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Wie Jungbäuerin als Farmfluencer Menschen für die Landwirtschaft begeistert

Auf Instagram und Co. präsentieren sich immer mehr junge Landwirte, viele haben Tausende Follower und lassen diese am Alltag im Stall oder bei der Feldarbeit mit Traktor teilhaben.

Lesezeit: 5 Minuten

Wenn Martina_pr2 ein Video online stellt, geht es um die Landwirtschaft. Die Jungbäuerin erklärt, wie man Hafer, Gerste, Weizen oder Roggen unterscheiden kann, warum Pflanzenschutz wichtig ist und wie sie ihre Felder bestellt. Die 23-jährige Steirerin hat sich mit rund 46.500 Followern auf Instagram eine richtige Fangemeinde aufgebaut.

Sie heißt Martina Prutsch und führt gemeinsam mit ihren Eltern einen Ackerbau- und kombinierten Schweinebetrieb in der Südsteiermark. „In die Landwirtschaft wurde ich hinein geboren, nach der Matura habe ich aktiv am Betrieb mitgeholfen und da ist auch die Liebe dazu entstanden“, sagt Prutsch, die mittlerweile landwirtschaftliche Facharbeiterin ist und einen Meisterkurs besucht.

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Lawine an Reaktionen ausgelöst

Ihr Erfolg in den Sozialen Medien war eher Zufall. „Mein erstes Video habe ich online gestellt, nachdem ich eine einseitige Dokumentation über die Landwirtschaft im Fernsehen gesehen habe, die fern jeder Realität war. Niemand hat dazu Stellung genommen, weder Politiker noch Interessensvertreter“, schildert Prutsch. Also kommentierte sie diese Falschdarstellung auf ihrem Instagram Account, der bis dahin nur privat war.

Welche Lawine an Reaktionen sie auslösen würde, war ihr damals noch nicht klar. Das ist drei Jahre her. Mittlerweile ist sie nicht nur am Traktor und im Stall, sondern auch in den Sozialen Medien ein Profi. „Ich teile mit den Leuten meinen Alltag und erkläre auch viele Dinge aus der Landwirtschaft, damit es jeder versteht und damit habe ich einen Glückstreffer gelandet“, sagt Prutsch.

Schnell gelesen
Influencer zeigen sich und ihr Leben in den Sozialen Medien. Oft erreichen sie ein Millionenpublikum.
Viele junge Landwirte haben die Sozialen Medien für sich entdeckt, sie teilen ihre Erlebnisse und ihren Alltag und erklären den Zuschauern die Landwirtschaft.
Die Inhalte der Farmfluencer haben hunderttausende Aufrufe im Netz.

Pure Realität als Anspruch

Zur Werbeplattform will sie ihren Kanal nicht machen. „Ich habe zwar immer wieder Firmen-Anfragen zu Kooperationen, wenn ich diese annehme, müssen sie 100 % zu meinem Kanal passen“, sagt die Farmfluencerin, die vor allem auf die pure Realität setzt und kein weichgezeichnetes Werbebild der Landwirtschaft zeichnen will. Ihre Follower kommen zum Großteil aus Deutschland und Österreich, viele haben mit der Landwirtschaft zu tun. Es sind aber auch Städter, die das Landleben von Martina_PR2 verfolgen. Sie steckt viel Arbeit in ihre Beiträge, „auf Instagram sieht man nur ein Drittel des Aufwands“, wenn sie ihre fachlich fundierten und für alle verständlichen Videos präsentiert.

„Kritische Themen funktionieren natürlich immer gut und es kommt viel Feedback, die Leute wollen die Wahrheit hören“, ist Prutsch sicher. Eine ihrer wichtigsten Botschaften sei, „dass die Wertschätzung gegenüber heimischen Produkten zurückkommt“. Sie will kein Blatt vor den Mund nehmen und ihre Sicht auf Gesetze und Auflagen kundtun.

Liebe zur Landwirtschaft

Aus Ärger über Falschmeldungen hat auch Jasmin Zacharias begonnen, ihr Leben als Landwirtin unter jasi_farmlife auf Instagram zu teilen. „Mein Lebensgefährte ist Landwirt. Als ich zu ihm auf den Hof kam, ist auch die Liebe zur Landwirtschaft entstanden“, sagt Zacharias. Der Betrieb liegt in Hirschbach im Mühlviertel, wo die beiden gemeinsam mit den Schwiegereltern 40 Milchkühe und 40 Stück Nachzucht und Kälber betreuen.

„Ich habe vorher 15 Jahre am Gemeindeamt gearbeitet, mittlerweile bin ich so in die Landwirtschaft reingewachsen, ich könnte mir keinen schöneren Beruf vorstellen“, sagt die Landwirtin. Ihre Erlebnisse teilt sie mit ihren Followern auf Instagram. Egal ob bei der Kälberversteigerung oder beim Schwaden, die Videos werden von knapp 13.000 Followern verfolgt. „Ich poste schon regelmäßig etwas und plane die Postings meistens am Abend für den nächsten Tag“, sagt die Oberösterreicherin. Gut zweieinhalb Stunden investiert sie fast täglich in ihren Kanal. Ab und zu gibt es auch kritische Kommentare. „Denen begegne ich aber immer sachlich“, sagt Zacharias. Die beliebtesten Videos sind jene mit Maschinen und Traktoren.

Millionenpublikum mit viel PS

Das weiß auch Jonas Oschlinger. Wenn er mit seinem Schneepflug die Kärntner Straßen räumt, hat er auf youtube ein Millionenpublikum. Der 21-Jährige ist auf einem Mutterkuhbetrieb in Kärnten aufgewachsen und hat als 15-Jähriger begonnen, mit seiner Kamera Landtechnik und große Traktoren zu fotografieren. „Damals war ich mit dem Moped unterwegs und habe die Bilder dann auf Facebook und Instagram gestellt“, schildert Oschlinger. Bald drehte er seine ersten Videos unter dem Namen Austria Farming. Fotos und Videos brachten ihm auf Instagram 40.000 Follower und auf youtube mehr als 20.000 Abonnenten. „Mittlerweile habe ich auch eine eigene Firma, die professionelle Videodrehs anbietet, neben meiner Arbeit für einen Lohnunternehmer biete ich auch Kommunaldienstleistungen an und mache Winterdienst“, sagt der Jungunternehmer.

Vom youtuber zur Filmproduktionsfirma

Aus seinem Erfolg in den Sozialen Medien ist sein Unternehmen entstanden. „Bei Aufträgen für Traktorenhersteller kann ich meine Liebe zu großen Maschinen und zum Filmen ausleben“, sagt Oschlinger. Die Kamera ist sein steter Begleiter im Alltag und bei seiner Arbeit im Lohnunternehmen. „Ich habe nie versucht, meine Reichweite aktiv zu steigern, ich habe immer das gefilmt, was mir selber taugt“, sagt der Kärntner. Neben den Schneeräumungsvideos sind seine Fahrten als Hackguttransport viel geklickt. Auf den engen Bergstraßen ist er mit Fendt 720, Krampe Hakenlift und Container unterwegs und kommentiert die Fahrt. Bei Hobby-Foto-Projekten wird er von seinem Freund Morris Wuggonig unterstützt.

Beim Filmen wird er für Hochzeitsvideos oder Imagevideos gebucht. „Es hat sich so entwickelt, dass ich fast alles filme, aber am liebsten ist mir schon die Landwirtschaft, deshalb bleibt der Firmenname bestehen“, sagt Oschlinger.

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