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30 % ökologische Landwirtschaft in Bayern - Ist das noch zu schaffen?

Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Bayern hat auch 2022 zugenommen, aber langsamer als in den Vorjahren. Den Bioanteil bis 2030 auf 30 % zu steigern, halten Experten für unrealistisch.

Lesezeit: 3 Minuten

Innerhalb von Deutschland bleibt Bayern größter Markt für Produkte aus biologischem Anbau. Das geht aus dem in dieser Woche im bayerischen Landtag vorgestellten neuen „Jahresbericht über die ökologische Landwirtschaft, Verarbeitung und Vermarktung in Bayern“ hervor.

Die Zahl der Öko-Betriebe wuchs im Freistaat bis Ende letzten Jahres auf 11.811. Diese Betriebe bewirtschafteten 415.528 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche, mehr als in jedem anderen Bundesland. Damit stieg der Ökoflächenanteil in Bayern auf über 13,4 %.

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Nach dem Pandemie-Boom sinkt die Nachfrage wieder

Im Pandemiejahr 2020 gab es eine spürbar gestiegene Nachfrage nach Biowaren. Öko-Lebensmittel aus allen Segmenten erfuhren eine Umsatzsteigerung von mehr als 22 %. Dieses Wachstum verlangsamte sich im Folgejahr (2021) auf ein Plus von 5,8 %.

Im Jahr 2022 sank der Umsatz für Bio-Lebensmittel erstmals um 3,5 %. Grund dafür waren die hohe Inflationsrate und der Krieg in der Ukraine. Vor allem die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise führten dazu, dass viele Verbraucher sich beim Kauf von Bio-Lebensmitteln zurückgehalten haben.

„Wir sollten den Öko-Lebensmittelmarkt trotzdem unter keinen Umständen schlecht reden. Der Umsatz liegt nach wie vor 25 % über dem Vor-Corona-Niveau von 2019“, kommentierte die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Insofern könne keine Rede davon sein, dass der Biomarkt eingebrochen wäre. Aktuelle Meldungen deuteten auf Wachstum hin.

Über 110 Mio. € für Biolandbau

In Bayern fließt laut Landwirtschaftsministerium mehr als ein Drittel aller Mittel für Agrarumweltmaßnahmen in die Förderung biologisch wirtschaftender Betriebe. Mit über 110 Mio. € nehme Bayern im bundesweiten Vergleich am meisten Geld für seine Ökobetriebe in die Hand und biete zudem bei der Prämie für Acker und Grünland die höchsten Fördersätze an.

„Klar ist aber auch, dass wir weder den Ökolandbau noch den Einkauf von regional angebauten Bioprodukten verordnen können“, schränkte Ministerin Kaniber ein. „Wir können es den Verbraucherinnen und Verbrauchern aber immer wieder ans Herz legen – und das tun wir auch. Nur so schaffen wir es, dass der heimische Bioanteil in der Fläche wächst und am Ende die Märkte erreicht.“

„30 % Bio bis 2030? Das wird nicht funktionieren.“

Nachdem sich der Zuwachs an Ökoflächen im letzten Jahr deutlich verlangsamt hat, rückt jedoch das von der bayerischen Staatsregierung proklamierte Ziel, bis 2030 den Ökolandbau auf 30 % zu steigern, in weite Ferne. „Das wird nicht funktionieren, dazu müssten sich die Wachstumsraten bei Bio ab sofort verdoppeln“, zitiert die Süddeutsche Zeitung den Agrarwissenschaftler Prof. Achim Spiller von der Uni Göttingen, der sich bei der Landtagsanhörung zum ökologischen Landbau in Bayern äußerte.

„Die Politik sollte ehrlicher sein und sich ein realistischeres Ziel stellen.“ Potenzial für Steigerungen des Bioanteils sehen Experten vor allem in der Gemeinschaftsverpflegung wie Kantinen, Mensen usw.

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