"Wir alle wünschen uns ein sorgenfreies Leben. Doch die Realität sieht oft anders aus: Unfälle, Krankheit oder Tod oder auch das Zerbrechen von Beziehungen können in kürzester Zeit die Lebenssituation dramatisch verändern. Das wirft rechtliche und oft auch finanzielle Fragen auf", schreiben die "Bäuerinnen Österreich" in ihrer Pressemitteilung zum Start ihrer neuen Kampagne.
Bewusstsein für Rechte und finanzielle Abstimmung schärfen
Mit der Kampagne will die Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen ab Oktober das Bewusstsein der Frauen auf den heimischen Bauernhöfen für ihre Rechte und finanzielle Absicherung schärfen. Auf den bäuerlichen Betrieben läuft das Leben etwas anders. Beziehung und Beruf sind sehr eng mit einander verknüpft. Gemeinsam werden alle Anstrengungen unternommen, um den Betrieb erfolgreich zu führen und später an die Kinder weitergeben zu können."Da bleibt schon einmal der Blick darauf aus, welche Wendungen und Herausforderungen das Leben für einen selbst bereithalten könnte und wo man selbst nach vierzig Arbeitsjahren stehen wird", so Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger.
Mit der eigenen Zukunft beschäftigen
Auf diese Bewusstseinsbildung und Information zielt die neue Kampagne der Bäuerinnenorganisation und des LFI-Bildungsprojektes "ZAMm unterwegs" ab: Fachartikel mit konkreten Beispielen, eine Fachbroschüre mit Rechtstipps, verständlich und unkompliziert auf www.baeuerinnen.at, und Informationsveranstaltungen sollen die Aufmerksamkeit der Frauen darauf lenken, sich mit ihrer Zukunft zu beschäftigen. Sie sollen motiviert werden, sich Gedanken über Themen wie Absicherung im Alter oder im Krankheitsfall zu machen."Lebensverändernde Situationen können jederzeit eintreten. Damit rechnet niemand, wenn er jung ist. Daher ist es wichtig vor schwerwiegenden Entscheidungen die eigenen Optionen zu kennen und für die Zukunft vorzubauen", rät die Bundesbäuerin ihren Berufskolleginnen zur Vorsorge.
Neuauflage der Broschüre "Rechte der Frau in der Landwirtschaft"
Einen kompakten Überblick über alle rechtlichen und sozialrechtlichen Belange, die Bäuerinnen betreffend, bietet die Broschüre "Rechte der Frau in der Landwirtschaft". Adaptiert liegt diese nun in 4. Auflage auf. Darin werden die gesetzlichen Grundlagen des Familien- und des Erbrechts ebenso behandelt, wie Fragen der bäuerlichen Hofübergabe, sozialrechtliche Aspekte wie Mutterschaftsleistungen, Pensions-/Kranken- und Unfallversicherung, Pflegegeld und Pensionsrecht und schließlich auch steuerliche Besonderheiten.
Die neue Gratis-Broschüre mit Rechtstipps wird ab Herbst auf der Homepage der ARGE Bäuerinnen als Blätterkatalog einzusehen und herunterladbar sein. Außerdem wird man sie auch in allen Landwirtschaftskammern bestellen können. Für spezifische Anfragen stehen die Rechtsexpertinnen und -experten in den Landwirtschaftskammern der Bundesländer zur Verfügung.
"Bäuerinnen im Talk"
Mit ihrem Online-Dialogformat "Bäuerinnen im Talk" bietet die Bäuerinnenorganisation Frauen aus dem ländlichen Raum eine Plattform für mehr Information und Austausch. Am 5. Oktober sind Mag. Veronika Mickel-Göttfert, Generaldirektor-Stellvertreterin in der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS) sowie Dr. Katharina Watzinger, Rechtsexpertin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, zum Thema "Sozialversicherung und Frauen" zu Gast.
Sie werden den Teilnehmerinnen einen Einblick ins Sozialrecht in den verschiedenen Lebensphasen geben und danach individuelle Fragen beantworten. Anmeldungen sind bis 27. September 2023 unter diesem Link möglich: www.baeuerinnen.at/Sicheristsicher