €) und 43,9 Mio. € EBIT (Vorjahr: 35,1 Mio. €) verzeichnete das Segment Technik neue Bestmarken. Die BayWa verkaufte in den ersten sechs Monaten des Jahres 6,6 % mehr Neumaschinen als im Vorjahreszeitraum.
Im Service- und Ersatzteilgeschäft herrscht eine gute Auslastung. Die BayWa geht davon aus, dass sich das Techniksegment auch im zweiten Halbjahr gut entwickeln wird. Nachdem die Auftragsüberhänge aus dem vergangenen Jahr abgebaut sind, wird sich die Nachfrage nach Landtechnik in den kommenden Monaten normalisieren.